Ich bin sicher der Ort Willingen löst bei vielen ein ähnliches Kopfkino wie S'Arenal und der "Ballermann" aus. Man muss "Willingen" auch einfach nur mal als Suchbegriff in google eingeben und prompt kommen auch Treffer wie: "Party", "Clubwochenende in Willingen" oder "Feier, tanzen, erleben Willingen". Eine Beschreibung die sich bisher nicht gerade mit meinen Wünschen für ein langes Wochenende mit dem Göttergatten und Gubacca deckte. Aber dann wurde der "Skywalk" im letzten Jahr eröffnet und für mich stand fest - da möchte ich unbedingt hin!
Ja und dann war es wie so oft im Leben... "da möchte ich gerne mal hin..." - die Betonung liegt auf "mal". Für ein "mal eben hinfahren", waren mir 180 Kilometer Entfernungfür einen Tag einfach zu weit. Von daher entstand die Idee, den Skywalk "mal" mit einem Kurzurlaub zu verbinden. Herr Mini-Rütter ist deutlich spontaner wie ich Mein "man könnte ja", ist bei ihm immer sofort "Ja, dann buche doch!". Diesmal saß er dann sogar sofort selbst am Computer und suchte nach einer Unterkunft - das Wochenende in Willingen sollte mein Geburtstagsgeschenk werden. Und obwohl es sehr kurzfristig war, fanden wir auch schnell ein schönes Ferienhaus und dem Adrenalinkick" über dem Skywalk stand nichts mehr im Weg!
Der Weg ist das Ziel - die Möhnetalsperre
Naja... sage ich nur zum Wetter. So ganz vielversprechend war die Wetterprognose nicht für unseren Kurzurlaub in Willingen. Aber wir hatten zumindestens schon mal auf der Hinfahrt herrlichen Sonnenschein bei angenehmen 20 Grad und beschlossen noch einen Zwischenstopp an der Möhnetalsperre zu machen.
Die Möhnetalsperre ist eine der beeindruckendsten Talsperren in Deutschland und Meisterwerk der Ingenieurskunst ihrer Zeit. Sie wurde zwischen 1908 und 1913 erbaut und ist heute auch ein beliebtes Ausflugsziel.
Ihre wichtigste Aufgabe ist aber der Hochwasserschutz des
Möhnetales und des Ruhrgebietes. Bei starken Regenfällen kann sie das
Wasser zurückhalten und kontrolliert abgeben, um Überschwemmungen zu
verhindern. Wie wichtig das gerade in der heutigen Zeit sein kann, zeigen die letzten Monate mit dem vielen Regen. Zudem liefert die Möhnetalsperre Trinkwasser für die
umliegenden Städte und Gemeinden und erzeugt Strom durch ein
Wasserkraftwerk.
Eigentlich hatte ich fest damit gerechnet, dass bei so schönem Wetter wahnsinnig viel los sein würde. Aber "Pustekuchen" - auf dem Parkplatz stand nur wenige Autos und es waren kaum Spaziergänger unterwegs. Das hat mich für so ein bekanntes Ausflugsziel echt gewundert. Ich war total begeistert wie schön wir dort mit Gubacca laufen konnten. Auch für Radfahrer gibt es tolle Wege und wir werden garantiert noch einmal hinfahren.
Unser Ferienhaus in Willingen
Von der Möhnetalsperre bis nach Willingen war es dann nur noch ein Katzensprung. Wobei wir für die rund 65 Kilometer, dann doch länger brauchten als ich dachte. Es gibt nämlich keine direkte Autobahnverbindung. Aber die Strecke war landschaftlich schön und wir bekamen schon einmal einen kleinen Eindruck vom Sauerland. Unser Ferienhaus lag in Schwalefeld, ein Ortsteil von Willingen. Der Ortsteil ist besonders bei Naturliebhabern beliebt, da es dort viele Wanderwege gibt, die zu verschiedenen Sehenswürdigkeiten und Aussichtspunkten führen.
Das Ferienhaus war im Alpenländischen Stil gebaut und mit viel Liebe zum Detail eingerichtet. Ankommen, Koffer auspacken und sich wohlfühlen - das dachte sich auch Gubacca und hatte sich sofort eingelebt.
Bei der traumhaften Lage, aber auch kein Wunder. Wir mussten nur die Straße überquerren und schon waren wir auf einem der vielen Wanderwege, die wir fast immer für uns alleine hatten. Einfach herrlich, die Landschaft erinnerte mich sehr an mein geliebtes Hessenländle beim Schwesterchen.
Alle die jetzt innerlich aufstöhnen und denken "Aber ich fahre doch nicht nach Willingen, um durch einsame Wiesen und Wälder zu marschieren!" kann ich beruhigen. Nur knapp 3 Kilometer weiter "steppte der Bär", wie man so schön sagt und man war mitten in der Party-Hochburg.
Ringwallweg Schwalenburg
Der Ringwallweg Schwalenburg lag fast vor unserer Haustür und gehörte schnell zu meinen Lieblingsrunden mit Gubacca. Er führt entlang eines alten Ringwalls aus dem 9. Jahrhundert und bietet schöne Ausblicke auf die umliegende Landschaft.
Der Ort wird auch als "Sauerland-Seelenort" bezeichnet, da er eine
besondere Atmosphäre ausstrahlt und eine spirituelle Bedeutung für viele
Menschen hat. Die Schwalenburg gilt als Ort der Ruhe und Besinnung, an
dem man zur inneren Einkehr kommen kann. Der Titel "Ewig vergänglich"
verweist auf die Vergänglichkeit des Lebens und die Wertschätzung des
Augenblicks, die in diesem Ort besonders spürbar ist.
Mein Highlight war der Aussichtsturm, der sich dort befindet und von dem aus man einen herrlichen Panoramablick über das Lipperland und den Teutoburger Wald hatte. Der Turm ist öffentlich zugänglich und kann über eine Wendeltreppe bestiegen werden.
Auf der oberen Plattform des Turms befindet sich ein Tisch mit einer Bank und ich stelle es mir herrlich vor, von dort aus den Sonnenuntergang zu genießen. Leider hat das bei uns wettertechnisch gepasst, aber vielleicht gibt es ja ein nächstes Mal.
Mich hat auch hier wieder gewundert, dass bei den meisten unseren Ausflügen kaum etwas los war. Gerade Mai und Juni sollen neben den "Schneemonaten" für Willingen eine beliebte Reisezeit sein. Aber wahrscheinlich verschlägt es die meisten in andere "Ecken" und so hatten wir diesen wunderschönen Seelenort immer für uns alleine.
**** Forstsetzung folgt ****
1 Kommentare
Diese Gegend ist mir tatsächlich auch völlig fremd und habe davon auch noch nichts gehört. Um so schöner ist es, wenn du drüber berichtest. Ich freue mich immer wieder, über deine Urlaubsberichte und Erfahrungen dort zu lesen. Vor allem, wenn man mit Hund/e diese Gegend besucht ... Bin schon auf Teil 2 gespannt...
AntwortenLöschenVielen lieben Dank für deinen Kommentar! Wir freuen uns immer riesig über Rückmeldungen.
Liebe Grüße
Bine & Gubacca