Eckernförde & Kappeln – Zwei Städte, zwei Stimmungen, ein bisschen Sehnsucht - Reisetagebuch Langholz
Juli 03, 2025
Wenn man in Langholz Urlaub macht, dann kommt man an zwei Orten einfach nicht vorbei: Eckernförde und Kappeln. Für mich sind sie wie die großen Geschwister vom kleinen Langholz – etwas lauter, ein bisschen schicker, manchmal auch trubeliger, aber beide mit ganz eigenem Charme. Und beide definitiv einen Abstecher wert – auch wenn Gubacca an diesen Tagen zu Hause auf der Kühlfliese seinen Wellness-Urlaub durchzieht.
Eckernförde – das Allroundtalent mit Hafenflair
Würde es nach Herrn Mini-Rütter gehen, hätten wir unsere Zelte längst in einer dieser stylishen Ferienwohnungen direkt am Hafen aufgeschlagen. Jedes Mal, wenn wir dort entlangspazieren, sehe ich dieses Leuchten in seinen Augen – dieses „Da, da möchte ich sitzen! Da – auf dem Balkon! Mit einem Bier in der Hand und Blick auf die Schiffe!“. Ich hingegen sehe dasselbe Szenario… und das große, unübersehbare „Hunde verboten“-Schild. Nein danke.
Aber gut – objektiv betrachtet: Ja, es ist wunderschön dort. Der Hafen mit seinen Restaurants, den Möwen, dem Fischbrötchenduft und diesem leichten maritimen Schick. Eckernförde ist für mich so eine Art Mini-Metropole an der Schlei – nur eben mit Ostseeblick und Urlaubsstimmung. Es ist quirlig, lebendig, vielseitig – und das alles, obwohl es im Grunde eine recht überschaubare Stadt ist.
Was ich besonders mag: die Innenstadt. Keine anonymen Kettenläden, sondern kleine, liebevoll gestaltete Boutiquen mit Kleidern, die im Laden ganz klar nach Sommerurlaub schreien… und zu Hause dann nach Fehlkauf aussehen. Kennt ihr das? Ich tappe da regelmäßig rein. Genauso wie in die schnuckeligen Buchläden, Dekogeschäfte und Cafés, die einen bei jedem zweiten Schaufenster laut denken lassen: „Ach komm, nur kurz gucken...“.
Und dann ist da noch der Strand. Fein, gepflegt, mit bunten Strandkörben und einer hippen Beachbar – also wirklich so richtig Beachbar-mäßig mit Loungekissen und Cocktails. Herr Mini-Rütter? Im Himmel. Ich? Stehe daneben und sehe nur: Sandverbot für Hunde. Aber schön ist’s trotzdem. Also zum Gucken. Nur zum Gucken!
Kappeln – maritim, gemütlich, ein bisschen norddeutsch charmant-chaotisch
Kappeln ist anders. Kappeln ist für mich der perfekte Ort für Tage, an denen das Wetter sagt: „Heute nicht Strand, heute lieber Stadtbummel mit Hoodie.“ Und obwohl uns dieses Mal tatsächlich Sonne begleitet hat (eine absolute Premiere!), bleibt Kappeln für mich eher das gemütliche Geschwisterchen – bodenständig, unaufgeregt, ein bisschen wie eine Stadt, die eigentlich lieber Dorf wäre. Nur mit Klappbrücke.
Die Geschäfte? Eher souvenirlastig. Es gibt vieles, was man nicht braucht – und erstaunlich oft auch Dinge, die man plötzlich unbedingt haben will. Maritime Holzschilder mit Sprüchen, bei denen man denkt: „Jau, das nehme ich mit.“ Nur um es dann zu Hause aufzuhängen und nach zwei Wochen festzustellen: Passt nicht zum Ruhrgebiet. Dieses Mal bin ich allerdings zum ersten Mal mit leeren Händen heimgekehrt. Kein Windlicht, kein Dekokorb oder Kerzenständer.. Ich war fast ein bisschen enttäuscht – was vermutlich mehr über mich sagt als über das Angebot.
Dafür haben wir uns durch kleine Läden treiben lassen, sind an der Klappbrücke stehen geblieben, haben Boote beobachtet und verwinkelte Gassen erkundet. In Kappeln kann man sich wunderbar treiben lassen – und auch kleine Schiffsfahrten buchen, wenn man Lust auf Wasser von der anderen Seite hat. Apropos Hafen: Auch hier ziehen mittlerweile Investoren ihre Luxusbauten hoch. Teure Hotelträume mit Elbblick-Charme, die nicht so recht zum ansonsten angenehm bodenständigen Kappeln passen wollen. Irgendwie fühlt es sich ein bisschen an wie ein Designeranzug auf Gummistiefeln – kann man machen, muss man aber nicht.
Kappeln zeigt ein ehrliches Bild. Hier sieht viele Hunde – und zwar nicht als Instagram-Deko auf dem Café-Stuhl, sondern wartend vor dem Schuhladen, während drinnen das Frauchen auf Schnäppchensuche geht. Die meisten wirken dabei erstaunlich geduldig. Ich selbst habe an dem Nachmittag mehrfach gedacht: Wie schön, dass ich heute mal ohne Gubacca unterwegs bin. Und gleichzeitig: Wie schön, dass er genauso glücklich auf mich wartet – mit einem leisen Schnarchen und der nächsten Wellenfantasie im Kopf.
Fazit? Beide. Unbedingt.
Ob Eckernförde oder Kappeln – beide Städte lohnen sich. Für den Bummel, für einen Kaffee, für eine Portion Inspiration. Beide mit Atmosphäre, beide mit guten Parkmöglichkeiten (gratis, jawoll!) und beide im Radius eines entspannten Urlaubs in Langholz bequem erreichbar.
Nur eben sehr verschieden. So wie Herr Mini-Rütter und ich. Oder Sommerkleid und Hoodie. Oder Ostsee und Schlei. Und genau deshalb mag ich beide so gern.
0 Kommentare
Vielen lieben Dank für deinen Kommentar! Wir freuen uns immer riesig über Rückmeldungen.
Liebe Grüße
Bine & Gubacca