Reisetagebuch Julianadorp Part 3 | Tag 8

März 25, 2023

So langsam bekomme ich einen Vorgeschmack davon wie es hier ist, wenn  in Julianadorp die Saison richtig begonnen hat. Seit gestern erinnert mich unser Ferienpark an einen "Ameisenhaufen". Vor fast jedem Ferienhaus stehen mehrere Autos, es wird fleißig ausgepackt und die ersten Urlauber machen sich auf dem Weg zum Strand. Ein Trend der sich auch hier fortsetzt: Es gibt deutlich mehr Hunde als Kinder. Mit nur einem Hund sind wir hier echt die Ausnahme.  Da ist es gar nicht so leicht eine ruhige "Ecke" mit Gubacca zum Laufen zu finden. 



Die letzten beiden Male hatten wir  ein Ferienhaus im  "Keizerskroon" und ich muss zugeben, die Lage hat mir dort ein bisschen besser gefallen, als jetzt im Landal Park. Von "Keizerskroon" aus musste ich nur den "Van Foreestweg" überqueren und konnte dann die Kanalroute mit Gubacca laufen, wo immer relativ wenig los ist.  




Wobei sich gegen den Landal Ferienpark nichts negatives sagen lässt, außer dass er mir persönlich zu groß ist. Aber das ist ja nicht unbedingt ein Nachteil und durch die vielen kleinen verwinkelten Abzweige, verläuft sich auch einiges.  Die gesamte Anlage ist sehr gepflegt  und bei den vielen unterschiedlichen Haustypen ist glaube ich für jeden etwas dabei. Toll fand ich zum Beispiel die riesigen Villen für 10 bis 12 Personen, die an diesem Wochenende komplett ausgebucht waren. Ein tolles Konzept, um mit der gesamten Familie von den Großeltern bis zu den Enkelkindern ein paar schöne Tage gemeinsam zu verbringen oder auch einfach nur mit Freunden.



Das Urlaubsleben spielt sich in Julianadorp überwiegend am Strand zwischen Strandhaus Paal 6 und dem Strandpaviljoen Zee van Tijd ab. Vom unserem Ferienpark aus führt ein Weg durch die Tulpenfelder  direkt zum Zugang vom Paal 6 und dort ist immer viel los. Für mich ist die Strecke ehrlich gesagt der absolute Horror - auch wenn ich weiß, dass das die falsche Einstellung ist. Der enge Weg bietet keine Möglichkeit bei Hundebegegnungen ein bisschen auf Distanz zu gehen und Hunden begegnen einem auf den 800 Metern bis zum Strand garantiert sehr viele! Von daher bin ich immer froh, dass wir mit dem Auto auf die ruhigeren Abschnitte ausweichen können. 


Heute vormittag war ich aber erst einmal alleine mit dem Rad unterwegs. Ab dem Nachmittag war Regen angekündigt und ich wollte das schöne Wetter gerne noch ausnutzen. Vom Landal Ferienpark aus fuhr ich über meine geliebte Kanalroute Richtung Den Helder. 





Ich bin immer wieder erstaunt, wie wenig im "Hinterland" los ist. Am Paal 6 tobt der Bär und diese wunderschöne Strecke hat man fast immer für sich alleine. Vereinzelt trifft man auf Radfahrer oder Hundespaziergänger - aber die meisten Urlauber zieht es nur an den Strand. Wobei die Einheimischen darüber wahrscheinlich auch sehr froh sind. Wer möchte schon ständig mit viel Trubel und Tourismus leben.



Naturschutz ist in den Niederlanden ein wichtiges Thema und in vielen Gewässern und Kanälen findet man Nistplätze für Vögel, die für mich immer ein wunderschönes Fotomotiv sind.  An jeder Ecke - sogar in den Dünen -  blühen gerade die Narzissen und ich finde man spürt richtig wie die Niederländer im Einklang mit der Natur leben. Bei uns geht der Trend ja leider immer mehr zu den gepflasterten Vorgärten. Alles soll einfach zu pflegen sein und keine Arbeit machen. Vor kurzem habe ich bei uns in Polsum sogar einen Vorgarten gesehen, der mit Kunstrasen ausgelegt war - schrecklich!   Hier sind die Gärten liebevoll gepflegt - es wird gepflanzt und selbst jetzt im März stehen schon überall Körbe und Töpfe mit Blumen.





Im Einklang mit der Natur war ich aber heute auf meiner Radtour so überhaupt nicht. Ich hatte ordentlich mit dem starken Wind zu kämpfen und musste kräftig in die Pedalen treten, um voran zu kommen. Ein Abstecher zum Strandabschnitt "Falgar" musste aber trotzdem sein. 







Der angekündigte starke Regen ließ dann nachmittags nicht lange auf sich warten. Zum Glück saßen wir da aber gemütlich bei Claudis Mann in deren Mobilheim. Diesmal hatten wir vorsorglich unsere hohen Gummistiefel angezogen und unten auf dem Weg geparkt, damit uns ein zweites Schlamm-Desaster wie am Mittwoch erspart bleibt.



Einen großen Vorteil hat der starke Wind, den wir in den letzten Tagen so manches Mal verflucht haben: Die Regenwolken werden immer wieder schnell wegpustet. Auch heute hatten wir Glück und es gab noch einmal eine längere Regenpause. So konnten wir auf dem Rückweg von Westerland noch einen Abstecher zum Naturschutzgebiet Vatrop  bei Den Oever machen.






Ich glaube das ist einfach der Klassiker bei den Fotos mit dem Handy - man  vergisst vorher einmal zu schauen, ob es vielleicht Dinge gibt, die man nicht so gerne auf dem Foto mit drauf haben möchte. 



Jetzt möchte ich Claudi nicht gerade als störendes Bildelement bezeichnen. Aber das Handtuch über den Stuhl hätte ich tatsächlich vorher wegnehmen können und unser Herr Gubacca hat eigentlich auch nichts unter dem Esstisch zu suchen. Ein "Tabu" bei uns zu Zuhause -  im Urlaub ist dann jedoch so manches ein bisschen anders.  

Aber jetzt auch noch einmal unser  Essen in "Schön" fotografiert. Zum Glück kocht Claudi gerne und ich muss höchstens Zwiebeln schneiden. Ich gehöre ja bekanntlich zur Fraktion "Kochmuffel" und hätte ansonsten wahrscheinlich auf die vielen Fastfood-Gerichte, die es hier in den Supermärkten gibt, zurückgegriffen. Aber so ein selbst gemachtes Steinpilz-Risotto mit Vorspeise ist natürlich viel leckerer.



Sollen wir noch einmal mit den Rädern zum Strand fahren, um den Sonnenuntergang zu fotografieren, oder nicht? Diese Frage stellte sich heute leider nicht, weil es wieder angefangen hatte zu regnen. Und so gab es noch eine Kuscheleinheit für Gubacca und wir machten es uns vor dem Fernseher gemütlich.


Zum Glück ist für morgen wieder Sonnenschein angekündigt und vielleicht klappt es dann ja auch noch einmal mit einem tollen Sonnenuntergang am Strand. Für heute schließt sich das Reisetagebuch aber erst einmal und ich wünsche euch eine gute Nacht.

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Bine & Gubacca