946. Tag | Reisetagebuch Hooksiel Tag 6

Mit dem Wetter haben wir  richtig Glück und trotz schlechter Wetterprognose regnete es relativ wenig. Es ist schon irgendwie witzig, wenn man beim Frühstücken im Wetterbericht hört: "Der Regen hält sich heute den ganzen Tag an der Nordsee" und man schaut aus dem Fenster und hat einen strahlend blauen Himmel mit Sonnenschein.  So ein tolles Wetter muss man sofort ausnutzen, dachte ich mir. Wer weiß ob der Wetterbericht nicht doch noch recht behält und so ging es direkt nach dem Frühstück zum Strand vom Nordseeheilbad Schillig.

Einen Parkplatz in Strandnähe zu finden ist in Schillig nicht schwer und so konnten wir auch ganz in der Nähe vom Deich parken. Wobei ich hier oben auch ganz schnell gelernt habe: Ein Deich bedeutet nicht immer, dass auch der Strand in der Nähe ist. Unsere Ferienhaussiedlung in Hooksiel liegt auch direkt an einem Deich, aber dahinter befindet sich kein Wasser, sondern die Jaderennbahn.

In Schillig hatten wir jedoch Glück: Direkt hinter dem Deich lag der Naturstrand. Der Ausblick war traumhaft und ich hatte sofort Sternchen in den Augen. JA, so stelle ich mir einen Strand vor!

Außer uns waren nur wenige Spaziergänger unterwegs und ich habe gefühlte 100mal das Seegras fotografiert. Ein Motiv schöner wie das andere - nur Gubacca' s Begeisterung hielt sich dann doch ein wenig in Grenzen. Wieder Leinenzwang und er durfte nicht in das Watt reinlaufen und die Möwen jagen. Von Zwerg-Riese gab es diesmal keine volle Punktzahl - aber ich fand es muss nicht immer "Schlammschlacht" sein. Abgesehen davon, gab es auch weiter unterhalb vom Naturschutzgebiet  einen kleinen Teilbereich als Hundestrand. Dort besteht glaube ich dann auch keine Leinenpflicht. 

Das Hundeverbot ist aber vollkommen richtig: Das Naturschutzgebiet "Wiesenbatterie Schillig" dient vielen Vogelarten als Lebens-, Rast und Brutplatz und ist vollständig Bestandteil des EU-Vogelschutzgebietes. Und unser Teilstück, an dem Hunde erlaubt sind, war ja ausreichend. Gubacca ließ sich dann noch  davon überzeugen, dass ein Strandspaziergang mit "Futterbeutel suchen" auch toll sein kann und so kamen wir dann doch noch beide auf unsere Kosten.

Nur, dass ich ihn am Strand mit auf die Damen-Toilette schleppte  - das fand er unmöglich! Aber was macht man, wenn man mit Hund alleine unterwegs ist?! Ihm war es auf jeden Fall so gruselig, dass er sogar vergaß lautstark seinen Unmut zu äußern. Ein Kompliment an dieser Stelle an die Gemeinde Schillig - noch nie so eine saubere WC-Anlage am Strand gesehen!

Auf dem Heimweg gab es dann noch das Pflichtprogramm Lebensmitteleinkauf. Diesmal war das aber total stressfrei. Im Discounter auf "dem Dorfe" gab es keinen Urlauber-Rummel und ich konnte mit Gubacca danach noch einen kurzen Abstecher zum Wangermeer machen.

Wangermeer

Das Wangermeer ist ein ca 100 ha großer Freizeitsee am Ortsrand von Hohenkirchen. Ein bisschen irreführend finde ich den Name ja schon, aber es lohnt sich dort spazieren zu gehen. Ich fand spannend zu sehen, wie man sich bemüht ganz viele unterschiedliche Interessen an einem Freizeitsee dort zu verwirklichen. Es gibt einen künstlich angelegten Strand, einen Beachvolleyballplatz, für die Winterzeit eine Eislauffläche, aber auch ruhige Stellen die dazu einladen, einfach die Seele baumeln zu lassen.






Leider war die Sonne dann doch wieder verschwunden und das Wangermeer konnte sich nicht von seiner schönsten Seite zeigen. Für einen ruhigen Spaziergang etwas abseits vom Trubel, aber auf jeden Fall ein perfektes Ziel zu jeder Jahreszeit!