509. + 510. Tag | Bine ganz privat: Zeitreise

Oktober 01, 2018

Bevor es den  Blogartikel zum Thema "Wie hundefreundlich ist Langholz?!" gibt, möchte ich euch auf eine kleine Zeitreise in meine Vergangenheit mitnehmen. Mit Langholz verbinde ich für mich viele schöne Erinnerungen. Ich habe  schon als Kind mit meinen Eltern und meiner Schwester dort Urlaub gemacht und auch später als mehr oder weniger erwachsene Frau, war ich oft dort. Leider habe ich nur wenige Erinnerungsfotos - der Zahn der Zeit hat zugeschlagen und die alten Bildabzüge sind verschwommen und verblasst. Schade! Das erste Bild, das ich noch wiedergefunden habe zeigt meine Schwester und mich in unserem Ferienhaus bei der Familie R. 


Damals gab es in Langholz nur Blockhütten im Garten der Vermieter. Im Wohnzimmer waren die Etagenbetten für meine Eltern und meine Schwester und ich hatten ein winziges Kinderzimmer. Zur Toilette ging man raus aus der Hütte  in einem Anbau. Ich kann mich noch gut erinnern, welche Angst ich als Kind hatte nachts alleine raus zu müssen. Zwei Jahre später baute Familie R. dann zum Glück eine zweite, größere Hütte. Mit Elternschlaf- und Kinderzimmer und einen innenliegenden Bad. Meine Mutter konnte aufatmen und Nachts im Urlaub durchschlafen ;-). Ich war eine echte "Schießbuchse"...

Wenn unsere Familie auf Reisen ging hatten wir immer einen kleinen Zoo dabei. Wir hatten damals zwar noch keine Hunde, aber unsere beiden Katzen "Oskar" und "Paulinchen"und auch meine Landschildkröte "Schildi" war bei jeden Urlaub mit dabei. Wahrscheinlich hätte ich auch noch die Goldfische mitgenommen, wenn meine Eltern es erlaubt hätten. Zum Glück hatten wir einen großen Taunus-Kombi wo alles reinpasste.... Zurück kamen wir dann auch noch immer mit doppelten Gepäck. Meine Eltern liebten es alte Möbel aufzuarbeiten und fanden an der Ostsee immer das eine oder andere kleine Schränkchen - die ich bis heute noch alle habe.

Mein Vater beim Lesen hinter der Blockhütte

Für unsere Familie war es ein festes Ritual jedes Jahr über Ostern nach Langholz zu fahren. Und wenn uns die Reiselust packte - auch gerne ein zweites Mal im Jahr. Mein Vater verstarb dann aber relativ jung, als ich 15 Jahre alt war. Danach mochte weder meine Mutter, noch wir Kinder dort unseren Urlaub verbringen. Erst später als ich "fast erwachsen" war zog es mich wieder nach Langholz und ich verbrachte dort den ersten gemeinsamen Urlaub mit Detlef. Damals hatte ich schon meinen ersten beiden Hunde Rocky und Benji.



Die Blockhütte aus meiner Kindheit gab es noch und wurde auch noch vermietet. Die Familie R. freute sich riesig das kleine "Sabinchen" wiederzusehen und auch für mich war es ein schönes Gefühl, an den vertrauten Ort zurück zukommen.


Unser Benji war, wie Gubacca, eine echte kleine Wasseratte. Sobald er am Meer war stürzte der kleine Zwerg sich unerschrocken in die Wellen. Rocky hingegen war ein eher ängstlicher, zarter Hund, der lieber an meiner Seite blieb.


Ein wenig schmunzeln musste ich vorhin beim Raussuchen der Bilder. Eigentlich hatte ich Rocky und Benji als große Yorkshire Terrier in Erinnerung... Aber wenn ich mir das Foto unten so ansehe, waren sie doch winzig. Auf dem Foto stehe ich auf der Brücke von Kappeln. Rocky und Benji waren zwei kleine "taffe" Rüden die wir überall problemlos mitnehmen konnten. Viele Menschen, Innenstädte, laute Geräusche... für Rocky und Benji kein Problem.



