1157. - 1162. Tag | Bine hat den Regenkoller

Januar 29, 2021

Der Stimmungspegel ist im Keller - Frust macht sich breit. Tag X ist eingetreten und Bine mutiert zum wütenden Rumpelstilzchen und hat nur noch schlechte Laune. Während fast ganz Deutschland über die Corona-Einschränkungen stöhnt, hat mich ein ganz anderer Koller erwischt. Dieser verdammte Regen - ich kann ihn nicht mehr sehen. Seit gefühlten 100 Tagen regnet es. Okay wahrscheinlich sind es nur zehn. Ich bin mir aber sicher, wir hatten in diesem Jahr noch keinen trocknen und sonnigen Wintertag. Ein bisschen fühle ich mich in das erste Jahr mit Gubacca zurückversetzt. Er hatte als Junghund die schreckliche Angewohnheit, mich ständig anzuspringen und meine Kleidung war ewig voller Schmutzflecken. Dafür sorgen jetzt die verschlammten Wege und die riesigen Pfützen. Gubacca muss  nur dicht an mir vorbeilaufen, um seine Spuren bei mir zu hinterlassen. Von unten Schlamm, die Klamotten ständig verdreckt und  von oben auch noch Regen.  Zum Glück sieht fast ganz Deutschland momentan alles andere als schick um den Kopf herum  aus. Ich muss auch zugeben, dass sich bei mir so langsam eine gewisse Gleichgültigkeit breit macht. Für was soll ich mir kunstvoll meine mittlerweile auch noch viel zu lang gewordenen Haare stylen?  Nach der nächsten Runde sehe ich sowieso wieder wie ein begossener Pudel aus!



Auch Gubaccas "Fellstyle" erinnert kaum noch an den gepflegten Spanier mit dem langen, im Wind wehenden Haar. Eher umweht ihn immer öfters der leicht muffelige Geruch eines ständig nassen Hundes, den man nie ganz sauber bekommt. Egal wie kurz unsere Runden sind und ich die Feldwege vermeide: Gubacca sieht nach wenigen Metern aus, als ob er sich gerade auf dem Acker gewälzt hätte. Neidvoll blickte ich gestern auf eine Nachbarin mit ihren zwei Podencos. Garantiert muss sie die beiden nur mal kurz mit einem Handtuch abtrocknen, dachte ich sehnsüchtig. Mir stand zu Hause wieder das volle Programm bevor. 
 

 
Warum besitze ich ein"Ankleidezimmer", aber keine Hundedusche im Keller?! Diese Frage stellte ich mir die letzten Tage häufig. Die Antwort ist einfach, weil die Vorbesitzer von unserem Haus zwar viele Kinder, aber keine Hunde hatten... Dafür wurde eine moderne Fußbodenheizung damals verlegt. Das war in den 90er Jahren bestimmt ein tolles Highlight, aber wo trocknet man jetzt die ganzen Sachen? Mit Heizkörpern könnte man mal eben die nasse Jacke für den nächsten Spaziergang trocknen. Jetzt stapelt sich das alles in meinem Bad. Es gibt so viele tolle Architektenpreise für Wohnhäuser!  Es gibt familien-, senioren und behindertengerechtes Wohnen. Warum gestaltet nicht mal jemand ein hundegerechtes Wohnhaus?! Laut goggle leben 11,8 Millionen Hunde in den deutschen Haushalten! Und da ist noch kein Architekt auf die Idee gekommen ein Haus für das Leben mit Hund zu planen?! Ich hätte da so einige Ideen und Vorschläge, dir mir das Wohnen mit Gubacca sehr erleichtern würden.
 
