711. Tag | Reisetagebuch Julianadorp: Tag 6

April 18, 2019

Und wieder herrlicher Sonnenschein... meine kurze Hose rückt immer näher! Es ist schon faszinierend: Samstag bei der Ankunft musste ich noch meinen dicken Steppmantel und Mütze am Strand tragen und jetzt reicht meine dünne Jacke vollkommen aus. Gut, dass ich das volle Programm für alle Jahreszeiten eingepackt habe :-) - auch wenn das vollgepackte Mini-Taxi eher an eine Auswanderung erinnerte als an eine Woche Urlaub.



Nicht nur das Wetter und die Temperaturen legen deutlich zu - auch unser Frühstück. Mittlerweile nimmt der Tisch Buffet-Umfang an und heute gab es dann als Krönung frisches Rührei. Leider ist uns der Orangensaft ausgegangen. Dumm nur, dass nicht Claudi und ich diejenigen sind, die am Strand regelmäßig ein Fitnessprogramm hinlegen, sondern Gubacca. Aber egal - Urlaub ist Urlaub... auch wenn die Jeans danach kneift.



Mit dem Auto - vielleicht wären die Räder nach den Kalorien besser gewesen - ging es dann auch direkt nach dem Frühstück zu unserem Lieblingsstrand "Paal 4". Gubacca' s Lebensfreude am Strand ist einfach herrlich und er schafft es zum Glück immer, die viel kleinere Raja nicht über den Haufen zu rennen. Raja ist nicht so begeistert wie er vom Wasser, rennt aber auch gerne ihrem Spieli hinterher. Auch heute hatten wir den Strandabschnitt wieder fast für uns alleine und blieben bis mittags dort.












Mittags war dann "Siesta" für die Hunde angesagt und ich fuhr alleine mit dem Rad los um Julianadorp zu erkunden. Im Gegensatz zu den Orten auf Texel hat Julianadorp mit knapp 14.000 richtig viele Einwohner. Seinen Namen verdankt der Ort der Kronprinzessin und späteren Königin Juliana, die 1909 im Gründungsjahr des Dorfes geboren wurde. Auf den ersten Blick fand ich den Ort  eher häßlich. Eine gut befahren Autostraße zieht sich durch unseren Ortsteil "Julianadorp an Zee" und einen Ortskern mit vielen kleinen Geschäften und Lokalen, wie zum Beispiel auf Texel in De Koog, sucht man vergeblich.


Je länger wir jedoch hier sind, umso mehr schöne Ecken entdecke ich in Julianadorp. Schräg gegenüber von dem Einkaufscenter steht die kleine Kirche des Ortes. Durch ihre Errichtung  erlangte Julianadorp 1909 den Status eines eigenständigen Dorfes.



In der Nähe der Kirche gibt es zwei sehr schöne Floristen und ein .... Wie nennt man dieses Lädchen? Eine bunte Mischung aus Atelier und Malschule kombiniert mit dem Verkauf diverser alter oder bunter Gegenstände. Mein erster Gedanke war "typisch Niederlande" - einfach bunt und unbeschwert. Ein Besuch des Ladens lohnt sich auf jeden Fall. 

 

Ansonsten gibt es auch ein paar (wenige) Lokale bei denen man auch draußen sitzen kann und  das war es dann auch schon mit dem "Trubel" von Julianadorp. Deutlich belebter geht es in dem gegenüberliegenden Einkaufszentrum mit Supermarkt zu. Hier bekommt man alles für den täglichen Bedarf und auch auf  mein geliebtes Eis musste ich nicht verzichten.

 


Rund um Julianadorp gibt es riesige Felder mit Tulpen in allen Farben. So etwas habe ich bisher noch nie gesehen und ich hatte ständig das Gefühl, doch noch mal zur Kamera greifen zu müssen. Was mich anfangs nur irritierte - warum werden diese riesigen Blumenmengen nicht verkauft, sondern bleiben einfach auf den Feldern stehen? Die Lösung ist ganz einfach: Julianadorp ist für seine Zucht von Blumenzwiebeln bekannt!




Die ersten Tage sind wir immer über die Hauptstraße, den Van Forrestweg,  Richtung Strand gelaufen. Später haben wir dann entdeckt, dass es einen Rad- und Fußgängerweg entlang der "Kanuroute" gibt, der zwar nicht kürzer, aber viel schöner zum Laufen ist. Kleine Brücken, Wasserläufe und die riesigen Blumenfelder ziehen sich entlang des gesamten Weges und man könnte bis Den Helder laufen oder mit dem Rad fahren. Es gibt so viele schöne Seiten von Julianadorp und mittlerweile liebe ich diesen Ort richtig.





Nach meiner Erkundungstour mit dem Rad war es dann auch schon wieder Zeit für unsere Runde mit Raja und Gubacca. Den ganzen Tag über hatten wir schon einen strahlenden blauen Himmel und wir beschlossen im "Strandpaviljoen" essen zu gehen und dann den Sonnenuntergang am Meer zu bewundern. Die Idee hatten an diesem Abend viele Urlauber - aber zum Glück ergatterten wir noch ein ruhiges Plätzchen und ließen uns Hamburger und Kibbeling schmecken. Lokalbesuche mit Hund sind in Holland sehr problemlos. Abgesehen davon, dass Hunde überall erlaubt sind, gibt es oft viele Wassernäpfe für sie und niemand stört sich daran, wenn auch mal gebellt wird. Nur so manche Urlauber - und es waren immer Deutsche - nerven manchmal, weil sie auf ihre Hunde nicht achten und diese plötzlich unter dem Tisch auf Raja und Gubacca zuschossen. In solchen Momente mutierte Zwerg-Riese zum "Orca", aber das auch mit recht. Den Spitznamen "Little Orca" hat Gubacca aber aus einem anderen Grund von Claudi bekommen: Gubacca schnauft und pustet immer kurz vor dem Einschlafen laut und erinnert dabei an einen Orca.







Der Abend endete dann mit einem wunderschönen Sonnenuntergang  am Meer und wieder war ein toller Urlaubstag zu Ende. Leider schon der vorletzte Tag und wir ärgern uns mittlerweile doch ein bisschen, dass wir nicht 14 Tage gebucht haben.







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