Dieses schon etwas leicht lädierte Futtertäschen gehörte bisher nicht gerade zu Gubacca´ s Lieblingsspielzeug. Das änderte sich jedoch schlagartig, seitdem Gubacca eine von seinen zwei Mahlzeiten daraus bekommt. Ganz nach der Devise "Wer Hunger hat, muss sich seinen "Napf" verdienen", hat Zwerg-Riese damit ganz schnell das Apportieren gelernt.
Mittlerweile bin ich da echt eine strenge Lehrerin geworden :-). Es reicht nicht mehr aus, mir das Teil mal so eben lässig vor die Füsse zu werfen. Nein, der Beutel muss mir ordentlich in die Hände gelegt werden. Unsere nächste Steigerung wird dann in den kommenden Tagen sein, dass Gubacca mir die Futtertasche nicht nur in die Hände legt, sondern im Anschluss daran "Sitz" macht. Ich weiß gar nicht ob ich jetzt schreiben soll "wir üben das zur großen Freude von Gubacca" oder "zu seinem Leidwesen". Klar, er ist ein kleiner "Fresssack" und sein Napf war ihm bisher heilig - aber er lernt und übt auch sehr gerne. Von daher überwiegt bei ihm glaube ich der Spaß an der Sache.
Aber warum das ganze Trainig mit dem Futterbeutel?
Einige von euch haben bestimmt den Erfahrungsbericht von Manja Pautz und ihrem "Pubertier Benji" gelesen. Manja hat einige Lösungsansätze in ihrem Artikel, mit denen ich hoffe, Gubacca´ s "Leinenproblem" zu lösen. Benji´ s Pubertätsgehabe zumindestens besserte sich deutlich, nach dem er mit der Hand gefüttert wurde. Außerdem muss ich gestehen, schaue ich mir jeden Samstag Martin Rütter im Fernsehen an. Und was ist bei fast jedem Hundeproblem die Lösung schlechthin?! RICHTIG, der Futterbeutel! Okay bis auf das in die Leine beißen und springen haben wir keine großen Probleme mit Zwerg-Riese, aber schaden kann es auf jeden Fall auch nicht, dachte ich mir.
Ein weiterer und für mich aber viel schönerer Effekt vom Futterbeutel ist, dass er die Bindung zwischen dem Hund und seinem Menschen stärken soll. Gubacca ist ein sehr eigenständiger Hund, der mit sich alleine in vielen Situationen zufrieden ist. Das "wir"-Gefühl zu stärken finde ich daher sehr wichtig bei ihm. Die alte Denkweise der "Ressourcenkontrolle" finde ich im Zusammenhang mit dem Futterbeutel für überholt. Ich möchte Gubacca hiermit nicht zeigen, dass nur ich über das Futter verfüge und bestimme. Für uns ist ein schönes gemeinsames Ritual geworden und Zwerg-Riese freut sich jeden morgen riesig, wenn ich den Beutel aus der Schublade hole und mit seinem Futter fülle.
Wie habe ich das Training mit dem Futterbeutel aufgebaut
Ich hatte ja schon oben geschrieben, dass das Futtertäschchen bisher nicht zu Gubacca´ s Lieblingsspielzeug gehörte. Er zergelt gerne mit seinen Wurfseil, aber Gegenstände wiederzubringen, fand er bisher nicht so spannend. Ich begann daher sein Futter für morgens, anstatt in seinen Napf, in die Tasche zu füllen. Gubacca wartete dabei wie gewohnt in seinem Korb und beobachtete mich dabei. Anstatt dann "okay du kannst fressen" zu sagen, forderte ich ihn auf mit mir ins Wohnzimmer zu kommen. Dort warf ich den Beutel ein Stück von mir weg. Gubacca hatte ja zuvor schon gesehen, dass "sein" Futter dort reingefüllt wurde und fand den Beutel dann doch spannender als sonst. Sobald er die Tasche in sein Maul nahm rief ich ihn zu mir. Zu beginn reichte es mir dabei, dass er die Tasche ein Stück vor mir auf dem Boden fallen lies. Zur Belohnung bekam er dann eine Handvoll daraus und weiter ging es. So habe ich den Schwierigkeitsgrad dann Schritt für Schritt gesteigert. Aus dem vor mir fallen lassen, wurde so zum Beispiel ein in die Hand legen. Klar hat Gubacca auch zwischendurch versucht, ob er nicht ohne mich an das Futter in der Tasche kommt. Sobald ich dann aber gesehen hatte, dass er die Tasche wieder im Maul hatte, habe ich ihn wieder motiviert zu mir zu kommen.
Nachdem ich merkte, dass Gubacca das Prinzip verstanden hatte, habe ich in unterschiedlichen Räumen mit ihm geübt. Heute sind wir soweit, dass das ganze auch auf "unserem" Hundeplatz gut funktioniert.
Hat unser Training etwas gebracht?
"Liebe geht durch den Magen", trifft auf jeden Fall auch auf Gubacca zu. Er hört draußen wieder deutlich besser, wenn ich ihn rufe. Ein sehr schönes Erlebnis hatte ich vor einigen Tagen beim Spaziergang in unserem Telgenbusch. Ich hatte eine Hundebesitzerin mit ihren großen angeleinten Hunden zu spät gesehen. Zwerg-Riese lief frei und war schon auf den Sprung hinzulaufen. Zum Glück hatte ich den Futterbeutel in der Tasche und Gubacca ließ sich mühelos damit umlenken und apportierte ihn.
Das gemeinsame Üben und Spielen macht uns beiden sehr großen Spaß - alleine dafür ist der Futterbeutel für mich schon eine tolle Sache! Alternativ zu dem Werfen, kann man den Beutel auch super verstecken. Das mache ich jetzt immer zwischendurch auf unseren Spaziergängen. Ohne den für Gubacca großen "Futteranreiz" waren diese Suchspiele für ihn unterwegs eher langweilig und er studierte lieber Grashalme.
Ja... in die Leine springt Gubacca noch... Aber wisst ihr was mir gestern wieder Mut gemacht hat? Bei unserem Spaziergang ging "Rudi", der sechs Wochen jünger wie Gubacca ist, mit seinem Herrchen vor uns her. Und was machte "Rudi" die ganze Zeit? Sprang sein Herrchen an, knurrte mit der Leine und verfing sich zeitweise in den Jackenrand... Und Rudi´ s Herrchen fand das gar nicht schlimm! Machen das nicht alle jungen Hunde, sagte er nur dazu...
Von daher habe ich mir vorgenommen, aus einer Mücke keinen Elefanten mehr zu machen... Wir haben so große Fortschritte gemeinsam gemacht und Gubacca ist so ein toller Jungrüde geworden. Das bekommen wir auch schon noch hin und Manja´ s Artikel hatte ja noch weitere tolle Tipps:-). Der Rat per Hand zu füttern, war auf jeden Fall schon mal klasse.
Für euch alle noch einen schönen Sonntag abend! Uns hat die Zeitumstellung irgendwie doch ganz durcheinander gebracht und jetzt geht es fix zur Abendrunde raus.
Für euch alle noch einen schönen Sonntag abend! Uns hat die Zeitumstellung irgendwie doch ganz durcheinander gebracht und jetzt geht es fix zur Abendrunde raus.
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