Es war eine ganze Weile ruhig hier. Keine Sorge – es ist nichts Dramatisches passiert. Aber manchmal weht das Leben einem einfach einen dieser Sandstürme ins Gesicht, bei denen man nur noch die Augen zukneift, den Kopf senkt und hofft, dass es bald wieder besser wird. Genau so fühlten sich die letzten Wochen an. Also hab ich mich – ganz metaphorisch – auf den Boden gesetzt, den Kopf in den Sand gesteckt und abgewartet. Nicht im Sinne von: alles ignorieren. Sondern eher: durchatmen. Nicht kämpfen, nicht wegrennen. Einfach mal sein. Und dabei ist mir etwas aufgefallen, was ich so nicht erwartet hätte: wie gut uns diese Zeit getan hat. Also Gubacca und mir.
Klar, mit dem Rad und dem Hundeanhänger sind wir eh oft unterwegs. Aber diesmal war’s anders. Statt Strecke zu machen, bin ich mit Picknickdecke und Buch losgefahren. Kein Plan, keine Route, kein „wir müssen noch“. Einfach irgendwo anhalten, Decke ausbreiten, Buch aufschlagen – und Gubacca hat sich ganz selbstverständlich daneben gelegt. Beobachtend, ruhig, ganz bei sich.
Wir haben stundenlang auf Bänken gesessen, in aller Seelenruhe. Wie so ein „Ömchen mit Hund“. Und wisst ihr was? Es war herrlich. Und da ist mir bewusst geworden: Genau das ist es, was dieser Hund manchmal braucht. Keine ständige Beschäftigung, keine Reiz-Feuerwerke. Sondern Raum, um einfach nur zu sein. Denn der Gos ist von Natur aus aufmerksam, schnell unter Strom, jederzeit bereit, einzugreifen, wenn irgendwo „die Ordnung“ bedroht wird – sei es durch ein Eichhörnchen, einen Radfahrer oder den Nachbarn, der in der falschen Jacke vorbeigeht. Wenn wir da auch noch ständig mit neuen Impulsen kommen, dann schaukelt sich das Ganze gern mal hoch. Und am Ende haben wir einen Hund, der nicht zur Ruhe findet – und selbst im Schlaf noch Dienst schiebt.
Diese Picknick-Momente waren wie ein Gegengewicht. Kein Training, kein Ziel, keine Erwartung. Nur wir zwei. Und ein bisschen Landluft. Vielleicht ist das ja Gubaccas ganz eigene Lebensphilosophie, die er mir da – ganz nebenbei – zwischen zwei zufriedenen Schnarchern auf der Picknickdecke vermittelt hat: Nicht alles muss man gleich ändern. Nicht jeder Impuls verlangt eine Reaktion. Manchmal reicht es, einfach da zu sein. Zu beobachten. Durchzuatmen. Der Moment klärt sich oft von selbst – ganz ohne Plan oder Kommando.
Picknick statt Powerwalk.
Bänkchen statt Bootcamp.
Gos-Meditation statt Mantrailing.
Ich sag mal so: Wenn es dafür noch keinen Aufkleber gibt – ich hätte da ein paar Designideen.
In diesem Sinne: Wünschen wir euch ein entspanntes Wochenende und sind gleich wieder mit dem Gubacca-Taxi unterwegs. Und hier auf dem Blog gibt es wieder regelmäßiger neue Beiträge - versprochen!
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Liebe Grüße
Bine & Gubacca