Eigentlich habe ich mich immer für sprachbegabt gehalten. Schließlich hatte ich früher in Englisch immer gute Schulnoten. Heute - einige Jahre später - stelle ich aber dann doch so manches mal fest, dass es gar nicht so einfach ist, Gubacca`s Körpersprache immer richtig zu lesen. Natürlich könnte ich zu meiner Ehrenrettung jetzt einräumen, dass das bei einem wuscheligen Langhaarhund auch gar nicht so einfach ist. Wer erkennt bei einem Gos d`Atura schon ob sich die Ohren bewegen? Das ist bei einem Kurzhaarhund deutlich einfacher. Ein "Runzeln" der Stirn und die Veränderung des Lidwinkels verschwindet ebenfalls gerne unter dem ins Gesicht fallenden Pony. Ganz abgesehen davon, dass alle Körpersignale dann auch noch in einen Kontext gebracht werden müssen und ein Schwanzwedeln "ich freue mich gerade riesig" bedeuten kann, aber auch das Gegenteil. Von daher widmen wir uns heute mal der Top 3 der Körpersignale, die man einfach nicht übersehen kann. Hierzu zählt zum Beispiel die "Autoscooter-Rute".
Die Autoscooter-Rute als Stimmungspegel
Die Rute von Gubacca ist sein Stimmungspegel schlechthin. Im entspannten Zustand fällt sie, wie im Rassestandard so schön beschrieben, leicht herab und krümmt sich am unteren Ende etwas. In der Bewegung hebt sie sich freudig, ohne jemals auf den Rücken einzurollen. Freut sich Gubacca bebt das ganze Hinterteil förmlich mit. Im liegenden Zustand hat sein "Schwanzwedeln" sogar den praktischen Nebeneffekt, dass man sich über einen "gefegten" Boden freuen kann. Aber auch bei unserem gemeinsamen Fahrradausflügen lohnt es sich die Rutenhaltung im Blick zu haben. Ganz der stolze Rüde zeigt er nur ungern, wenn seine Kondition nachlässt. Seine tiefer als sonst hängende Rute ist für mich dann das Zeichen, dass er jetzt besser im "Gubacca-Taxi" weiterfährt.
Aber wehe Gubaccas ist der Meinung, dass "Gefahr in Verzug" besteht! Dann wird die Rute steil nach oben getragen und mutiert zum aufgeplusterten "Fuchsschwanz" auf den jeder Manta-Fahrer neidisch wäre. Je nach Erregungsgrad kann sich dann die Spitze noch leicht einrollen und die Rute erinnert mich jedes Mal an die Stange eines Autoscooters, die unter Strom steht. Häufig passiert dieser Stimmungswechsel in Sekunden und so schnell die Rute in die Höhe geschossen ist, kann sie dann auch schon kurze Zeit später wieder "herunterhängen" und beim Laufen fröhlich wippen.
Der Gos mit dem Jack Nicholson-Blick
Fast jeder der einen Gos d Atura hat, weiß glaube ich was gemeint ist, wenn man von dem "irren" Gos-Blick spricht. Man kann ihn schlecht beschreiben, aber man muss sich nur Jack Nicholson in Shinig vorstellen, dann bekommt man eine Vorstellung was ich damit meine. Zeigt Gubacca diesen Blick hat der von mir sorgfältig konditionierte Begrenzer bei ihm ausgesetzt! Von 0 auf 300 in zwei Sekunden - diese geballte Adrenalinladung lässt sich nicht mehr stoppen. Häufiger Auslöser ist ein respektloser Rüde, den der Spanier sich auf Abstand halten will. In solch einer "Gemütslage" kann man sich jegliche Einwirkungsversuche getrost sparen und man versucht einfach sich mit ihm möglichst zügig vom "Auslöser" zu entfernen.
Der Gos als Klapperschlange
Ich muss immer grinsen, wenn ich an die erste Begegnung von Gubacca und unserem Lottchen denke. Ein paar Tage nach Gubaccas Einzug kamen meine Eltern mit Lottchen vorbei, um den kleinen "Zwerg-Riese" kennenzulernen. Die erste Begegnung von den beiden fand dann bei uns im Garten statt. Ein witziger Anblick: Gubacca 9 Wochen alt und schon ein gutes Stück größer als unser Biewer-Yorki Lottchen und beide wussten nicht so richtig, wie sie miteinander umgehen sollten. Die zwei lösten diese Unsicherheit dann für sich unterschiedlich. Während Lottchen wie ein aufgedrehtes Duracel-Häschen im Kreis rannte, setzte Gubacca sich auf seinen Popo und klapperte mit den Zähnchen.
Für mich war dieses Körpersignal vollkommen neu. Später habe ich dann aber gehört, dass das viele Gos d' Aturas machen. Letztendlich ist das mit den Zähnen klappern nichts anderes als eine Übersprungshandlung. Bei Gubacca war es besonders in der Welpenzeit ein sicheres Anzeichen, dass ihm eine Situation gerade überforderte und er nicht wusste wie er reagieren sollte. Für mich war es aber auch oft ein deutliches Signal, dass er jetzt Ruhe brauchte.
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Natürlich sind diese drei Körpersignale bewusst humorvoll dargestellt und sie sind nur ein winziger Teil der gesamten Körpersprache unserer Katalanen. Aber es lohnt sich trotzdem auf sie zu achten, um Situation besser einschätzen zu können. Gerade bei jungen Hunden, kann man so Überforderungen und Stress vermeiden.
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Bine & Gubacca