528. + 529. Tag | Gubacca beim Gos-Spaziergang

Oktober 23, 2018

Nach fast 1 1/2 Jahren "My Gubacca" und vielen Blogberichten über Ruhe und Gelassenheit, müsste ich es ja eigentlich schaffen, meine eigenen  Ratschläge und Tipps auch umzusetzen. Aber manchmal geht das einfach nicht und so war ich wieder einmal schrecklich nervös vor dem anstehenden Gos-Spaziergang in Datteln. Von Andrea wusste ich, dass sich sehr viele Rüdenbesitzer angemeldet hatten und gerade das ist ja momentan unsere (letzte) Baustelle.

In solchen Momenten tut es gut, wenn man eine Freundin wie Söti hat. Söti hat ein Elefantengedächtnis für meinen Blog und zitierte mich aus dem Stegreif aus vielen Beiträgen. Zum Beispiel wie toll Gubacca solche Situationen bereits  gemeistert hat... Trotzdem fuhr ich am Sonntag ein bisschen mit dem Gefühl  "auf dem Weg zum Zahnarzt" nach Datteln. Wirklich blöd - ich gebe es zu. Söti fragte mich im Vorfeld, vor was ich Angst hätte. Es könnte doch nichts passieren, wenn alle Hunde beim Spaziergang angeleint wären. Ja vor was hatte ich eigentlich Angst? Ich kann es noch nicht mal benennen. Aber ich denke es hängt viel damit zusammen, dass ich vor anderen Menschen nicht als unfähig dastehen möchte. Ich möchte nicht derjenige sein, der bei so einem Spaziergang seinen Hund nicht im Griff hat und andere Menschen sollen Gubacca genauso liebenswert erleben wie ich ihn.




Zum Glück legten sich diese Ängste auf der Hinfahrt ganz schnell, wei ich mich kurz vor dem Ziel noch verfahren hatte. Anstatt am Dattelner Hafen stand ich  auf einem Supermarktparkplatz  und mein lieber "Siri" wusste keinen besseren Rat als:  "Zielroute weiter folgen..."Na, toll: 11.50 Uhr und Bine irrt durch Datteln. Zum Glück hatte ich aber nur eine Straßenbiegung falsch genommen und kam dann doch noch pünktlich zum vereinbarten Treffpunkt.  Ich hasse nichts mehr als auf dem letzten Drücker zu kommen und musste dann auch flott Gubacca aus dem Auto holen. Von daher kam ich  überhaupt nicht mehr dazu, mir Sorgen zu machen.  Gubacca reagierte aber dann auch von Anfang an vollkommen neutral auf alle Hunde. Na, und als er dann noch seine geliebte Grace mit Andrea entdeckte, war er eh tiefenentspannt.



(c) Claudia

Riesig gefreut habe ich mich, dass auch meine Freundin Claudia uns auf dem Spaziergang begleitete. Ihre ruhige und gelassene Art überträgt sich ebenfalls immer auf Gubacca und so starteten wir dann alle pünktlich und entspannt zur "Wanderroute".

Unser Gos-Spaziergang begann am Dattelner Hafen, dem Kanalknotenpunkt im Ruhrgebiet. Der Dortmunder-Ems-Kanal und der Wesel-Datteln-Kanal treffen dort aufeinander. Weiter südlich zweigt der Datteln-Hamm-Kanal ab und die Wasserflächen rund um den Dattelner Hafen werden auch gerne als Dattelner Meer bezeichnet.


(c) Claudia


(c) Svenja

Bei dem schönem Wetter und dann noch  an einem Sonntag, war  natürlich nicht nur unsere Hundetruppe dort unterwegs. Auf den ersten Metern war es  dann auch sehr trubelig. Radfahrer überholten unsere Gruppe, fremde Hunde kamen uns entgegen... ABER das Rudel blieb ruhig und entspannt. Souverän marschierten alle Hunde neben ihren Menschen und schnell bildeten sich kleine Grüppchen, die aber, was ich toll fand, auch immer wieder mal wechselten.

(c) Svenja


Für mich waren einige bekannte Gesichter dabei, die ich schon am Edersee-Wochenende kennen gelernt hatte. Es war spannend zu sehen, wie sich die beiden "Youngster" vom Edersee, Aaron und Ole, in den zwei Monaten weiter entwickelt hatten.  Aber auch neue Gesichter waren dabei und ich fand es interessant zu erfahren, wie andere die Hochphase ihrer Jungrüden gerade erleben.

(c) Claudia


Umso weiter wie wir liefen, umso leerer wurde es dann auch erfreulicherweise auf unserer Route und wir waren später fast alleine am Kanal. Die von Andrea ausgesuchte Strecke war wirklich sehenswert. Vom Dattelner Hafen aus liefen wir Richtung Schleuse und dann ging es  weiter in die alte Fahrt. Die alte Fahrt ist ein schon lange stillgelegter Verlauf des Dortmund-Ems-Kanals. Heute hat sich dort ein wunderschöner Biotop entwickelt.


(c) Claudia
Besonders gut gefallen hat mir auf unserer Strecke die alte Lippebrücke, die auch ein tolles Fotmotiv ist. Die imposante Brücke ist aus Natursandstein und wurde bereits 1895 erbaut.

(c) Claudia

(c) Claudia

Sehr beruhigend fand ich, dass fast alle Rüdenbesitzer bestätigen, dass ihre Katalenen im Alltag auch auf fremde Rüden mehr oder weniger pöbelig reagieren. Umso faszinierender war es daher, dass alle Hunde in der Gruppe vollkommen entspannt blieben. Sogar beim anschließenden Kaffeetrinken im Ausflugslokal blieben alle bis auf kurze Momente gesittet und ruhig liegen.  Wobei... dieses gemeinsame Ausklingen im Lokal hat Gubacca dann doch seinen fünften Stern gekostet. Nachdem er   eine ganze Weile ruhig neben meinem Stuhl lag, schoß er für mich unerwartet quer unter den Tisch durch und wollte einem der Rüden zeigen, dass auch er ein "ganzer Kerl" ist. Zum Glück hielt Bernd, der uns gegenüber saß, geistesgegenwärtig den Tisch fest. Ich glaube soviel Schwung wie Zwerg-Riese hatte - da wäre einiges umgekippt. Aber so explosionsartig dieser Überfall kam - so schnell war auch wieder Ruhe und der Rest des Tages verlief vollkommen unproblematisch. 

(c) Claudia

(c) Claudia


Eins haben alle Katalanen am Sonntag bewiesen: Sie sind zwar turbo schnell auf 100, haben aber alle gelernt wieder ganz schnell runterzufahren, sind sehr sozial verträglich und tolle Begleiter. Für Gubacca gab es an dem Tag ganze **** Sternchen - ein tolle Leistung wie ich finde! Zuhause angekommen war von ihm dann auch nicht mehr viel zu sehen und er verschlief den Rest vom Sonntag.

Ein riesen Dankeschön an dich Andrea für die tolle Organsisation! Es hat uns riesigen Spaß gemacht und beim nächsten Spaziergang sind wir garantiert wieder mit dabei und dann im Vorfeld ohne "Zahnarztgefühl" - versprochen!

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