948. Tag | Reisetagebuch Hooksiel Tag 8

Dezember 29, 2019

Eigentlich könnte ich einfach die Texte der letzten Tagebucheinträge kopieren, weil unsere Urlaubstage einen gleichmäßigen Rhythmus entwickelt haben. Zum Bäcker laufen, in Ruhe frühstücken und dann zum Strand marschieren. Heute hatte ich den festen Vorsatz bei dem schönen Wetter endlich richtig, richtig schöne Bilder von Gubacca zu machen und die Kamera doch endlich mal mitzunehmen. Gut, dass ich es nicht gemacht habe. Gubacca sah innerhalb von wenigen Minuten wieder wie ein kleines Wildschwein aus. Ich war echt froh, mir nicht die Mühe gemacht zu haben, die schwere Tasche mitzuschleppen.



Ich muss ja zugeben, dass mich dieser Anblick nicht mehr besonders schockiert, sondern für mich schon ein normales Aussehen von Gubacca ist. Hin und wieder überlege, welche Farbschattierungen dem Dreck oder der Natur geschuldet sind... aber mehr auch nicht. Von daher bin ich immer wieder im ersten Moment über die Reaktionen der anderen Spaziergänger überrascht: "Was ist denn mit Ihrem Hund passiert?" oder "Oje da wartet aber auf jemanden die Dusche Zuhause", hörte ich auch heute wieder oft.


Alles halb so schlimm - ich musste nur zwischendurch den "Gos-Wahnsinn" ein wenig drosseln, wenn Gubacca den Rückruf mit "Höher, schneller, weiter!" verwechselt. Und ich muss zugeben, anstatt den Strand zurückzulaufen, habe ich bewusst den Weg durch das Naturschutzgebiet gewählt. Ich weiß ja, dass ich ihn dort im See  schnell wieder relativ sauber bekomme. Aber Zwerg-Riese hat auf jeden Fall für viele Lacher bei den Spaziergängern gesorgt. Und der 2 1/2 Stunden "Gewaltmarsch" mit Action-Einlagen haute sogar den Gubacca um: Er war hundemüde und marschierte nur noch zielstrebig auf seine Matte.



Nachmittags war ich dann mit Claudi in einem kleinen und etwas ungewöhnlichen Cafe im Hafen zum Apfelstrudel essen. "Komm herein in die gute Stube der 50er Jahre" war mein erster Gedanke und ich finde das Cafe hat für sich ein stimmiges Konzept gefunden. Klein und heimelig mit wenigen Plätzen fühlt man sich mehr wie bei einer Hooksieler Familie zu Besuch. Die Bedienung könnte Vater und Tochter gewesen sein und zahlreiche Gegenstände erinnerten mich an die gemütliche Wohnküche meiner Großeltern.



Mein Apfelstrudel war sehr lecker und es war einfach schön dort zu sitzen und zu plaudern. Eine schöne Abwechslung zu den vielen durchgestylten und unpersönlichen Lokalen. 



Ich musste so lachen als ich wieder zurück kam und die Leine holte, um mit Gubacca noch eine Runde  zu laufen. Gubacca fand das vollkommen überflüssig und marschierte beim Anblick des Geschirrs hoch erhobenen Hauptes ins Schlafzimmer. Dort schaffte er es sogar noch die Tür ein Stück zu schließen...



Mein Zwerg-Riese...das ist schon ein kleiner Filou. Von daher gab es einen Kompromiss: Eine Minirunde den Deich entlang, damit ich den Sonnenuntergang noch fotografieren konnte. Damit erklärte der müde Krieger sich noch einverstanden und marschierte tapfer mit.





In vielen Dingen erstaunt mich Gubacca immer wieder aufs neue. Eigentlich kann er ja sehr schlecht bei mir stehenbleiben und warten. Häufig wird das ganze dann mit einem Bell-Konzert unterlegt. Ich muss zugeben, machmal vermeide ich es schon stehen zu bleiben, um mich kurz zu unterhalten. Sobald ich jedoch fotografiere bleibt Gubacca mucksmäuschenstill bei mir sitzen. Und wer mich einmal beim Fotografieren erlebt hat weiß: Bine findet so schnell kein Ende. Egal... Gubacca sitzt und wartet - einfach toll!




Und so endet unser Tagebucheintrag mit einem wunderschönen Sonnenuntergang... und einem super lieben Gubacca: ♥ Mein Zwerg-Riese  

  • Share:

You Might Also Like

2 Kommentare