942. Tag | Reisetagebuch Hooksiel Tag 2

Dezember 23, 2019

Ich befürchte das wird der erste Urlaub ohne tägliche Sonnenaufgänge am Meer und dies liegt nicht daran, dass ich Langschläferin geworden bin. Einen entscheidenden Nachteil hat die Nordsee einfach: Das Meer ist fast nie da oder ich bin immer zur falschen Zeit am Strand. Von daher "hüpfte" ich zwar heute wie gewohnt um 7 Uhr aus den Bett, aber unsere erste Runde ging dann "nur" in den Ort zum Brötchen holen. 

Da ich ja dank umfangreicher Weihnachtsdeko, Kleidung für jede Wetterlage und einen Berg Bücher keinen Platz für Lebensmittelvorräte mehr hatte, fuhren wir nach dem Frühstück erst einmal nach Wilhelmshaven zum Einkaufen. Bisher kannte ich die Panikkäufe und Menschenmassen in einem Supermarkt nur aus den Katastrophenfilmen im Fernsehen. Das änderte sich heute: Der Marktkauf war im Ausnahmezustand und ich stand eine Stunde in einer langen Schlange zur Kasse. Wahnsinn - so etwas habe ich noch nie erlebt! Gubacca hatte es da deutlich besser - er lag eingekuschelt in seiner Box im Auto und wartete geduldig. So ein lieber Hund muss sofort belohnt werden - dachte ich mir und so ging es dann direkt auf der Heimfahrt noch zum Strand.


Am Strand wurden wir von einem wunderschönen doppelten Regenbogen empfangen. Ich muss ja zugeben, ich hatte beim Anblick gemischte Gefühle, weil ich auch sofort an Chiru und meine Abschiedsgeschichte für ihn denken musste. Aber gerade mit Hooksiel verbinde ich auch viele schöne Erinnerungen mit Chiru und vielleicht war es ja auch einfach ein Zeichen, dass er bei uns ist.


 Der Strand war wie leergefegt und es waren nur ganz vereinzelt in der Ferne Spaziergänger zu sehen. Adlerauge Gubacca hatte natürlich in der Ferne schon einen Hund entdeckt, verlor dann aber auch schnell das Interesse für ihn.


Er hatte etwas viel besseres hinter dem hohen Gras entdeckt: Dahinter war das Meer zu sehen! Kaum hatte ich den Karabiner gelöst rannte er auch schon vergnügt zum Wasser. Mein Gesicht zwei Minuten später muss herrlich gewesen sein! Wie bitte schön schafft man es innerhalb von zwei Minuten so auszusehen?!?!




Dieser unschuldige Blick dabei war einfach köstlich: "Bine, ganz ehrlich - ich weiß auch nicht wie das passieren konnte!" Aber den Spaß hatte er sich einfach verdient und seine Lebensfreude dabei ist  herrlich zu sehen. Was macht Gubacca für mich so besonders?! Die Fähigkeit, dass die kleinen Dinge des Leben ihn so wahnsinnig glücklich machen. Dadurch werden mir viele schöne Momente bewusst, die ich ohne ihn überhaupt nicht wahrgenommen hätte. 

Schlimmer geht immer... ganz nach dem Motto legte Gubacca noch einmal ordentlich nach und ich erinnere noch mal daran, dass wir mit dem Auto da waren!!! Ja liebe Andrea mit Calito: MIT DEM AUTO!!! Du darfst ruhig laut lachen!




Aber ich habe Glück gehabt! Die angrenzenden Wiesen standen ebenfalls voller Wasser! Mit so richtig schönen sauberen Regenwasser und Gubacca ließ sich nicht zweimal bitten ordentlich Gas zu geben und durchzurennen. Mit einem sehr nassen, aber schon fast wieder sauberen Zwerg-Riese ging es dann zurück zum Ferienhaus.



Gibt es etwas schöneres als so richtig durchgepustet zurück ins Ferienhaus zu kommen und es sich dann mit Stollen und Keksen so richtig gemütlich zu machen. Seit Wochen kam ich auch endlich mal dazu mein Strickzeug wieder auszupacken und auch Gubacca lag sichtlich mit sich und der Welt zufrieden in seiner Lieblingsbox.






Zum Glück regnete es am späten Nachmittag kaum und wir konnten noch eine kleine Runde durch das festlich beleuchtete Hooksiel machen. Erstaunlicherweise hat Gubacca hier mit der Dunkelheit deutlich weniger Probleme wie Zuhause. Sogar die anderen Hunde lässt er links liegen, wenn sie ihn nicht anpöbeln. Klasse! 

Mit einem gemütlichen Fernsehabend ging dann auch unser zweiter Urlaubstag zu Ende.  Heiligabend ohne meine Eltern wird morgen zwar bestimmt komisch und ich vermisse sie und meine Schwester - aber ich bin trotzdem froh, dass wir hier her gefahren sind.

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