Nach den vielen tollen Seen, die wir hier in unserem Urlaub schon erkundet haben, dachte ich eigentlich eine Steigerung wäre nicht mehr möglich. Aber unser heutiges Ausflugsziel, der Eibsee, hat noch einmal ein "Schüppchen" draufgelegt und wird mit recht wie ich finde, als einer der schönste Seen Deutschlands bezeichnet. Wir hatten einen tollen Urlaubstag - wenn auch mit kleinen "spanischen Aussetzern" - aber dazu später mehr.
Mittlerweile sind wir beim Thema "Entfernungen " echt verwöhnt. Alle unsere Ausflugsziele lagen bisher rund um Füssen und wir mussten nie besonders weit fahren. Die Frage "Nehmen wir Gubacca mit oder nicht?", war von daher nie ein zeitliches Problem. Beim Eibsee gestaltete sich das dann schon schwieriger, weil wir für eine Strecke mindestens 1 1/2 Stunde Fahrzeit einkalkulieren mussten. Abgesehen davon wollte der Göttergatte auch unbedingt einen Abstecher nach Garmisch-Patenkirchen machen. Von daher war es diesmal keine Option, uns den Eibsee und Garmisch-Patenkirchen ohne Gubacca anzuschauen. Ich war dafür zweimal zu fahren, weil ich noch sehr gut die Worte von meiner Freundin Claudi in den Ohren hatte: "Nimm Gubacca bloß nicht mit nach Garmisch-Patenkirchen! Mit dem überfüllten Touristen-Ort ist er restlos überfordert." Und sie kennt Gubacca von unseren gemeinsamen Urlauben sehr gut... Der Göttergatte streikte jedoch und hatte keine Lust zweimal die "weite" Strecke zu fahren. Wer sich durchgesetzt hat?! Herr Mini-Rütter natürlich mal wieder, der ja so wunderbar das Nervenkostüm von Gubacca einschätzen kann. Leider machte mir auch noch das Wetter ein Strich durch die Rechnung - wir hatten angenehme 20 Grad bei einer leichten Bewölkung, so dass ich nicht auf "zu heiß" für Gubacca plädieren konnte.
Garmisch-Patenkirchen
Wer sich jetzt auf die gewohnte Bilderflut freut, den muss ich enttäuschen. Ich habe nicht ein einziges Foto von Garmisch machen können. Die wenigen Bilder stammen vom Göttergatte, weil ich mit dem "Katalanen" zu kämpfen hatte. Dabei fing der Ausflug so schön an. Die Strecke von Lechbruck am See nach Garmisch-Patenkirchen war einfach herrlich! Wie immer thronte die Bine auf dem Beifahrersitz und konnte die Landschaft genießen. Natürlich hatte ich das "Du könntest auch mal fahren" vom Göttergatten wieder geflissentlich überhört. Unsere Strecke führte ein langes Stück an den Alpen entlang, wir durchquerten Oberammergau (herrlich gelegen, aber sehr überfüllt) und landeten direkt in Garmisch, was aber so nicht geplant war. Eigentlich wollten wir zuerst den Eibsee "ansteuern", damit Gubacca beim Stadtbummel schon etwas müde ist. Aber wenn man schon da ist, dachten wir... und freuten uns, dass wir sofort einen freien Parkplatz in direkter Nähe zur Innenstadt gegenüber einer Kirche fanden.
Ich öffnete kaum den Kofferraum, um Gubacca rauszulassen, da ging das Gebimmel der Kirchenglocken los. Ein Geräusch, das mein "kleiner Katalane" so überhaupt nicht ausstehen kann und ihn dann auch direkt in Alarmbereitschaft versetzte. Das wir nach wenigen Schritten dann auch schon mitten in der belebten Fußgängerzone von Garmisch standen, machte die Sache auch nicht gerade leichter für mich. Meine Hoffnung "Vielleicht meistert Gubacca das ja doch einigermaßen", löste sich in wenigen Minuten in Luft auf. Und eins kann ich euch verraten, wenn Gubacca so richtig in Action gerät, ist auch mit mir nicht zu spaßen und ich kann sehr zickig werden. Von daher dauerte es auch keine 5 Minuten und Herr Mini-Rütter und ich hatten den schönsten Ehestreit. "Ich hab doch gleich gesagt, dass bringt mit Gubacca nichts", geiferte die Bine und Herr Mini-Rütter kam mit seinem Lieblingsargument "Das liegt nur daran, weil er dringend muss". Natürlich meine Schuld, weil ich vorher keine große Runde mit Gubacca gemacht hatte. Warum sollte ich? Wir hatten ja ursprünglich geplant, erst zum Eibsee zu fahren. Zum Glück fanden wir schnell einen kleinen Park wo Herr Mini-Rütter sich überzeugen konnte, dass der wilde Spanier nicht dringend musste, sondern die Bine einfach ihren Hund nicht im Griff hatte...
