Was macht Zeeland so besonders als Urlaubsregion? Für mich ist es die Mischung aus kilometerlangen Sandstränden (Zeeland verfügt über 650 Kilometer Küstenlinie) und die malerische Landschaft mit Dünen, Deichen und Naturschutzgebieten. Außerdem hat Zeeland viele schöne historische Städte und zahlreiche Sehenswürdigkeiten zu bieten, die man gar nicht alle in einem Urlaub erkunden kann. Und es soll hier - ganz wichtig für jeden Urlaub - die meisten Sonnenstunden in den Niederlanden geben!
Das das jedoch keine "Schönwetter-Garantie" ist, durfte ich gleich an unserem ersten Morgen feststellen: Der Blick aus dem Fenster war alles andere als sonnig und unsere "private" Regenwolke sollte uns noch häufiger in diesem Urlaub begleiten. Nicht ganz so anhänglich wie in unserem St. Peter Ording Urlaub, aber immer noch sehr präsent.
Zum Glück konnten wir uns aber unter'm Strich nicht über unser Urlaubswetter beschweren. Die T-Shirts mussten zwar im Koffer bleiben und meine Kleidung erinnerte mich sehr an unseren Winterurlaub, aber der Spanier liebt es! Für Gubacca wäre es viel schlimmer gewesen, wenn der April Hitzerekorde geknackt hätte. Und wenn es dem Hund gut geht, geht es ja bekanntlich dem Frauchen auch gut ;-). Unternehmen konnten wir auf jeden Fall einiges! Die Städte Middelburg, Domburg und Veere hatte ich schon bei unserem ersten Urlaub mit Herrn Mini-Rütter erkundet. Claudi wollte aber auch lieber die Strandbereiche kennenlernen - wie zum Beispiel den Strand von Vlissingen, wo es bunte Strandhäuser geben sollte. Die Betonung liegt auf "sollte" soviel schon einmal vorab.
Der Strand von Vlissingen und die Strandhäuser
Vlissingen liegt an der Westküste der Halbinsel Walcheren und hat als Hafenstadt eine lange maritimen Geschichte. Der Hafen dort ist einer der größten Seehäfen der Niederlande und ein wichtiger Umschlagplatz für Fracht- und Passagierschiffe.
Leider hatten wir ein bisschen Pech mit unserem Ausflugswetter. Bei strahlenden Sonnenschein losgefahren und kaum hatten wir den Strand erreicht fing es auch schon an zu regnen. Von daher machten wir nur eine kleine Runde und suchten nach den schönen bunten Strandhäusern, die ein beliebtes Fotomotiv laut Internet sein sollten. Entweder haben wir am falschen Strand gesucht oder die bunten Häuser wurden abgerissen und gegen neue im modernen "Einheitslook" ersetzt. Diesmal haben sogar auch mir, der "Rosa-Brille-Bine", die Strandhäuser nicht gefallen. Vielleicht ist es ja praktisch, die Innenstadt in direkter Nähe zu haben, aber mit meiner Traumvorstellung vom "Häuschen am Meer" hatte das hier am Strand von Vlissingen nicht mehr viel gemeinsam.
Was ihr euch auf jeden Fall in Vlissingen auch anschauen solltet ist die Windorgel die an der Promenade am Boulevard Evertsen steht. Sie wurde im Jahr 2001 vom niederländischen Künstler Adriaan Kok geschaffen und besteht aus 35 vertikalen Aluminiumrohren in unterschiedlichen Längen, die von der Meeresbrise zum Klingen gebracht werden. Dabei erzeugt die Windorgel sanfte Klänge, die je nach Stärke und Richtung des Windes variieren.
Nass und ordentlich durchgefroren machten wir uns wieder auf dem Weg zum Parkplatz. Auf dem Rückweg gab es dann aber noch einen kurzen Zwischenstopp am Leuchtturm Noorderhoofd.
