710. Tag | Reisetagebuch Julianadorp: Tag 5

April 17, 2019

Manchmal habe ich das Gefühl, fast jeder Hundebesitzer war schon einmal auf Texel nur die Bine nicht. Dabei kommt mir die Insel wie ein Virus vor - hat man sich einmal infiziert, fährt man immer wieder dorthin. So richtig konnte ich mir jedoch nichts unter Texel vorstellen. "Viele Hunde und lange Strandstrände..." ab da setzt meine Vorstellung von der Insel auch schon aus. Allein die Tatsache, dass man  nur mit  der Autofähre  dorthin kommt und ich doch bei solchen Dingen ein schrecklicher Angsthase bin, war für mich bisher ein Grund, dort nie Urlaub zu machen.



Zum Glück ist Claudi dann doch ein bisschen mutiger und wir starteten heute morgen direkt nach dem Frühstück zu unserem Texel Ausflug.  Die Überfahrt mit dem PKW ist nicht teuer. Ein Hin- und Rückfahrtticket   kostet an den Wochentagen  Dienstag, Mittwoch und Donnerstag nur 25 Euro. Die Tickets kann man online kaufen und sich direkt ausdrucken. Man kann aber auch direkt vor Ort bezahlen. Die Fähren verkehren stündlich und bei Stosszeiten wird eine zusätzliche Fähre eingesetzt. Pünktlich für die Überfahrt um 10.30 Uhr reihten wir uns dann auch in die kurze Schlange von PKW's ein und warteten auf unsere Fähre.





Ordentlich in "Reih und Glied" ging es dann über die Rampe in das innere der Fähre und schon kurz danach standen wir  auch schon auf unserem Autodeck. Ich hätte nie gedacht, dass das so einfach und problemlos ist. Claudi war dann so lieb und wartete bei Raja und Gubacca im Auto, so dass ich die Fähre erkunden konnte. Viel Zeit blieb mir dafür nicht - nach 20 Minuten kam schon die Durchsage, dass wir gleich in Texel anlegen würden.




Auf Texel angekommen machten wir uns auf die Suche nach einer Verkaufsstelle für die  "texelsche e-Vignette". Die Parkplätze auf Texel sind fast immer kostenpflichtig und für 10 Euro kann man eine Tagesticket kaufen, mit dem man dann überall parken kann. Weder am Hafen noch an der Touristeninformation von Den Burg bekamen wir das Ticket - aber zum Glück entdeckten wir dann einen Parkautomaten wo wir das Tagesticket lösen konnten. Aber Achtung: Man kann nur mit Kreditkarte, PayPal oder Ideal bezahlen!

De Koog

Unser erstes Ziel war dann der Badeort De Koog. Der Ort ist bei Texel-Urlaubern sehr beliebt. Das liegt zum einem an seiner tollen Lage zwischen Wald, Dünen und dem Meer. Zum anderen bietet der kleine Ortskern mit seinen vielen kleinen Geschäften und Lokalen viel Abwechslung und im Sommer soll es hier sehr voll sein.


Wir hatten Glück und fanden direkt am Rand der Fußgängerzone einen Parkplatz. Zur Mittagszeit war hier noch relativ wenig los und wir konnten uns in Ruhe alles anschauen.




Texel ist auch die Insel der Schafe und es gibt dort  genauso viele Schafe wie  Einwohner, rund 14.000. Im Frühjahr kommen noch einmal rund 1.000 Lämmchen dazu. Sie sind schon ein bisschen das "Wahrzeichen" der Insel und in vielen Geschäften gab es Plüsch-Schafe oder auch Felle zu kaufen. 





Wenige Gehminuten vom dem kleinen Ortskern aus, ging es auch schon zum "Strandslag Paal 20" hoch. Auch hier wieder das schon fast bekannte Bild: Sandstrand so weit man schauen kann und ein "Strandpaviljoen". Wobei ich finde, dass unsere "Strandpaviljoen" in Julianadorp schöner sind. Aber auch die kleinen "Strandhäuser" finden sich hier wieder - diesmal in weiß/blau gestrichen.





Wir haben dann noch eine Weile im Ortskern in der Sonne gesessen und ein  leckeres Softeis gegessen. Grinsen musste ich beim Anblick der Werbung hinter Claudia auf dem Foto. Bevor jemand auf zwielichtige Gedanken kommt - wir haben uns nicht in das Rotlicht-Viertel verirrt. "Kap" heißt übersetzt "Friseur" und die vollbusige Dame wirbt für einen schicken neuen Look.




