Gubacca, Guapo und Geschichten für die Seele

April 19, 2025

Zum Glück ist der "Sandsturm" der letzten Wochen ohne größere Spuren an uns vorbeigezogen – und wir dürfen uns wieder über ruhigere Zeiten freuen. Was ich aber aus dieser wilden Phase für mich mitgenommen habe, sind die kleinen Auszeiten. Die nehme ich mir inzwischen viel bewusster.  So haben wir den Karfreitag nach unserer großen Mittagsrunde einfach mal auf dem Sofa verbracht – und ich habe das gemacht, was ich wahnsinnig gerne tue: gelesen. 


Vor kurzem landete nämlich ein besonderes Geschenk in meinem Briefkasten: „Guapo erzählt – Die abenteuerliche Reise von Coco und Lou“ von Jürgen Kötter.  Es ist kein Roman, den man in einem Rutsch verschlingt. Eher ein Erzählbuch, das zum Vorlesen gedacht ist – mit kurzen Texten, liebevollen Bildern und einem Erzählfluss, der einen direkt mitnimmt. Ganz ohne viele Worte.  Im Mittelpunkt steht Guapo, ein Gos d’Atura Català, der abends seiner Freundin Marlene – einem Mädchen im Rollstuhl – die Geschichte seiner Eltern erzählt. Und diese Geschichte hat es in sich.



Denn Coco und Lou waren Streuner. Zwei charmante, neugierige Hunde, die zufällig ein altes Buch über den Gos fanden – und plötzlich wussten: Wir müssen ins Land unserer Vorfahren. Also wurden sie blinde Passagiere auf einem Schiff, fuhren mit dem Autozug, wanderten den Jakobsweg – bis tief hinein in die Pyrenäen. Dort trafen sie Pablo, einen echten Hütehund, lernten das raue Leben der Herde kennen, erlebten gefährliche Abenteuer – und ganz am Ende dieser wilden, suchenden Reise … wurden Guapo und seine fünf Geschwister geboren.



Es ist eine Geschichte über Herkunft, Mut und Neugier. Und über das Gefühl, dass irgendwo da draußen ein Ort auf uns wartet, der sich wie Heimat anfühlt – auch wenn wir ihn noch nicht kennen. Und mittendrin: diese kleinen, stillen Sätze, die einem ans Herz gehen.  Jede Seite ist wie ein Moment für sich – begleitet von Illustrationen, die auch beim dritten Durchblättern noch neue Details preisgeben.  Besonders berührt hat mich die Freundschaft zwischen Marlene und Guapo. Eine Verbindung, die zeigt, wie viel Kraft, Trost und Freude ein Hund schenken kann.

Und Gubacca?
Der war natürlich mittendrin. Also nicht im Buch – aber in meinem Kopf. Guapo erinnert mich an ihn. Diese sanfte Art, mit Menschen umzugehen. Dieses feine Gespür dafür, wann Nähe guttut – und wann Abstand. Dieses stille Dasein, ohne großes Tamtam. Und dann ist da Lou – Guapos Papa – mit seinem Abenteuerherz, der einfach loszieht, ohne zu wissen, was kommt. Auch das ist Gubacca. Wenn wir durch die Wälder streifen, durchs Watt laufen oder einfach neue Wege entdecken. Ich glaube, Gubacca hätte Lou und Guapo gemocht. Vielleicht wären sie ein Stück Jakobsweg gemeinsam gegangen. Oder hätten einfach nur nebeneinander im Gras gelegen – so, wie es nur echte Gefährten tun. 




Fazit:
Ein Buch wie ein warmer Tee an Regentagen. Kein typisches Kinderbuch. Kein reines Hundebuch. Sondern ein Buch, das einfach schön ist. Für alle, die sich von Bildern berühren lassen, von klugen Hundegedanken zum Schmunzeln gebracht werden möchten – und die am Ende vielleicht ein bisschen besser verstehen, warum der eigene Hund manchmal einfach nur schweigend daliegt. 

Und wenn Guapo mit uns Lesern sprechen könnte, hätte er vielleicht gesagt:

„Manche Wege findest du nur, wenn du dich traust loszugehen – 
und jemanden an deiner Seite hast, der dich versteht.“ 


Lieber Jürgen, herzlichen Dank für dieses wunderbare Geschenk und über deine persönliche Widmung habe ich mich riesig gefreut!



Wer Interesse hat: Guapo erzählt – Die abenteuerliche Reise von Coco und Lou kann direkt bei Jürgen Kötter bestellt werden (fliesengalerie@mac.com).

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Liebe Grüße
Bine & Gubacca