Eine Abkühlung hatte das Gewitter am Dienstag für uns nicht im Gepäck. Das Thermometer kletterte wieder fleißig auf über 30 Grad und wir durften uns über "überwiegend Sonnenschein", wie es der Wetterbericht immer so schön nennt, freuen. Aber lieber etwas zu warm und trocken, als unbeständiges Regenwetter. Und es gibt hier ja viele Möglichkeiten sich abzukühlen und baden zu gehen. Beim Thema "Wasser" ist Gubacca jedoch endgültig zur "Bäuchleinkühler-Fraktion" übergewechselt und zum Schwimm-Muffel mutiert.
Wobei es in Lechbruck gar nicht so einfach ist, eine ruhige "Bäuchleinkühl-Stelle" zu finden, wenn wir mit den Rädern unterwegs sind. Die Wege, die um den Lech herumführen sind ausschließlich für die Fußgänger bestimmt und für Radfahrer verboten. Und da ich ja zu den Leuten zähle, die sich immer an Verbotsschilder halten, ärgere ich mich zwar sehr darüber, aber teile mir dann die engen Straßen mit den vielen Wohnmobilen und Autos. Von daher bin ich hier auch nicht so gerne mit dem Gubacca-Taxi (Hundeanhänger) unterwegs - aber bei der Wärme ist es auch zu weit für ihn, die Strecke zu laufen.
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Selbst wenn wir auf die Wassernähe verzichteten, blieb unsere Suche nach einer schöner Fahrradstrecke mit Gubacca bisher recht erfolglos. Mit Hundeanhänger und dem 25 Kilo-Katalane ist man hier ohne E-Bike echt verloren. Das mussten wir auch gestern wieder feststellen. Ab mittags war Regen und Gewitter angekündigt und wir beschlossen daher vormittags nur eine Radrunde mit Gubacca in der Näheren Umgebung zu machen. Aber irgendwie irrten wir mehr oder weniger nur rum, landeten auf Waldwegen, die plötzlich im Gestrüpp endeten oder mussten die Räder schieben, weil der Anstieg mit Hänger zu schwer war. Aber Gubacca hatte zu mindestens Spaß sich in seinem "Taxi" durch die Gegend schaukeln zu lassen und eine "Bäuchleinkühl-Stelle" fanden wir zum Glück auch unterwegs für ihn.
Der Hopfensee
Deutlich erfolgreicher war dann gestern nachmittag unserer Ausflug mit dem Auto. Die dunkle Wolkenfront hatte wider erwarten doch kein Regen gebracht und wir beschlossen spontan zum Hopfensee zu fahren.
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Der Hopfensee liegt 4 Kilometer nördlich von Füssen und gehört zum Landkreis Ostallgäu. Am Nordufer des See liegt "Hopfen am See" - ein bekannter Kneipp- und Luftkurort. Der Hopfensee ist auch als Badesee sehr beliebt, weil er durch seine geringe Tiefe von maximal 10 Metern zu den wärmsten Voralpenseen gehört.
Ich hingegen gehöre ja bekanntlich zu den Menschen, die sich gerne um ungelegte Eier kümmern. Daher sah ich natürlich auch schon vor unserem Urlaub einige schönen Ausflugsziele in weiter Ferne rücken, nachdem ich im Internet gelesen hatte, dass es in der Region besonders im Juni überlaufen wäre. Bis jetzt hat sich das aber zum Glück nicht bewahrheitet und wir fanden auch gestern in Hopfen am See wieder sofort einen Parkplatz. Direkt an der Promenade - nur wenige Schritte vom Seeufer entfernt - besser geht es doch nicht!
Ob der Hopfensee wie im Internet beschrieben die "wahrscheinlich schönste Aussicht im Allgäu" hat, mag ich nicht bewerten. Aber sie ist schon sehr schön und die vielen Badestege laden einfach dazu ein, sich dort eine Weile hinzusetzen und den Ausblick zu genießen. Die Bezeichnung "die Riveria des Allgäus" finde ich, trifft es aber tatsächlich auf den Punkt. Entlang der Uferpromenade mit seinen breiten Liegewiesen gibt es zahlreiche schöne Restaurant und Cafes und der kleine Touristenort strahlt eine tolle Urlaubsatmosphäre aus.
Für alle die es lieber etwas ruhiger haben möchten und nur die Natur genießen wollen, hat der Hopfensee am gegenüberliegenden Ufer auch eine idyllische Seite zu bieten. Um den See führt ein sehr schöner Rundweg, den man als Fußgänger und auch als Radfahrer nutzen kann. Die knapp 7 Kilometer waren uns aber gestern bei 30 Grad zu weit zu laufen und wir fuhren mit dem Auto von der Promenade zum gegenüberliegenden Wanderparkplatz. Wobei dieser nicht ganz einfach zu finden war, weil im Internet kein Straßenname angegeben war. Mein Fazit von den unterschiedlichen Seiten des Hopfensees: Mir hat beides sehr gut gefallen. Ich mag es, wenn mit Cafes und Restaurants ein bisschen mehr los ist - genieße es aber auch sehr, ruhige Stellen mit Gubacca zu haben. Von daher ist der Hopfensee genau die richtige Mischung und den Rundweg wollten wir auf jeden Fall an einem kühleren Tag noch erkunden.
Heute war es zwar nicht kühler, aber wir hatten uns ja vorgenommen, nicht nur zu sagen "da müssen wir noch mal hinfahren", sondern es in diesem Urlaub dann auch zu machen. Von daher packten wir vormittags die Räder auf den Träger und es ging mit Badesachen wieder zum Hopfensee. Ich wollte unbedingt testen, ob der Hopfensee tatsächlich wärmer als die anderen Seen in der Umgebung ist. Ist er - soviel kann ich schon vorwegnehmen.