De Cocksdorp

Im Anschluss ging es dann mit dem Auto weiter nach De Cocksdorp, das im Norden von Texel liegt. Der kleine Ferienort wurde nach dem Antwerpener Reeder N. J. de Cock benannt. Der Reeder hat mit Unterstützung von einer Gruppe Unternehmern und rund 1.500 Arbeitern einen rund 11 Kilometer langen Deich in nur zwanzig Wochen angelegt.

De Cocksdorp hat zwar nur rund 540 Einwohner zählt aber mit De Koog zu den touristischen Zentren auf Texel. Ich schätze im Sommer sind es deutlich mehr Urlauber wie Einwohner, die sich hier tummeln.





Auf unserem Weg zum Deich liefen wir durch eine ruhige Wohnstraße und ich war ganz fasziniert von den Vorgärten der Niederländer. Es gab alles: vom wilden Sammelsurium bis zur geschmackvollen, maritimen Gestaltung. Eine pfiffige Idee fand ich die kleinste Gärtnerei mit Direktverkauf am Gartenzaun.







Der Deich sah dann wenig ansprechend aus und erinnerte mich sehr an die Betonstrände, wie ich sie von Wilhelmshafen kenne. Dann doch lieber wieder gleich zurück - vorbei an den schön gestalteten Vorgärten zum Auto und ab zum Leuchtturm.




Leuchtturm Eierland

Zwei Kilometer nördlich von De Cocksdorp liegt der Leuchtturm Eierland. Für viele Menschen ist der rote Leuchtturm das Symbol für Texel. Er wurde am 1. November 1864 in Betrieb genommen und ist heute für die Öffentlichkeit zugänglich. Das habe ich aber leider erst nach unserem Ausflug im Internet gelesen. Der Turm kann bis zur 6. Etage bestiegen werden und man soll von dort eine herrliche Aussicht haben. Hätte ich das mal früher gewusst - ihr kennt ja mittlerweile meine Leidenschaft alles zu "erklimmen" und ich hätte die 153 Stufen gerne in Kauf genommen.




Direkt an den Leuchtturm grenzt ein herrlicher Sandstrand an - noch breiter - noch schöner. Ich hätte nicht gedacht, dass das überhaupt noch möglich ist. Raja und Gubacca freuten sich sichtlich nach den zwei Städten endlich wieder Sand unter den Pfoten zu haben. Mittlerweile merkte man den beiden aber auch an, dass sie langsam müde wurden.











Oudeschild

Unser letztes Ziel für diesen Tag war dann Oudeschild, der einzige Ort von Texel, der direkt am Wasser liegt. Der Hafenort ist Ebbe und Flut ausgesetzt und nicht selten strömt das Hochwasser über die Kaimauern.



Außerdem ist der Ort der Heimathafen der Texeler Fangflotte, zu der rund 30 Kutter gehören. Rund um das Hafenbecken gibt es einige kleine Restaurant in denen es zu meinem Glück nicht nur Fisch zu essen gibt. Wir beschlossen noch eine Kleinigkeit zu essen und dann wollten wir uns so langsam wieder auf den Weg Richtung Fähre  machen.




Es war wenig los und wir fanden problemlos einen Tisch und bestellten Poffertjes. Es kamen zwei Kroketes...Wir wiesen die Bedienung höflich auf das Versehen hin und bekamen pampige Antworten. Zu dem schlechten Service gab es dann auch noch verdreckte Toiletten...Zum Glück war es die einzige negative Erfahrung die wir in unserem Urlaub machten. 





Mit einem sehr müden Gubacca - er schlief sofort auf der Rücksitzbank ein - machten wir uns dann auf dem Weg zu unserer Fähre. Wir hatten Glück mit unserem "Timing" und mit nur wenigen Minuten Wartezeiten machten wir uns wieder Richtung Den Helder auf.








Die Überfahrt verlief wieder vollkommen problemlos und 40 Minuten später waren wir dann auch schon wieder an unserem Ferienhaus angekommen. Mir hat Texel sehr gut gefallen und es war toll einen Eindruck von der gesamten Insel zu bekommen. Wenn ich aber ganz ehrlich bin: Ich finde das Festland und Julianadorp für eine Urlaub schöner. Aber vielleicht würde ich anders darüber denken, wenn ich zuerst auf Texel und dann hier gewesen wäre.

 


Auf jeden Fall war es ein toller Tag und Raja und Gubacca haben sich viele Sternchen verdient - die beiden waren einfach super und haben "tapfer" alles mitgemacht. Morgen gibt es dann zum Ausgleich einen sehr ruhigen Tag und wir wollen das schöne Wetter im Garten und am Strand genießen.

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