Bei der Frage "Darf der eigene Vierbeiner mit auf das Sofa oder sogar ins Bett", scheiden sich ja bekanntlich die Geister. Die Kritiker befürchten sofort den Machtverlust. Schließlich strebt jeder Hund nach der Rudelsführung und den Grundstein hierfür legt man mit der erhöhten Sitzposition. Die Befürworter pochen hingegen auf die wichtige Gleichberechtigung zwischen Hund und Mensch. Bei uns hat, wie so oft, der Hund selbst entschieden: Gubacca liegt viel
lieber auf dem kühlen Boden oder in seinem eigenen Körbchen. Auf der einen Seite finde ich das schade. Gibt es
etwas schöneres als Abends gemeinsam auf dem Sofa gekuschelt Fernsehen
zu schauen? Wo ist mein pelziger Fußwärmer in den kalten
Winternächten?
Aber spätestens seit dem Kauf meines Lieblingssofas für mein Arbeitszimmer - ein Traum im hellen beige - weiß ich seine Abneigung gegen weiche Polster sehr zu schätzen. Trotzdem schlug Murphys Gesetz natürlich auch bei diesem Thema zu: Nie war ein Sofa für Gubacca interessant, aber kaum wurde das Sofa zur Tabu-Zone erklärt, erweckte es Begehrlichkeiten. Wie so oft wurde Mini-Rütter zum Vermittler und empfahl doch einfach eine große Decke zum Schutz über das Sofa zu legen. Klar dachte ich, nach vier schlaflosenWochen mit der quälenden Frage welche Farbe ich nehme, lege ich dann eine große Decke darüber. Warum hat die Möbeldesigner eigentlich noch keine Hunde-Schondecke passend zum Sofabezug erfunden? Die Nachfrage wäre bestimmt riesig! Aber dann wären die deutschen Wohnzimmer auch weniger bunt, was auch wiederum schade wäre.
Ich blieb aber auf jeden Fall eisern und Gubacca fand eine neue Lieblingsstelle: Der enge Zwischenraum von der Lehne zum Wandschrank. Mein räumliches Vorstellungsvermögen hatte mich beim Kauf doch ein bisschen
im Stich gelassen und das Objekt der Begehrlichkeit ist doch ein wenig groß ausgefallen. In dieser schmalen Lücke konnte Gubacca seiner Leidenschaft
als "Wanddekorierer" so richtig ausleben. Er hat nämlich die leidige Angewohnheit
sich immer ganz dicht an die weißen Wände zu legen, um sich dann mit
den Pfoten daran abzustützen. Und so fand Gubacca trotz "Tabu-Zone"
auch Gefallen an dem neuen Sofa.
Meistens verschläft er dort den gesamten Vormittag, während ich arbeite. Mittags stehe ich dann häufig schon unten im Flur startbereit für die Gassirunde und wer fehlt? Der Herr Gubacca, der erst gerufen werden möchte, damit er förmlich die vielen Treppenstufen runter fliegen kann. So auch wieder mal letzten Donnerstag. Bine rief "Bacci" und nichts passierte. Hilfsbereit wie Mini-Rütter in jeder Lebenslage ist, folgte natürlich ebenfalls ein siegessicheres "Gubacca, komm runter". Aber außer einem Kratzen auf dem Laminat war nichts von ihm zu hören oder sehen. Das kam mir jetzt doch seltsam vor und ich marschierte dann doch mal lieber wieder hoch, um nachzusehen. Im Arbeitszimmer angekommen sah ich auch sofort den Grund für die seltsamen Geräusche: Gubacca steckte unter der Couch fest, wie eine platte Flunder und nur der Kopf schaute noch hervor. Ich musste so lachen! Wenn ich mit allen gerechnet hätte, aber nicht damit. Der Hohlraum unter der Couch war hoch genug für ihn um sich zu bewegen, aber die untere Kante stoppte ihn dann. Ich bin sicher in diesem Moment hat Gubacca das gleiche gedacht wie ich: Wenn ich doch darunter passe - dann muss es doch auch wieder zurück gehen?! Mit einer Seelenruhe lag mein Spanier dann einfach da und schaute mich mit großen Augen an. Ganz nach dem Motto: Meine Bine wird schon eine Lösung wissen. Das Vertrauen ehrte mich zwar, aber sicherheitshalber rief ich lieber noch Herrn Mini-Rütter zu Hilfe. Ich muss ja zugeben, im ersten Moment überlegte ich sogar noch schnell das Handy zu holen, um diesen witzigen Augenblick festzuhalten. Aber dann siegte doch die Fürsorge und wir befreiten die "platte Flunder" lieber schnell aus seiner misslichen Lage und das Szenario wurde später mit Knut nachgestellt.
Mein Mini-Rütter und ich mussten den ganzen Nachmittag noch über unsere "platte Flunder" lachen. Aber mir ging auch die Frage nicht aus dem Kopf, wie er geschafft hatte unter das Sofa zu kommen. Die Lösung war dann viel einfacher wie gedacht und ich kam sogar auch noch zu einem Foto: Am nächsten Vormittag befand sich Gubacca nämlich schon wieder in der gleichen misslichen Lage. Wie immer hatte er sich in den Zwischenraum vom Sofa zur Wand gequetscht. Während er dann auf der Seite lag stemmte er sich immer weiter mit den Pfoten vom Wandschrank weg. Stück für Stück rutschte er so unter das Sofa und passte auch unter die niedrige Kante durch.
Von daher:"Augen auf beim Sofa-Kauf" :-) In diesem Sinne, wünschen wir euch einen schönen Tag und passt auf eure Nicht-Couch-Potatos auf!
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