989. - 992. Tag | Der berühmte Vorführeffekt

Januar 25, 2020

Habe ich diese Fotos wirklich erst vor vier Wochen von Gubacca gemacht? Unser Hooksiel Urlaub fühlt sich an, als ob schon Monate seit dem wieder vergangen wären... Viel zu schnell hat mich der Alltag wieder eingeholt. Sogar für meinen geliebten Blog blieb kaum Zeit zum Schreiben. Die Erkältungswelle hat bei uns im Büro zugeschlagen und die Vertretung meiner Kollegin hat mich ordentlich auf Trab gehalten.



Von daher saß ich in den letzten Tagen viel am Schreibtisch und für Gubacca blieb weniger Zeit wie gewöhnlich. Kein Hundetraining... keine Verabredungen. Zwerg-Riese hat das nicht groß gestört. Über seinem Körbchen hängst seit einigen Tagen wieder das Schild "Umbauarbeiten". Es scheint sich wieder etwas im Gehirn umzusortieren. Draußen lässt er wieder öfters "sein zartes Stimmchen erklingen" und macht auch gerne mal aus "einer Mücke einen Elefanten". Klar mein erster Verdacht war, dass das Verhalten daran liegt, dass er weniger ausgelastet ist wie sonst. Er schläft aber Zuhause ungewöhnlich viel und das ist bei ihm immer ein sicheres Zeichen dafür, dass Hormonell wieder etwas stattfindet.


Trotzdem war ich gestern froh, dass mein Trainig mit Gabi wieder losging. Für unser Treffen sollte ich mir überlegen, wo aktuell unsere Baustellen liegen. Darüber musste ich nicht lange nachdenken und für mich standen schnell die drei Punkte fest an denen ich in den kommenden Wochen verstärkt mit ihr an mir arbeiten möchte:

  1. Mehr Sicherheit ausstrahlen, so dass Gubacca weniger gestresst in fremden Situatione ist.
  2. Gubacca wieder mehr ohne Leine laufen lassen können, ohne dass er seinen "Freigeist" auslebt und ich immer wieder gezeigt bekomme "ich bin dann mal kurz weg".
  3. Deeskalationsstrategien bei Rüdenbegegnungen. Ein herrliches Wort hinter dem ganz viel steckt. Ich kenne viele Möglichkeiten/Versuche die Rüdenbegegnungen besser im Vorfeld zu managen. Bogenlaufen, Blickkontakt einüben uws. Wenn aber die Zündschnur doch abbrennt, fühle ich mich mit einem tobenden Gubacca oft sehr hilflos.

Natürlich kann man diese Punkte wunderbar in der Theorie gemeinsam erötern. Ich gehöhre eh zu den Menschen, die man im Tiefschlaf wecken kann und die dann sofort, ohne nachdenken zu müssen,  das kleine 1 x 1 der Hundebegegnungen aufzählen können. Diese Punkte habe ich ja sowas von verinnerlicht. Theoretisch... In der Praxis sieht das dann leider schon ganz anders aus und ich brauche immer die Arbeit mit dem lebenden Objekt. Doof nur, wenn der berühmte Vorführeffekt einsetzt! Normalerweise kann ich mich auf Gubacca in solchen Situation 100 % verlassen und er spult eindrucksvoll sein "Baustellen-Repertoire" ab... nur leider nicht mehr bei Gabi. Bei den gemeinsamen Spaziergang präsentierte sich ein vollkommen anderer Zwerg-Riese. 




Gubacca klebte förmlich an uns. Ein bisschen erinnerte er mich dabei an die kleinen Kinder, die unbedingt bei dem Besuch der Eltern dabei sein möchten, um ja nichts interessantes im Gespräch zu verpassen. Kein kurzer Ausflug auf dem Acker, um ein Bad in der riesigen Pfütze zu nehmen, die Radfahrer waren mega langweilig und auch der Spaziergänger mit der ungewöhnlichen Kopfbedeckung konnte sein Interesse nicht wecken. Sogar sein zartes Stimmchen ertönte nicht ein einziges Mal an diesem Nachmittag.  Er fand es viel spannender auf keinen Fall eine Gelegenheit zu verpassen, Gabi von seinem künsterlischen Können beim "Achtenlaufen" zu überzeugen oder einen neuen Trick zu lernen.

Es hat schon einen etwas skurrilen "Touch", wenn ich Gabi davon erzähle, dass Gubacca momentan für jeden "Pups" hysterisch kläfft und ich ihn oft nicht ohne Leine laufen lassen kann, weil er dann stiften geht und neben mir  läuft ein Hund, der penibel darauf achtet, uns  jeden Wunsch zu erfüllen. Vorführeffekt mal auf die andere Art und Weise eben... Mir hat der Nachmittag aber trotzdem wieder  sehr viel gebracht, weil ich  gesehen habe, wie einfach es eigentlich ist, Gubacca´s Aufmerksamkeit zu bekommen. Noch einmal die Bestätigung zu erhalten, dass Gubacca ein ganz normales Sozialverhalten hat, sich nur manche Rüden einfach stimmlich auf Abstand hält, weil er keine Lust auf Konfrontation hat. Ein wenig schmunzeln musste ich gestern außerdem über die helle, rosane Hose von Gabi. Unser erster gemeinsamer Spaziergang endete noch im November mit Schlammflecken für Gabi, weil Gubacca häufig zum Gummiball mutierte. Das rosa Höschen blieb gestern blitzeblank ohne einen einzigen Flecken! Gubacca würde es schon nach den wenigen Treffen mit Gabi  überhaupt nicht mehr wagen, sie anzuhopsen und schmeißt sich lieber begeistert  ins Sitz vor ihr...Von daher fuhr ich auch wieder mit dem Glücksgefühl nach Hause: "Ich habe einfach einen mega tollen Hund!"





Jetzt  heißt es einfach für die Bine "fleißig weiter so zu machen" und für  Gubacca "möglichst stressfrei die Umbauarbeiten im Gehirn"  überstehen. Auf jeden Fall freue ich mich schon riesig auf unser nächstes Treffen am Freitag mit Gabi.

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