Leider starb Rocky schon mit acht Jahren an Herzversagen und ein Jahr später zog unser Nicky bei uns. Auch Nicky begleitete uns oft an die Ostsee.




Im Umgang mit Gubacca frage ich mich manchmal, ob es an meinem Alter liegt, dass ich viel ängstlicher vor drohenden Gefahren geworden bin. Bei Rocky, Benji und Nicky war ich deutlich entspannter. Unvergesslich, wie Benji uns eine Nacht im Urlaub dort stiften gegangen ist. Eigentlich hatten wir ihn nur zum "Pipi machen" kurz rausgelassen. Benji nutzte diese Freiheit jedoch für eine kleine Nachtwanderung und kam nach 1 Stunde quitschvergnügt zurück marschiert. Ich hatte keinen Herzinfarkt - und nein er wurde auch am nächsten Abend ganz normal alleine vor die Tür gelassen... Damals war ich  Ende 20... es muss am Alter liegen.

Leider wurde dann irgendwann "unsere" Blockhütte abgerissen und die Familie R. baute ein Zweifamilienhaus an dieser Stelle für ihre Kinder. Detlef und ich entdeckten andere Ferienregionen für uns - waren viel an der Nordsee oder machten Flugreisen... Aber irgendwann packte mich wieder die  Sehnsucht und wir suchten nach einer anderen Unterkunft in meinem geliebten Langholz. Langholz wurde es dann zwar nicht - aber im angrenzenden Klein-Waabs fanden wir dann 2006 eine schöne Ferienwohnung.

Ich war ziemlich nervös vor diesen Urlaub, weil  wir ein paar Monate vorher einen Welpen bekommen hatten. Chiru war im Mai gerade 6 Monate alt und ich war unsicher, ob ein Urlaub mit so einem jungen Hund klappen würde.



Und wie so oft in meinem Leben, waren alle Sorgen und Bedenken wieder einmal unnötig.Wir hatten riesigen Spaß mit dem Jungspund und Chiru hatte sich dort sichtlich wohl gefühlt.



Und weil das ganze so toll mit ihm geklappt hatte, ging es im Herbst noch mal mit meiner Mutter und meinem (Stief-) Vater   nach Klein-Waabs. Zu dem Zeitpunkt lebte  noch unsere kleine Reina und wir mussten immer lachen, wenn wir die beiden zusammen sahen. Reina ging nie vor Chiru, sondern folgte ihm im gebührenden Abstand. Ihr Motto war wohl immer "wer weiß was der Riese hinter meinem Rücken treibt" und so hatte sie den Jungspund immer gut im Blick. Aber wehe es ging um eine Kaustange, die sie gerne von Chiru stibitzen wollte. Da bekam der 3-Kilo-Zwerg Flügel und wuchs über sich hinaus.






Seitdem fuhren wir dann wieder regelmäßig nach Klein-Waabs oder Langholz und gerade Chiru hat dort viele Urlaube mit uns verbracht. Jeder Mensch hat ja für sich Orte wo er zur Ruhe kommt - seine innere Balance wiederfindet und einfach glücklich ist - für mich ist das dieser kleine, ruhige Ort an der Ostsee...












In Langholz oder im angrenzenden Klein-Waabs habe ich oft das Gefühl, die Zeit ist einfach stehen geblieben. Ohne "verstaubt" und "altbacken" zu wirken, haben sich die beiden kleinen Gemeinden ihren Charme bewahrt. Es gibt einen Bäcker, eine Pizzaria und ein Strandcafè und der Rest ist viel einsame und naturbelassene Landschaft. (M)ein Ort zum Wohlfühlen und mein Herzenswunsch ist es, dort im Alter  zu leben. Bis dahin sind noch ein paar Jährchen - aber jetzt kann ich mich ja schon mal auf den nächsten Urlaub mit Gubacca dort freuen!




  • Share:

You Might Also Like

0 Kommentare