950. Tag | Reisetagebuch Hooksiel Tag 10

Dezember 31, 2019

Der letzte Tag im alten Jahr. 365 Tage mit Erlebnissen und Emotionen. Ein Jahr mit vielen schönen Momenten und ich bin dankbar dafür, dass es kaum traurige Augenblicke gab. 



Wie lässt man den letzten Abend im Jahr ausklingen? Ich war bei Claudi und Georg zum Abendessen eingeladen. Im Anschluss habe ich dann  nur noch eine Minirunde mit Gubacca gemacht. Eigentlich hatte ich ja gehofft, dass vor 21 Uhr noch niemand ballert, aber dem war leider nicht so. Im Eiltempo marschierte ich mit ihm zurück zu unserem Ferienhaus und verbarrikadiert uns: alle Rollos runter und Fernseher ordentlich laut. Zum ersten Mal Silvester ganz alleine - das war schon ein sehr trauriges Gefühl. Ich wäre viel lieber wie gewohnt mit meinem Mann, meiner Familie oder mit Freunden zusammen gewesen. Nie wieder eine Urlaubsbuchung ohne Reiserücktrittsversicherung sage ich nur...

Damit der Stresslevel bei Gubacca  möglichst weit unten blieb, habe ich tagsüber nur wenig mit ihm unternommen. Am Strand war es schon um 10 Uhr wieder wie beim Weihnachtsshopping am verkaufsoffenem Sonntag und so bin ich lieber mit ihm zum Jade-Weser-Port Wilhelmshaven gefahren. Nicht ganz so schön wie ein Spaziergang am Meer, aber herrlich ruhig. 


Noch vor ein paar Jahren war hier ein kleiner Strandabschnitt an dem wir oft mit Chiru waren.  Schade, dass dieses herrliche Stück Natur jetzt ein Containerterminal geworden ist.




Aber wie so oft liegt Schönheit auch in den Augen des Betrachters. Gubacca fand den Jade-Port überhaupt nicht langweilig - für ihn war es ein riesiger XXL-Abenteuerspielplatz. Zwerg-Rieses persönliches Highlight waren die rot-weiß gestreiften "Podeste" wie im Zirkus. Endlich einmal eine Fläche die es würdig ist, dass hund stolz seine Zirkus-Elefanten-Nummer präsentiert.



Ich musste so über Gubacca lachen. Ein herrlicher Anblick wie er ganz stolz auf jeden Podest sprang und darauf wartete, dass ich ein Foto machen konnte. Runter gab es dann "Fahrstuhl-Bine" - die Höhe war mir doch zu gewaltig und ich wollte kein verstauchtes Bein  bei ihm riskieren.



Beim letzten Jahreswechsel 2018/2019 war Gubacca sehr gestresst von der Knallerei. Viele Hunde geraten ja in Schockstarre und möchten sich in der hintersten Ecke verkriechen. Gubacca jedoch explodiert mit jedem Knaller förmlich mit. Es wird gekläfft und sich in die Leine gehangen. Jeder fremde Hund wird zum Staatsfeind-Nr. 1 erklärt und ich erreiche ihn in solchen Momenten nicht mehr. Auch im Haus reagiert er auf jedes Knallgeräusch sehr stark und es folgt ein Dauergebelle. Von daher habe ich in diesem Jahr den Tipp mit dem Eierlikör bei ihm ausprobiert.



Gegen 21 Uhr habe ich ihn den ersten Löffel gegeben und um 23.30 Uhr den zweiten. Ich hatte schon den Eindruck, dass er dadurch deutlich entspannter wie im letzten Jahr war. Kurz vor 24 Uhr habe ich dann den Fernseher ordentlich laut aufgedreht und habe mit ihm zu spanischen Klängen der Gipsy Kings ins neue Jahr getanzt. Wahrscheinlich war Bines Gehüpfe für ihn ungewöhnlicher wie das Geknalle. Er blieb ruhig und zeigte bereitwillig seine eigenen Tanzkünste. Ein Video davon habe ich zwar als Neujahrsgruß an meine Familie verschickt, aber euch erspare ich diesen Anblick lieber. Aber es hat gewirkt! Gubacca ist kein Kuschelhund in dem Moment - ihm hat die doch sehr ungewöhnliche Einlage von mir einfach abgelenkt und er liebt es Kunststücke zu machen. Im Anschluss noch eine große Kaustange und dann war das Geknalle auch schon überstanden.