Wie war das noch mal mit den selbsterfüllenden Prophezeiung? Da hatte jemand (Gubacca) wohl bei meinen Bedenken sehr gut zugehört und alles dafür getan, dem auch gerecht zu werden. Mit Erfolg, nach 30 Minuten saß ich hochgradig genervt wieder im Auto. Und nein, ich wollte keinen Abstecher mehr nach Patenkirchen machen, was deutlich ruhiger als Garmisch sein sollte, sondern wir fuhren direkt zm Eibsee weiter.
Der Eibsee
Von Garmisch zum Eibsee ist es nur ein "Katzensprung", wie man so schön sagt und dank Navi fanden wir auch schnell den großen öffentlichen Parkplatz, der sich in direkter Nähe vom See befindet. Es gibt auch einen kostenlosen Wanderparkplatz, aber der soll sehr klein und auch fast immer belegt sein. Die vielen Autos und Menschen erinnerten mich dann sofort an "Schloss Neuschwanstein" und ich versuchte diesmal nicht wieder den gleichen Fehler zu machen und den Göttergatten auf den "erstbesten" Parkplatz zu dirigieren. Wir fuhren diesmal ein Stück weiter ins Getümmel und fanden dann auch tatsächlich einen etwas abseits gelegenen Parkplatz, wo ich Gubacca in Ruhe aussteigen lassen konnte. Aber ähnlich wie bei den Königsschlössern stellte sich dann die große Frage "Wie müssen wir laufen? Im Zweifelsfall entscheide ich mich bei Gubacca-Runden immer für die Strecke, wo am wenigsten los ist und so machten wir uns auf den Weg, den Eibsee gegen den Uhrzeigersinn zu umrunden. Das wird zwar auch auf vielen Reiseblogs empfohlen, aber mit einem begnadeten Leinenpöbler in Begleitung, nicht die beste Wahl, wie ich später noch merken sollte.
Der Eibsee liegt direkt unter der Zugspitze und die erste Hälfte des 7,5 Kilometer langen Rundweges bietet eine tolle Aussicht auf die Alpen. Leider lag heute eine dichte Wolkendecke über der Zugspitze, so dass man die Höhe nur erahnen konnte. Aber der Blick auf das türkisfarbige Wasser vom Eibsee und die Zugspitze als Hintergrund - traumhaft.
Rund um den See gibt es viele kleine Buchten die zum Baden einladen und die von Gubacca natürlich auch sofort zum "Bäuchlein kühlen" genutzt wurden. Allen anderen war das Baden heute offensichtlich noch zu kalt - aufgrund seiner Höhe von knapp 1.000 Meter über den Meerspiegel erwärmt sich der Eibsee nicht so schnell.
Meine Lieblingsstelle auf unserer Runde war die Eibsee-Brücke. Aber seinem "Karibik-Flair" hat der Eibsee besonders seinen acht (je nach Zählweise auch neun) kleinen Inseln zu verdanken, die alle Trümmer von einem Bergsturz sind. Jeder der kleinen Inseln hat einen eigenen Namen: Maximilianinsel, Steinbühl, Alpenbühl, Braxeninsel, Sasseninsel, Schönbühl, Ludwigsinsel und Scheibeninsel. Bis 2015 soll es laut Wikipedia sogar möglich gewesen sein, sich auf der Maximilianinsel trauen zu lassen. Aus Kostengründen wurde das von der Gemeinde Grainau jedoch wieder abgeschafft. Aber das Eibsee-Hotel, dem der See und die dazugehörigen Insel gehört, bietet noch Trauungsfeierlichkeiten dort an.
