944. Tag | Reisetagebuch Hooksiel Tag 4

Dezember 26, 2019

Wir haben das Meer gefunden! Ich habe das Wasser ausgetrickst und vorher in den Gezeitenkalender geschaut und so konnte sich die Nordsee nicht mehr vor uns verstecken!




Im normalen Alltag kommen bei mir viele Dinge zu kurz, die ich gerne mache oder mal ausprobieren möchte. Hierzu gehört auch für Gubacca Leckerlis selbst zu backen. Trainerin Gabi hatte mir bei unserem letzten Treffen ihre Frischkäse-Happen zum Probieren gegeben und ich war total begeistert ,wie schnell und einfach man die machen kann. Das Zauberwort hierfür heißt: Backmatte. Man kann diese Noppen-Matte einfach umdrehen und schon hat man die perfekte Backform für kleine Belohnungsleckerchen. Nicht umsonst war der Wagen bis unters Dach vollgepackt: Natürlich habe ich auch die neu gekaufte Matte eingepackt und heute vormittag getestet :-).



Das Rezept ist total einfach und ihr benötigt nur wenige Zutaten:

1 Becher körnigen Frischkäse
1 1/2 Becher Kartoffelmehl
3 Eier
1 El Öl

Die Zutaten einfach gut mit dem Handrührgerät verrühren und den Teig gleichmäßig auf der Matte verteilen. Der Teig hat die perfekte Konsistenz, wenn er noch leicht flüssig ist - ähnlich wie ein Waffelteig. Mit einem Teigschaber noch einmal über die Matte streichen, dass die Abschlüsse oben frei von Teig sind und schon kann die Matte bei 180 Grad für 20 Minuten in den Ofen.


Im Anschluss habe ich die fertigen Leckerlis noch einmal auf dem Backblech eine Stunde im Backofen bei 80 Grad trocknen lassen und fertig sind die leckeren Belohnungen für Gubacca! Wobei ich sie auch probiert habe: schmeckt super!



Der Blick von Gubacca war herrlich und sprach Bände als ich ihm stolz das erste Käseleckerli unter die Nase hielt. "Bine hat gebacken und ich soll das essen?!" Und dann hat dieser unverschämte Zwerg-Riese doch glatt noch die Frechheit gehabt, das Stück wieder auszuspucken und vorsichtig zu untersuchen. Den Geschmackstest scheinen meine Backkünste dann doch noch bestanden zu haben und Gubacca frisst sie gerne.

Ein Blick auf den Gezeitenkalender von Hooksiel ließ mich dann doch flott werden. Hochwasser war für 11:43 Uhr angekündigt und ich wollte auf keinen Fall schon wieder das Meer verpassen!



Jetzt ist Hochwasser an der Nordsee, glaube ich, relativ und mit einem steifen Wellengang wie ich es von Langholz liebe nicht vergleichbar. ABER das Meer war da - anfänglich zwar noch in weiter Ferne und Gubacca und ich versanken erst einmal wie gewohnt im Schlamm, aber je näher wir dem Außenhafen kamen umso MEHR MEER gab es dann auch.







Aber nicht nur mehr Meer - auch immer  mehr Strandspaziergänger waren unterwegs. Traue niemals einem Foto, das du nicht selber gemacht hast. Was auf den Bildern wie ein einsamer Strandspaziergang wirkt war eher Cranger Kirmes an der Nordsee. Klar es wäre schöner gewesen, den Strand für sich ganz alleine zu haben, aber so war es auch eine perfekte Möglichkeit Hundebegegnungen zu üben. Bei der Menge von Vierbeinern, die am Strand unterwegs waren, kam Gubacca gar nicht dazu Spannung aufzubauen. Ich aber...  Mittlerweile muss ich Gabi wirklich recht geben. Ich habe das Problem "Hundebegegnungen" und nicht Gubacca. Von daher war es klasse, die eigene Hemmschwelle überwinden zu können. An dem breiten Strandstreifen blieben uns enge Begegnungen erspart und was ich immer angenehm finde: Es herrscht Leinenpflicht - auch am Hooksieler Hundestrand. Was für viele bestimmt ein Fluch ist, empfinde ich als Segen. So bleiben mir ungewollte Hundekontakte erspart.






Seltsamerweise war am schönsten Strandabschnitt, direkt am Außenhafen, überhaupt nichts los. Ich war total erstaunt darüber, weil es von dort aus auch nicht weit zum Parkplatz und dem Strandzugang ist. Glück für mich und Gubacca und wir saßen noch eine ganze Zeit im Sand und haben den Blick auf das Meer genoßen. Zurück ging es dann wieder durch das Naturschutzgebiet. Leider hatte ich verdrängt, wie weit der Weg vom Außenhafen bis zum Ferienhaus ist. Und meine dicken unförmigen Schuhe sind zwar toll für Schlamm, aber für lange Wanderungen doch sehr schwer an den Füßen.





Nach gefühlten 20 Kilometer - es waren 5 Kilometer vom Außenhafen aus, kamen wir zum Glück am Maria Hooksiel wieder an. Unterwegs hatte ich schon Sorge, ich hätte irgendwann die falsche Abbiegung erwischt, weil sich die Strecke so zog. Von dort aus mussten wir  dann nur noch einmal quer über den Deich und dann waren wir "müde aber glücklich" wieder am Ferienhaus. Danach war Sofa angesagt und auch Gubacca marschierte direkt in seine Box.



Am späten Nachmittag ging es dann nur eine kurze Runde über den Deich in den Ort und am Kurhaus wieder zurück. So langsam füllen sich alle Ferienhäuser  und von der Einsamkeit der letzten Tage ist nichts mehr zu spüren. "Immer diese lästige Urlauber überall..." und es soll noch voller werden... Aber egal, so war es dann auch für uns ein sanfter Einstieg uns langsam an den Trubel zu gewöhnen.


Morgen kommt meine Freundin Claudi mit Raja und ihrem Mann für eine Woche nach Hooksiel. Sie haben zwei Straßen von uns entfernt ein Ferienhaus gemietet und ich freue mich schon riesig auf die drei.  

Dank TV mit Internet können wir auf alle Mediatheken zurückgreifen und müssen uns nicht über das schlechte Fernsehprogramm zu Weihnachten ärgern. Mit einem Krimi machten wir es uns dann auf dem Sofa gemütlich und schon wieder war ein sehr schöner Urlaubstag zu Ende.

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