Unter'm Strich haben wir unser Silvester dann ganz gut überstanden. Gegen 2 Uhr marschierten wir dann schlafen und schliefen zum ersten Mal in unserem Urlaub bis 7.45 Uhr.

  • Share:

You Might Also Like

4 Kommentare

  1. ..… so Geknalle haben wir ja im dörflichen Bereich ab und an auch unterjährig (Hochzeiten, Gebirgsschützenfest, Jäger), s i e schmeisst irgendwas um, die Katze fällt schlafend irgendwo runter, aber dieses Sylvester ist mir schon noch 'ne Nummer suspekter. Je weniger Lösungsmöglichkeiten mir einfallen umso besser gehe ich bei Fuß, in der Hoffnung, daß i h r immer noch was einfällt, wenn ich am Ende bin.

    Sylvester aber scheint sie nicht zu kümmern oder zu verstehen, die ist wie immer. Ich gucke sie an und sage "Hörst du das nicht? Das ist Artilleriefeuer! Ganz nah! Wir werden alle sterben!" Und sie grinst bloß. Ich hörte sie was von "Eierlikör gegen den Streß" reden, den hatte sie aber nicht, also hat sie ein Glas Wein getrunken und murmelte "der paßt auch gut!"

    Abends sind wir zu unserer Ms. Cool gefahren in die Große Stadt, da hat es noch mehr geknallt und gezischt. Ms. Cool hat mir ihren Kauknochen geliehen (ich hab ihn versehentlich ganz aufgefressen und prompt Flitzek*cki am nächsten Tag gehabt) und ist dann eingeschlafen. Die Zweibeiner sind dann einfach ohne uns weggegangen und kamen nach 3 Stunden kichernd und mit vollen Bäuchen wieder. Wir sind dann von ihrem Rumgegacker beide wachgeworden. Irgendwann war das Frontfeuer eingestellt und wir sind alle schlafengegangen.

    Also warum Sylvester immer so laut und stinkig sein muß, versteh ich einfach nicht, aber ich füge mich halt, wenn alle um mich rum meinen, das könne man mit Gackern und Kichern oder wahlweise schlafen überleben, dann stimmt das wohl.

    liebe Grüße und ein tolles neues Jahr wünscht euch Calito samt Anhang

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Na Calito - du bist schon eine coole Socke! Für mich ist Gubacca der erste Hund, der mit Silvester Probleme hat. Früher habe ich immer gedacht, dass übertragen die Menschen einfach - Gubacca hat mich eines besseren belehrt. Aber dank Bines Tanzeinlagen und spanischen Klängen haben wir es ja gemeinsam gerockt.

      Liebe Grüße und frohes neues Jahr wünsche ich euch von Herzen Andrea & Calito. Auf noch viele schöne, inspirierende, lustige und interessante Gespräche mit dir!
      Bine & Gubacca

      Löschen
  2. Wie gut, dass Gubacca die Knallerei so gut überstanden hat. Hier ging es bei den Hunden auch. Aber die Ponys haben dieses Jahr sehr gelitten. Gerade unsere kleine Nelly kam nicht gut zurecht und hat Durchfall und Bauchweh vom Stress bekommen. Sie sind bis heute noch sehr unruhig und angespannt. Ich hoffe das legt sich die nächsten Tage wieder.
    Liebe Grüße
    Auenländerin

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Einfach schlimm liebe Auenländerin wie die Tiere leiden müssen, nur weil manche Menschen einfach knallen müssen. In der Nähe von hier liegt Carolinensee und dort gab es eine Lasershow zu Mitternacht. Das reicht doch! Hoffentlich geht es der kleinen Nelly schon wieder besser!
      Liebe Grüße
      Bine & Gubacca

      Löschen

Vielen lieben Dank für deinen Kommentar! Wir freuen uns immer riesig über Rückmeldungen.
Liebe Grüße
Bine & Gubacca