Leuchtturm Noorderhoofd
Der Leuchtturm Noorderhoofd ist mit 16 Metern zwar nicht sehr groß, aber sein Bekanntheitsgrad ist riesig! Er gehört zu den beliebtesten Fotomotiven in Zeeland und nirgendwo soll der Sonnenuntergang so schön sein, wie hier. Gubacca und ich konnten uns bei unseren ersten Zeeland-Urlaub davon überzeugen und ich kann nur bestätigen, es war wirklich ein wunderschöner Anblick (-> zum Blogbeitrag).
Der Leuchtturm steht am Deich von Westkapelle an dem sich auch der "Autostrand" befindet.Wobei ich immer noch über den Begriff "Autostrand" schmunzeln muss. Ich hatte mir automatisch einen herrlichen Sandstrand vorgestellt und keine große asphaltierte Fläche. Ein bisschen hatte das ganze etwas von "Sonnenuntergang to go". Viele stoppten nur kurz mit dem Auto, stiegen aus zum Selfie machen und sofort ging es weiter. "Wir hatten es "damals" dann doch langsamer angehen lassen und den kompletten Sonnenuntergang bewundert. Man sollte sich im November nur ein Sitzkissen mitbringen. Das doch etwas längere sitzen auf den Steinen kann verdammt kalt werden. Aber was macht man nicht alles für einen romantischen Sonnenuntergang mit dem Göttergatten und dem Lieblingshund...
Der Strand von De Banjaard
"Unser" Strand von De Banjaard gehört schon seit Jahren zu den saubersten und schönsten Stränden der Niederlande. Das erste bestätige ich sehr gerne, aber mit "Schönheit" konnte er ab dem dritten Urlaubstag leider in unserem Teilbereich nicht mehr punkten. Bagger hatten den Sand für den Aufbau der "Strandhuisjes" zusammengeschoben und der gesamte Strand war von tiefen Furchen durchzogen. Anstatt Traumstrand, Großbaustelle sage ich nur und es war dort alles andere als schön zu laufen.
Ein bisschen geärgert hat es mich ehrlich gesagt schon. Von 52 Wochen bin ich eine Woche hier und genau dann wird der Strand zur Großbaustelle. "Ist ja vielleicht notwendig - aber warum gerade jetzt wo ICH hier bin!" Die Antwort ist ganz einfach - weil am 1. Mai die Strandsaison losging. Und dafür musste die lange Reihe von Strandkabinen aufgebaut werden. Wie an einer Perlenkette aufgezogen, zogen sie sich an den Dünen entlang.
Praktisch sind die "Strandkabinen" im Sommer für die Urlauber bestimmt, aber mit 25 Euro am Tag auch nicht ganz billig. Da hört sich der Wochenpreis von 120 Euro ja schon fast wie ein Schnäppchen an. Ganz zu schweigen von der Optik, die mich doch aus der Ferne an Autogaragen erinnerten und die Dünenlandschaft doch "etwas" verschandelt. Aber wahrscheinlich würde ich das im Sommer mit anderen Augen betrachten, wenn ich selbst ein "Strandhuisjes" nutzen würde.
Ein kleine Anekdote noch zum Schluss des Beitrages. In den Strandlokalen lohnt es sich hin und wieder die Schilder auf dem Tisch zu lesen. Claudi und ich saßen fast 15 Minuten an unserem Tisch, ohne bedient zu werden. Irgendwann wurde es uns dann zu blöd und wir gingen wieder. "Wenn uns niemand bedienen möchte, dann halt ohne uns!" Tja... Gebracht hätte man uns Essen und Getränke, aber wir hätten den Qr-Code am Tisch scannen müssen, um eine Bestellung aufzugeben! Diese Info hatte Claudi dann später auf der Website des Strandlokals entdeckt. Von daher - man sollte in Zeeland technisch sehr gut aufgestellt und nie ohne Handy unterwegs sein.
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Bine & Gubacca