951. Tag | Reisetagebuch Hooksiel Tag 11

Januar 01, 2020

Der erste Morgen im neuem Jahr sollte etwas ganz besonderes werden. Sozusagen ein Omen für die kommenden zwölf Monate. Ein Jahr voller neuen Erlebnisse, Abenteuer und natürlich mit vielen schönen Momenten.




Seit Tagen hatte ich mir schon vorgenommen, dass ich Neujahr mit Gubacca ganz früh zum Außenhafen fahre und von dort aus den Sonnenaufgang bewundere. Eine wunderschöne Vorstellung, so das Jahr zu beginnen. Tja... soviel zur Theorie. Ich bin auch tatsächlich zum Außenhafen gefahren - das ich ihn tatsächlich gefunden habe, grenzte schon an ein kleines Wunder. Ganz Hooksiel lag im dichten Nebel und ich habe während der Fahrt nur über mich selbst den Kopf geschüttelt. Aber, wenn ich mir einmal vornehme etwas zu machen, muss ich es einfach umsetzen. Vielleicht sieht der Sonnenaufgang ja auch im Nebel schön aus. Na und wenn nicht ist es auch egal, dachte ich mir. Gubacca kann auf jeden Fall nach der ganzen Knallerei von gestern ein bisschen am Strand rennen und ist entspannt.



Kalt war es, windig war es... einen Sonnenaufgang habe ich nicht gesehen. Einen entspannten Gubacca hatte ich auch nicht,  weil er die Nebelhörner der Schiffe absolut gruselig fand. Ohne Leine laufen lassen konnte ich ihn ebenfalls nicht, weil er den  imaginären Feind in der Ferne jagen wollte. Und trotzdem war es einfach ein wunderschöner Spaziergang. Vielleicht möchte sich das Jahr 2020 auch noch ein bisschen im Nebel verhüllen und mich im unklaren lassen was es uns bringt?



"Die schönsten Erinnerungen sind die, 
die einem beim zurückdenken ein Lächeln auf die Lippen zaubern."



Ich liebe es immer, Neujahr, schon sehr früh alleine unterwegs zu sein. Noch einmal für mich alleine einen Blick zurück zu werfen. Wie war das vergangene Jahr? Ich bin dankbar dafür, dass es den Menschen, die ich gerne habe und Gubacca, gesundheitlich gut geht. Es war ein schönes Jahr mit vielen neuen Erlebnissen. Mein Abenteuer Holland Urlaub: Bine, der Angsthase beim Autofahren fährt alleine die Strecke nach Julianadorp. Der wunderschöne Sommerurlaub in Langholz, bei dem ich sogar im Meer baden konnte. Es war toll wieder einmal mit meinen Eltern zwei Urlaubswochen verbringen zu können. Im Alltag habe ich oft so wenig Zeit für meine Mutter und es war schön einfach mal wieder ein "Stück" Kind sein zu dürfen. Die vielen schönen Aktivitäten mit Gubacca. Das Mantrailing mit ihm macht mir riesigen Spaß und ich bin so froh, dass ich Gabi gefunden habe, die mich trainiert bzw. begleitet. Aber auch die vielen kleinen glücklichen Momente zwischendurch, wo ich gedacht habe, jetzt würde ich gerne die Pausentaste drücken. 


"Man kann das Leben nur rückwärts vertehen, aber man muss es vorwärts leben.." 
(Sprüchemonster)


Ich freue mich riesig, dass mein Blog mittlerweile von so vielen Menschen gelesen wird. Es ist ein schönes Gefühl, dass meine Erfahrungen anderen Menschen helfen, den Gos in seinem Wesen ein bisschen besser zu verstehen. In manchen Dingen "tickt" der Katalane  meiner Meinung nach einfach anders. Wenn man damit bewusst umgeht und das akzeptiert, kann man sich viele schlaflose Nächte ersparen. 

Natürlich gab es auch in diesem Urlaub manchmal Momente in denen ich dachte: Warum ist Gubacca  nicht einfach so entspannt wie die anderen Hunde am vollen Strand? Muss er gleich so extrem ausflippen, wenn ihn der Rüde doof anbellt? Ja, muss er. Weil so Gubacca ist und vielleicht auch die Rasse. Und trotzdem ist er über sich hinausgewachsen und hat viele Situationen toll gemeistert. Diese  Erinnerungen und Erlebnisse sollen mich in 2020 begleiten, wenn ich mal wieder das Gefühl habe, da wächst mir doch gerade ein "kleiner" Rüde über den Kopf.




Ich muss immer über meine Trainerin Gaby grinsen, wenn ich wieder einmal zu ihr sage: "Hat Gubacca nicht tolle Fortschritte gemacht?" "Nein Bine", antwortet sie dann immer in ihrem typischen Gaby-Ton. "Du hast sehr an dir gearbeitet. Gubacca war schon immer der tolle Hund, den du jetzt siehst. Du musstest deine Sichtweise verändern." Und recht hat sie und ich freue mich auf noch viele gemeinsame Stunden mit ihr in 2020. Nicht, weil ich die soooo dringend nötig habe, sondern weil ich sie als Mensch sehr lieb gewonnen habe.




Ihr merkt schon, so ein Strandspaziergang im Nebel kann ganz schon tiefgründig werden. Langsam lichtete sich dann doch noch der Nebel ein kleines bisschen und immer mehr Hundebesitzer kamen zum Strand und wir fuhren zurück zum Ferienhaus. 

Ich gehöre zu den Menschen, die es lieben, schon beim Frühstück das Laptop vor der Nase zu haben und schaue immer als erstes in meinen Posteingang. Wer hatte mir wohl die erste Email im neuen Jahr geschrieben? Ich musste echt grinsen:  Die erste Nachricht 2020 kam von meiner Stadtbibliothek:

"Ihre Reservierung: "Am Arsch vorbei geht auch ein Weg. Wie sich dein Leben verbessert, wenn du dich endlich locker machst" kann heruntergeladen werden. 

Eigentlich stand ich erst für März 2020 in der Warteliste. Ob mir da das Schicksal etwas sagen möchte?!






"Nur die Harten kommen in den Garten", dachte ich mir und schwang mich gegen Mittag auf das Rad. Aber es war verdammt kalt und der Wind pustete mich ordentlich durch. Trotz des Nebels und dem eher ungemütlichen Wetters waren wieder viele Urlauber am Strand unterwegs. Aber ein bisschen macht ja auch genau dieses Wetter den Reiz der Nordsee aus. 








Meine Runde fiel dann aber doch ein bisschen kürzer aus, wie beim letzten Mal. Natürlich nur, weil ich Gubacca nicht so lange alleine lassen wollte. Für ihn gab es nur noch eine kurze Runde über den Deich und dann machten wir es uns im Ferienhaus gemütlich.  

Ein schöner erster Tag im neuem Jahr - 2020 wir sind bereit für neue Abenteuer und freuen uns auf dich!




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