709. Tag | Reisetagebuch Julianadorp: Tag 4

April 16, 2019

„Sonne, Strand und Meer“ - gibt es etwas schöneres?! Was haben wir für ein Glück mit dem Wetter! Ich mag keine geschlossenen Jalousien im Schlafzimmer und so wurde ich morgens schon von dem herrlichen Sonnenschein geweckt. 

 


Gubacca und ich sind uns in vielen Dingen sehr ähnlich: von 0 auf 100 ist auch für mich kein Problem. Ich gehöre zu den Menschen die morgens aus dem Bett hüpfen und sofort voller Tatendrang sind. Claudi lässt es hingegen lieber erst einmal ruhig angehen und so stand die Aufgabenverteilung in unserem ersten gemeinsamen Urlaub auch sofort fest: Bine holt die Brötchen und Claudia deckt den Frühstückstisch. Nach dem Frühstück packten wir dann schnell unsere Kamerataschen und es ging mit Raja zum Strand. Gubacca durfte ausnahmsweise mal nicht mit, weil es fast unmöglich ist, sich auf das Fotografieren von Raja zu konzentrieren und dann auch noch den Strandläufer im Blick zu behalten. Mit ihm bin ich direkt im Anschluss noch einmal losgefahren. 




 Julianadorp hat vier Strandzugänge  und wir fuhren zu Paal 4, den Strandabschnitt "Falga". Mit dem Auto sind es für uns nur wenige Minuten und es ist dort deutlich ruhiger, wie an den anderen Abschnitten. Ich habe mich zuerst über die Bezeichnung "Paal" gewundert und dachte, dass hiermit die Strandcafes gemeint sind, die es fast an jedem Zugang gibt. Mit „Paal“ sind jedoch die Strandpfähle gemeint. Fünf Kilometer unterhalb von Den Helder beginnt die Zählung der "Paale" mit Paal 0 und endet in Petten mit Paal 22



An vielen Strandabschnitten kann man kostenlos parken und dann geht es zu Fuß hoch über die Dünen zum Strand - oder mit dem Fahrrad. Bisher habe ich nur in Münster so viele Radfahrer  wie hier gesehen - es wimmelt nur so von "Drahteseln" bzw. "Hollandrädern. Praktisch sind sie hier, da es  überall Fahrradwege gibt, die sogenannten "fietspad". Ich muss ja zugeben ich hatte mich anfangs gewundert warum so viele Straßen den Namen "fietspad" hatten, bis Claudi mich aufklärte. Praktischerweise gibt es auch kurz vor den Sandstränden Stellmöglichkeiten für die Räder.



Mich faszinieren die hohen Dünen und der Kilometer lange breite Sandstrand jeden Tag auf’s neue. Ab "Huisduinen" unterhalb von Den Helder erstreckt sich der 7 Kilometer lange Strand, der als "Helderser Strand" bekannt ist bis nach Julianadorp aan Zee. 





Der Strandabschnitt ‚Falga’ ist für Raja und Gubacca ein Traum. Es gibt dort kein Strandcafe und dadurch ist es deutlich ruhiger und auch heute waren nur wenige Urlauber und Hunde unterwegs. Durch Ebbe und Flut ist das Wasser nicht sofort tief und Gubacca kann weit in das Meer hineinlaufen. Zum Glück kam er aber nicht auf die Idee den Möwen hinter her zu schwimmen - für eine Rettungsaktion wäre es für mich verdammt kalt gewesen.



Lust auf ein wenig "Cranger Kirmes"?! Dann bist du am Strandabschnitt "Zandloper" gut aufgehoben. Okay ganz so schlimm es ist nicht, aber ich war am ersten Tag doch ein wenig geschockt über die Menschenmassen, die uns auf dem Weg durch die Dünen zum Meer begegneten.



Zandloper ist der nördlichste Strandabschnitt von Julianadorp an Zee und dort befindet sich das "Strandpaviljoen Zee van Tijd". Raja und Gubacca sind schon perfekte "Strandpaviljoen Zee-Hunde" und liegen mittlerweile immer dösend unter unserem Tisch und lassen sich von dem "Trubel" nicht stören.




"Der Strandkorb gehört zum deutschen Kulturgut wie der Gartenzwerg und die Kuckucksuhr" (Libellius). Bisher habe ich darüber nie nachgedacht, aber stimmt: in Holland gibt es keine Strandkörbe, sondern Strandhäuschen. Direkt neben dem Strandpaviljoen Zee van Tijd kann man eines der kleinen Holzhäuschen für seine Strandsachen mieten. Eine witzige Idee wie ich finde.



Vom "Strandslag 5" ist es dann auch nur ein "Katzensprung" und man ist schon am Strandabschnitt „Juliandorp“ (Paal 6,4). Dort ist es jedoch genauso belebt wie am „Falga“ und ich muss zugeben ich traue mich dort nicht, Gubacca ohne Leine laufen zu lassen. Bei den vielen im Sand spielenden Kindern ist er mir doch noch ein bisschen zu wild und ungestüm. Aber es sind auch generell  an dem Abschnitt viele Hunde an der Leine, was ich sehr angenehm finde.

Zwischen den beiden Abschnitten liegen die „Strandhuis“ des Landal Beach Resort, die man mieten kann. Ich muss zugeben, so ganz weiß ich nicht, wie ich die Strandhäuser finden soll. Auf der einen Seite stelle ich es mir traumhaft vor, dort abends auf der kleinen Terrasse zu sitzen und den Sonnenuntergang zu bewundern.  



Auf der anderen Seite schrecken mich die vielen Strandbesucher bei schönen Wetter ab, die direkt an den Häusern vorbei laufen. Außerdem kommt bei der endlosen Häuserreihe bei mir nicht so die romantische Stimmung auf. Ich hätte kleine Blöcke von vier oder fünf Häusern schöner gefunden.




Nachmittags haben wir im Garten in der Sonne gelegen. Mittlerweile ist das Thermometer schon auf fast 20 Grad auf der Terrasse geklettert und ich denke meine kurze Short kommt doch noch zum Einsatz in diesem Urlaub! Danach sind wir noch kurz zum Strandcafe und dann wurde lecker gekocht. Von Claudi… ich koche ja nicht so gerne und hatte die perfekte Ausrede, dass ich nicht mit den Gasherd zurecht komme ;-).



Morgen wollen wir nach Texel fahren - ich bin gespannt was mich da erwartet und wie es ist mit einer Autofähre zu „fahren“ oder wie sagt man das? „Schwimmen“ hört sich ja sehr seltsam an.



Ich werde oft gefragt, wie Gubacca und Raja sich im Urlaub verstehen - einfach toll! Zwerg Raja hat sofort am ersten Tag klar gestellt, dass sie die „Chefin im Ring“ ist und Riese Gubacca hat das sofort als „Gesetz“ angenommen. Es fasziniert mich immer wieder wie schnell das auf „hündisch“ funktioniert. Bei beiden Hunden sieht man richtig, wie die Bindung immer enger wird.


Aber auch ich merke, dass es ein Unterschied ist, ob ich Raja mal für ein paar Stunden mit Claudi sehe oder den ganzen Tag um mich habe. Auch ich habe den kleinen Zwerg sehr ins Herz geschlossen. Mittlerweile hört sie schon auf „Beste Freundin“ besser wie auf ihren Namen „Raja“ ;-).

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