Der große Felsbrocken auf dem unteren Foto gehört zu DEN Motiven auf Instagram und Co und zahlreiche Influencer setzen sich dort gekonnt in Szene. Logisch, dass auch ich gerne mit einem tollen Foto von mir hier auf dem Blog geglänzt hätte. Aber wer hat es vermasselt?! Mein Haus und Hof-Fotograf, der Herr Mini-Rütter! Mir ist ja kein Einsatz zu hoch für ein tolles Foto und ich bin natürlich sofort mehr oder weniger "elegant" auf den riesigen Stein geklettert. Das Ergebnis ähnelt nur leider in keinster Weise den spektakulären Bildern aus dem Internet. Aber ich befürchte ich bin als Model auch noch nicht mal ansatzweise so begabt wie zum Beispiel mein "Herr Gubacca". Der blieb jedoch schön unten auf dem Boden - wobei ich zugeben muss, dass ich kurz damit geliebäugelt hatte, ihn mit mir auf den Felsen klettern zu lassen. Aber seine Sicherheit hat beim Fotografieren für mich dann doch oberste Priorität.
Abgesehen von meinen fehlenden Modelqualitäten waren meine Bilder von Herrn Mini-Rütter auf dem "Instagram-Felsen" aber auch nicht besser. Falscher Hintergrund, schlechte Perspektive und zu wenig Licht.... Dafür ließ ich im Eifer des Gefechts meine Tasche mit Geld, Handy und Parkkarte zwischen den Steinen liegen, was ich jedoch zum Glück noch schnell merkte.
Dafür, dass am Parkplatz so viel los gewesen ist, war es auf der Runde relativ ruhig und die großen Menschenmassen blieben zum Glück aus. Dumm war nur, dass die wenigsten wie wir gegen den Uhrzeigersinn liefen. Die meisten hatten sich für den Weg ab dem Hotel entschieden und kamen uns entgegen. Grundsätzlich ist das ja nicht schlimm. Wenn aber davon fast jeder zweite einen großen Rüden dabei hat und man mit dem selbsternannten Pöbelkönig unterwegs ist, kommt man ganz schön ins schwitzen. Wären wir auch mit dem Uhrzeigersinn gelaufen, wäre uns fast kein Hund begegnet. Aber an der Menge meiner Fotos könnt ihr sehen, dass es dann doch nicht so schlimm wie in Garmisch mit ihm war. Trotzdem der Tipp: Wenn ihr nicht gerade Hundebegegnungen trainieren möchtet- schwimmt lieber mit dem Strom und lauft die Runde mit dem Uhrzeigersinn.
Direkt gegenüber vom Parkplatz liegt auch die Talstation "Eibsee". Von dort aus geht es mit der Seilbahn hoch zur Bergstation "Am Zugspitzgipfel". Zwei bodentief verglaste Großraumkabinen können jeweils bis zu 120 Personen zur Zugspitze befördern. Dabei wird der weltweit größte Höhenunterschied von 1.945 Metern überwunden und das in luftiger Höhe von 127 Metern. Ich wäre zu gerne nach oben gefahren!
Das letzte Drittel der Strecke war dann nicht ganz so spektakulär wie der Anfang unserer Runde und wir blieben deutlich weniger stehen, um zu fotografieren. Aber wahrscheinlich wären wir ansonsten auch nie am Auto angekommen. Für die 7,5 Kilometer brauchten wir nämlich verdammt lang.
Aber gelohnt hat sich jeder Kilometer! Es war ein toller Rundweg und bei unserem nächsten Allgäu-Urlaub werden wir auf jeden Fall wiederkommen! Trotz der kleinen "Spanischen-Unzulänglichkeiten" hatten wir einen sehr schönen Tag und der Eibsee steht auf meiner Favoritenliste ganz weit oben. Nur, dass es mit der Zugspitze nicht geklappt - da war ich doch ein bisschen enttäuscht. Aber aufgeschoben ist ja nicht aufgehoben!
Linktipp:
Auf YouTube gibt es ein tolles Video zur Entstehung des See:
Eibsee: Das dunkle Geheimnis hinter der Insta-Idylle
Auf YouTube gibt es ein tolles Video zur Entstehung des See:
Eibsee: Das dunkle Geheimnis hinter der Insta-Idylle
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