-->

Die Hundebox – warum ich sie liebe und Gubacca sie nicht mehr missen möchte

September 05, 2021

Was haben eine Hundebox und ein Smart gemeinsam? Wahrscheinlich schleicht sich jetzt bei dem einen oder anderen der Gedanke ein: Beides gleich doof! Aber sind die beiden nicht auch klein, handlich und praktisch?! Und da wären wir auch schon bei der großen Gemeinsamkeit dieser zwei ungleichen Kandidaten: Man liebt oder hasst sie. Ein „Dazwischen“ gibt es (fast) nicht.

Eines kann ich gleich vorwegnehmen: Mein damaliger Smart war eines meiner Lieblingsautos – und die Faltbox gehört für mich zu den genialsten Erfindungen für Hunde. Mich wundert es immer wieder, dass viele Menschen die Box kategorisch für ihren Hund ablehnen. „Ich sperre meinen Hund doch nicht in so eine kleine Kiste!“, höre ich dann oft. Dabei boomt bei uns Menschen doch gerade der Trend, immer kleiner zu bauen! Das Tiny House erobert die Herzen vieler – die Vorstellung, überall dort, wo es schön ist, einfach sein Zuhause aufzustellen und Geborgenheit zu spüren, begeistert viele.

Und nichts anderes ist für mich auch die Falt- bzw. Hundebox, die uns auf allen längeren Ausflügen oder Reisen begleitet. Egal, wo wir sind – Gubacca hat immer ein Stück „Zuhause“ im Gepäck und einen Rückzugsort, an dem er sich sicher fühlen kann




Einziehen, schlafen, protestieren – Gubaccas erste Box-Erfahrung

Gubaccas erste Begegnung mit einer Hundebox verlief unspektakulär. Er ist ja ein kleiner Sachse  und so hatten wir eine lange Heimfahrt vor uns, als er mit neun Wochen endlich bei uns einzog. Die Box erschien mir als sicherste Variante für die weite Strecke und bewährte sich. Unser taffer Zwerg-Riese verschlief die Reise in sein neues Leben fast komplett.

Zu Hause angekommen, sollte die Transportbox dann gleich als Schlafplatz für die ersten Wochen dienen. Da hatte ich die Rechnung ohne den Wirt gemacht  oder besser gesagt: ohne die Wirte. Denn plötzlich stand ich zwei Boxengegnern gegenüber. Gubacca sah nicht ein, warum er nachts in seinem Freiraum eingeschränkt werden sollte. Schließlich hatte er sich ja direkt nach seinem Einzug meinen Bettvorleger als „Piesel-Ort“ auserkoren. 

Und auch Herr Mini-Rütter war strikt dagegen: „Du kannst den Hund doch nicht bei dieser Wärme in so eine kleine Box sperren!“ Noch schlimmer: Der arme Hund könnte verdursten – ohne Wassernapf in direkter Nähe! Eine Sorge, die Herr Mini-Rütter bis heute plagt. Deshalb steht bei uns in fast jedem Raum eine Schale für Gubacca – aber das nur am Rande.

Die Abneigung gegen den gesicherten Schlafplatz ging so weit, dass Herr Mini-Rütter, sobald ich fest schlief, die Box wieder öffnete – damit Gubacca sich frei bewegen oder besser gesagt pieseln konnte.






Protest, Sofa und der Weg zum Erfolg

Nach so viel Protest vertagte ich die Entscheidung und schlief mit dem kleinen „Pieselkönig“ im Wohnzimmer. Dort konnte ich schneller reagieren, wenn Gubacca rausmusste, und ihn in den Garten setzen. Ganz wollte ich das Boxentraining aber nicht aufgeben. Nur: Kaum lag der müde Zwerg-Riese in der Box, war er schon wieder putzmunter. Das folgende Protestgeschrei rief natürlich Herrchen auf den Plan – also musste eine neue Strategie her.

Im Internet fand ich schließlich den Schlüssel zum Erfolg. Künftig wurde jede der vier Mahlzeiten in der Box serviert. Hört sich unspektakulär an, oder? Aber das i-Tüpfelchen war: Die Box stand neben dem Bett und blieb fast immer geschlossen.

