705. - 707. Tag | Reisetagebuch Julianadorp: Tag 1 + 2

April 14, 2019


Eine Autofahrt ganz alleine ins Ausland. Mit dem Mini-Taxi quer durch die Niederlande nach Julianadorp und dann womöglich noch durch Großstädte wie Arnhem und Amsterdam… Diese Vorstellung bereitete mir dann doch in der letzten Woche unruhige Nächte. Wobei ich mich auch über mich selbst geärgert habe - wie kann man nur so ein Angsthase sein, wegen einer blöden Autofahrt. Aber man ist so wie man ist… und ich war total erleichtert als ich den Tipp für eine ruhigere Alternativroute bekam. 



Schon deutlich beruhigter starte ich Samstag mit viel Gepäck und Gubacca in den Urlaub. Und siehe da - ohne Probleme und Staus kamen wir 3,5 Stunden später auch schon an unserem Ferienhaus an und sogar 10 Minute früher wie meine Freundin Claudi. Sie hatte zwar eine kürzere Strecke gewählt, hatte aber deutlich mehr Verkehr. 



Unser Ferienhaus macht seinen Namen „Haus am Meer“ echte Ehre. Liebevoll eingerichtet mit vielen maritimen Gegenständen, einer schöner Einrichtung und einem großen Garten, kam bei uns sofort Urlaubsstimmung auf. Auch mit dem Wetter hatten wir riesiges Glück. Es war zwar windig und kühl - aber das ganze bei herrlichen Sonnenschein. Also schnell die Koffer ausgepackt und ab zum Meer.





Ein Kilometer in einer Ferienhausbeschreibung ist ja immer sehr relativ und kann auch mal ein Fußmarsch von einer Stunde bedeuten. Hier stimmte es aber und wir konnten schon beim Verlassen unseres Ferienparks die hohen Dünen vom Strand sehen. Am Strand angekommen staunte ich nicht schlecht - das war eindeutig kein „Langholz“. Zahlreiche Menschen und Hunde tummelten sich am langen Sandstrand und Zwerg-Riese war schon nach wenigen Minuten genervt und benahm sich nicht gerade von seiner Schokoladenseite. Wir haben uns an dem Tag aber auch den belebtesten Abschnitt ausgesucht. Ingesamt soll es vier Aufgänge geben und die am Rand liegenden Strandaufgänge sollen deutlich weniger belebt sein - wir werden es  in den kommenden Tagen testen. Am Sonntag war Gubacca auf jeden Fall alles zu viel.






Zum Glück war er dann  aber im Strandcafe sehr lieb und Claudi konnte ihr erstes Texel-Bier trinken und ich meinen geliebten Kuchen essen. Der Heimweg zum Ferienhaus war dann wieder viel schneller wie der Hinweg - irgendwie ein seltsames Phänomenen. Die Strecke war ja die selbe :-).



In Julianadorp aan Zee reiht sich ein Ferienpark an den anderen. Unser Ferienhaus liegt aber trotzdem sehr ruhig und trotzdem zentral.  Im Park gibt es ein kleines Restaurant, dass wir dann auch am ersten Abend besuchten. Gubacca im Ferienhaus lassen oder mitnehmen? Deutliche Stressanzeichen waren ja vorhanden - aber Zwerg-Riese überraschte mich mal wieder. Gemeinsam mit Raja verschlief er den Restaurantbesuch unter dem Tisch, obwohl es in dem Lokal nicht gerade ruhig war. 



Wer unseren Blog schon etwas länger verfolgt weiß, ich bin ein Frühaufsteher - egal wo ich bin - auch im Urlaub. Auch diesmal wurde ich Sonntag morgen schon um 7 Uhr wach  und schnappte mir Gubacca zum Strandspaziergang. "Um die Uhrzeit bist du garantiert alleine am Strand", witzelte Claudia noch Abend. Für sie ist es unvorstellbar "mitten in der Nacht" schon zur Hunderunde loszumarschieren.


Eins gleich vorweg - alleine ist man hier glaube ich nie am Strand - zumindest nicht in den Osterferien, aber es war schon deutlich weniger los und es waren anstatt gefühlten 20 Hunde nur 10 unterwegs ;-).







Aber auf jeden Fall wurde ich mit einem herrlichen Licht am Strand für das frühe Aufstehen belohnt und Gubacca konnte auch endlich zum ersten Mal im Meer baden - ausgiebig... versteht sich von selbst. Mit einem sehr nassen, aber sichtlich zufriedenen Gubacca ging es nach Hause. 


Ich bin die "Brötchen-Beauftragte" und Claudi deckt in der Zeit den Frühstückstisch. Einfach herrlich mit dem Rad vom Bäcker zu kommen und alles ist schon fertig. Vormittags sind wir dann mit den Hunden nach Callantsoog gefahren. Mit dem Auto sind es nur 8 Kilometer und die Strecke führt an der herrlichen Dünenlandschaft vorbei. Der Ort Callantsoog ist nicht so riesig - von dem kleinen Zentrum mit einigen kleinen Geschäften kann man direkt zum Strand hoch laufen. Optisch ähnelt er sehr unserem Strand und auch dort gibt es die für Holland typischen Paals (Strandcafe auf Stelzen) am Strand.



Nachmittags haben wir uns dann die holländischen Törtchen schmecken lassen - sehr zu empfehlen! Mittlerweile zeigte das Thermometer auf unserer Terrasse dann auch schon fast 20 Grad an und wir konnten gemütlich in der Sonne sitzen. Für Gubacca gab es dann noch eine Runde durch unseren Park, bevor Claudi und ich ohne ihn zum Strand marschierten. Für Zwerg-Riese war es an dem Sonntag zu viel Trubel und wie immer kann ich ihn auch hier problemlos alleine lassen.





Am Strand tobte dann auch tatsächlich der Bär - im Strandcafe gab es keine freien Plätze mehr  und auch Raja merkte man an, dass es ihr langsam zu viel wurde. Wir haben dann nur ein paar Erinnerungsfotos gemacht und sind dann auch schon wieder zurück zum Ferienhaus gelaufen. 





"Ist der Ruf erst ruiniert lebt es sich ungeniert" - wie praktisch, dass ich meine fehlenden Kochkünste immer drastischer beschreibe wie sie sind. Übertreibung liegt mir ja ganz fern... wie ihr wisst. Von daher wurde ich von Claudi abends toll bekocht und wir haben den Abend gemütlich bei einem Carpaccio Tessiner Art und Steinpilz-Risotto verwöhnt.



Auf der geplanten kurzen Abendrunde mit Gubacca habe ich es dann noch geschafft mich zu verlaufen. Ich höre meine Familie schon richtig wieder "typisch die Bine" sagen. Aber ja - es ist wirklich typisch für mich, weil ich immer durch alle "Ecken krauchen muss", wie meine Mutter so schön sagt. Anstatt in unserem Ferienpark landete ich dann im angrenzenden Landal-Ferienpark, der doch größer ist wie ich dachte. Es wurde dunkler und dunkler und kein Ausgang in Sicht. Ich sah schon die geschlossenen Toren vor mir und ein bisschen bekam ich doch die Panik... Mein Handy lag natürlich im Ferienhaus auf dem Tisch. Aber alles gut gegangen und nach einer Stunde "Gewaltmarsch" waren auch wir dann wieder zurück... und der zweite schöne Urlaubstag ging zu Ende.




  • Share:

You Might Also Like

0 Kommentare