Hopfensee-Rundweg
Diesmal sind wir dann direkt zu dem ruhigeren Teil vom Hopfensee gefahren und haben an dem Wanderparkplatz geparkt. Läuft bzw. radelt man mit dem Uhrzeiger- oder gegen den Uhrzeigersinn? Wir haben uns für "gegen" entschieden - die perfekte Wahl, wenn man bei warmen Wetter mit Hund unterwegs ist. Der erste Teil der Strecke führt durch den Wald und dort war es angenehm kühl.
Lasst euch nicht von den wartenden Herrn Mini-Rütter täuschen. Normalerweise sehe ich ihn bei den gemeinsamen Radtouren immer nur in weiter Ferne vor mir herfahren. Ein Phänomenen, dass ich häufig bei Paaren beobachte und mich immer wieder frage: "Warum kann man nicht einfach nebeneinander herfahren und sich nett unterhalten?" Aber wahrscheinlich ist das noch ein Relikt der Steinzeit-Männchen, bei dem die Evolution versagt hat. Herr Mini-Rütter würde dazu sagen "Alles quatsch mit Steinzeit und so - ihr Frauen seid einfach viel zu langsam! Bei eurem Tempo verliert man ja das Gleichgewicht und fällt vom Rad!"
Auf jeden Fall dauert es auch heute ein ganzes Stück, bis wir uns zu einem gemeinsamen Tempo durchgerungen hatten. Herr Mini-Rütter hatte es bis dahin schon auf einige "Extra-Kilometer" gebracht, weil er beim Vorfahren ständig falsch abgebogen war und in Richtung Füssen fuhr. Unser Rundweg lag zwar in der Gegenrichtung - aber um das zu wissen müsste man auf die Beschilderung achten und nicht im flotten Tempo daran vorbei flitzen. Aber irgendwann war der "Göttergatte" dann soweit, dass das berühmte "Dann fahr du doch vor, wenn du meinst du kennst den Weg besser!" von ihm kam und er hinter mir fuhr. Das behagt mir dann aber auch wieder nicht, weil ich mit dem Göttergatten im Nacken immer das Gefühl habe, noch schneller fahren zu müssen.
An der Promenade angekommen schlug dann meine "große Stunde" und es ging ab zum Schwimmen in den See. Vorher musste ich mir dann leider eingestehen, dass ich oft auch nicht besser bin, als der Herr Mini-Rütter. Natürlich hatte ich mir genau den Badesteg ausgesucht, an dem ein Schild stand "nur für Hotelgäste". Darauf machte mich allerdings mein Göttergatte aufmerksam als ich schon begeistert ins Wasser hüpfte.
Das Wasser war wirklich herrlich und es war toll bei diesem herrlichen Panorama zu schwimmen. Fast so schön wie in Langholz auf meiner Luftmatratze ... Aber man kann beides eigentlich nicht miteinander vergleichen und ich glaube ich werde noch ein großer Fan, von dem Allgäu und den Bergen. Gut abgekühlt ging es dann weiter auf dem Rundweg und die Aussicht war auf diesem letzten Stück wirklich traumhaft. Von daher stimmt der Satz "wahrscheinlich schönste Aussicht im Allgäu" doch ein bisschen. Die Einschränkung erfolgt hierbei nur, weil ich die anderen Seen ja noch nicht gesehen habe. Schade ist nur, dass um die Berge immer ein leichter Dunst liegt - aber man kann ja im Leben bekanntlich nicht alles haben.
Die folgenden Bildern muss ich glaube ich nicht weiter kommentieren, oder? Da flitzte er wieder in weiter Ferne vor - der Herr Mini-Rütter. Aber wenn die Bine auch so langsam fährt und an jeder Ecke Fotos machen muss...würde er jetzt wieder behaupten.
Noch ein kurzer Abstecher zum Uferrand und dann waren wir auch schon wieder an unserm Auto angekommen. Die Internetseiten hatten nicht zu viel versprochen - die Hopfensee-Runde lohnt sich wirklich und ist besonders mit Hund ein tolles Ausflugsziel.
Wie heißt es so schön "Man soll den Tag nicht vor den Abend loben". Wie wahr, wie wahr! Und so bescherte uns der Abend noch einen dicken Hagelschaden an meinem geliebten Auto. Wir schauten uns gerade die Nachrichten von dem Wetter-Chaos in Kassel im Fernsehen an, da fing es auch bei uns an zu regnen. Ich weiß noch wie ich bei den Unwetteraufnahmen von Kassel dachte "Gut, dass du nicht bei Micky bist" und es wenige Sekunden später schon poltern hörte. Riesige Hagelkugeln kamen vom Himmel und da wir leider zu den zwei Häusern ohne Car-Port in der Ferienhaussiedlung gehören, darf ich mich jetzt über große Dellen am Auto freuen...
Ärgerlich - aber kein Weltuntergang. Bei der nächsten Ferienhausbuchung werde ich aber garantiert auch vorher den Stellplatz für mein Auto genau unter "die Lupe nehmen"... Nach wenigen Minuten war der ganze Wetter-Spuk dann auch schon wieder vorbei und die Sonne kam wieder raus.
Gestern fand ich die Gewitter in den Bergen ja noch fasznierend - heute sehe ich das doch etwas anders und hoffe, dass uns weitere Unwetter in den kommenden Tagen erspart bleiben... Schauen wir mal!
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