Meist wird ja das Gegenteil empfohlen. Bei uns hieß es ab sofort: Nur wenn ich es erlaubte, durfte der kleine Zwerg hineinmarschieren. Mit großem Tamtam wurde das hübsche Porzellanschälchen mit dem begehrten Futter hineingestellt – und die Tür vor seiner Nase wieder geschlossen.

Gubacca ist von jeher ein kleiner Fresssack und fand das überhaupt nicht witzig. Es wurde gebellt und an der Tür gekratzt – kein Erfolg. Erst wenn der kleine Zwerg ruhig und artig vor der Box lag, öffnete sich der magische Ort, und er durfte hinein.




Der Aha-Moment (oder: Vergesslichkeit lohnt sich manchmal)

Ich gehöre ja bekanntlich zu den schusseligen Menschen, die hin und wieder zur Vergesslichkeit neigen. Und so kam es, dass ich eines Tages einfach vergaß, „das Tor zum heiligen Gral“ zu schließen. Muss ich noch erwähnen, wer das sofort ausnutzte? Meine Taktik ging hervorragend auf! Ich ertappte Gubacca immer öfter dabei, wie er kurz vor seiner Fütterungszeit schon mal in die Box spazierte. Wenn man schon wartet, kann man auch gleich ein Nickerchen machen, dachte er wohl  und schlief immer öfter in seinem „Hunderestaurant“ ein.

Nach einer Woche hatte dann auch für mich das nächtliche Schlafen auf dem Sofa ein Ende. Wir zogen beide wieder ins Schlafzimmer: ich in mein bequemes Bett, der kleine Zwerg in seine Box. Leider war Gubacca in Sachen Stubenreinheit ein Spätzünder, und so passierte in den kommenden Wochen noch das ein oder andere Malheur, wenn ich nicht schnell genug war.

Langsam, aber sicher wurde auch die Plastikbox zu klein. Zum Glück hatte ich von Chiru noch eine große Faltbox, in die er umziehen konnte – ein voller Erfolg! Der kleine Zwerg liebte sein neues Schlafdomizil vom ersten Moment an. Noch heute, vier Jahre später, ist seine Kuschelhöhle einer seiner Lieblingsorte, wenn er sich zurückziehen möchte.




Mehr als nur ein Bett: Die Box als Allround-Talent

Der Umzug in die Faltbox hatte noch weitere Vorteile, wie sich später zeigte. So war es kein Problem, Gubacca an den Fahrradanhänger zu gewöhnen – für ihn war es einfach nur eine Variante seiner geliebten Schlafbox.

Und auch, als er zu groß für den Fußraum im Auto wurde und in den Kofferraum umzog, war die Faltbox wieder eine tolle Sache. Ich weiß noch, wie Detlef in unserem Weihnachtsurlaub ins Krankenhaus kam. Gubacca war damals neun Monate alt und wartete während meiner Besuche ruhig und entspannt im Auto und verschlief die Zeit einfach.

Auch in seinen wilden Kevin-Zeiten war mir die Schlafbox eine große Hilfe. „Nach müde kommt doof“ – dieser Spruch trifft nicht nur auf Kinder zu. Auch junge Hunde können das wunderbar. Und was hilft dagegen? Eine Runde schlafen in der Box.





Ein Stück Zuhause – überall

Auch heute, mit einem erwachsenen Gubacca, ist die Faltbox eine wunderbare Möglichkeit, ihm überall einen vertrauten Rückzugsort zu bieten – ein Stück Zuhause, das wir mit wenigen Handgriffen aufbauen können. Ich muss zugeben: Ein bisschen beneide ich ihn manchmal darum. Vielleicht ist es genau das, was viele Menschen an der Idee des Campings fasziniert.

Bisher konnte ich mir Camping für mich nicht vorstellen – aber vielleicht sollte ich meine Einstellung noch einmal überdenken. Und vielleicht geht es dir ja auch so mit einer Hundebox: Vielleicht siehst du sie jetzt mit etwas anderen Augen. Falls du nicht – wie ich – schon längst ein Fan davon bist.

  • Share:

You Might Also Like

6 comments