 


Wie machen andere das ohne im Schmutz zu versinken? Ich bin alles andere als eine Super-Hausfrau und Gubacca lässt sich nach jedem Spaziergang geduldig abduschen. Und trotzdem ist unser Motto: Leise rieselt der Dreck... Egal wo er nur kurz gelegen hat - und dieser Hund hat verdammt viele Lieblingsstellen - es ist alles voller feiner Erde. "Der wird wieder von ganz alleine sauber", hat mir vorhin noch auf unserer Runde ein Frau mit einem "Aussie" erzählt. Nach 15 Minuten im Körbchen ist der Dreck auf dem Handtuch. Diesen "selbstreinigungseffekt" besitzt Gubacca leider nicht. Er ist noch nach drei Stunden genauso "sauber" und nass.
 
Ich sehe aus wie ein begossener Pudel - Gubacca müffelt ständig nach nassen Hund und außerdem bin ich nur noch damit beschäftigt das Bad zu putzen und den Staubsauger zu schwingen. Ein bisschen bin ich dankbar für Kontaktbeschränkungen und fehlende Besuche - wir haben auch so genug zu tun... In diesem Sinne werfe ich mich mal in die Klamotten und starte wieder zum Gassi-Duschen-Putzen Marathon, damit ich es noch schaffe meine Lieblingssendung zu schauen.

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8 Kommentare

  1. Oha, liebe Bine! Das ist ja der komplette Regen-Blues! Mach Dir nichts draus, anderen geht es genauso. Amie sieht auch immer nach wenigen Metern wie ein Matschmonster aus. Obwohl sie schon 5 Jahre ist, findet sie es an solchen Tagen besonders lustig, mich anzuspringen, um mich auf ihren Erzfeind da ganz hinten aufmerksam zu machen oder so. Also sind wir oft im Partnerlook. Zuhause kommen auf der Terrasse alle vier Pfoten in den Wassereimer und der Bauch wird mit einem Waschlappen abgewaschen. Danach stecke ich sie in einen der beiden Hundebademäntel, eine geniale Erfindung. Wenn sie nach einer halben Stunde noch etwas klamm an den Beinen ist, föne ich sie kurz, das lässt sie sich zum Glück gern gefallen. Ansonsten knirscht der Fußboden bei uns auch etwas mehr als sonst. Auch mir kam schon der Gedanke, dass es in dieser Hinsicht gut ist, dass kein Besuch angesagt ist.
    Wegen des Regens tröste ich mich immer damit, dass die Natur das Wasser soooo dringend braucht. Heute fiel mir auf, dass es jetzt schon wieder viel länger hell ist, das ist doch schon mal etwas! Bezüglich Corona habe ich gelesen, dass jemand es mit einem Marathon-Lauf verglich: ab 30 Kilometer fängt es an, richtig weh zu tun. Aber ich denke, wir sind schon bei Kilometer 30 und auch wenn es mit dem Impfen dauert, wird es bestimmt besser, wenn man sich wieder draußen mit seinen Freunden treffen kann.
    Ein schönes Wochenende und Kopf hoch!
    Liebe Grüße Regine

    PS: als Kind habe ich einem Architekten mal erklärt, dass seine Balkonkonstruktion nicht für Goldhamster geeignet sei, da die Brüstung nicht bis an den Fußboden reichte. Das hat ihn eher amüsiert und wohl weniger nachhaltig beeindruckt.

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    1. Liebe Regine, wie hat mein Vater gestern so schön gesagt: Es mag ja sein, dass die Natur den Regen benötigt, aber die gesamte Menge muss doch nicht über Marl herunterkommen :-). Es nervt einfach und ich freue mich schon darauf, endlich mal wieder einen schönen Ausflug mit Gubacca machen zu können UND liebe Menschen zu treffen!
      Das mit dem länger hell stimmt aber - und das entstresst schon mal ein bisschen. So hat man drei Stunden anstatt zwei Zeit wieder trocken zu werden.

      Ganz liebe Grüße und danke für deinen Mutmacher-Kommentar!
      Bussi an Amie!

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  2. Oh - Reben-Blues :) Das kenne ich auch gut. Ich habe mal behauptet, Shadow lässt sich nur deshalb so gut abtrcknen und mit dem handschuh waschen, weil er als Welpe nie einen trockenen Spaziergang erlebt hat. Ich schwöre, beim ersten mal als wir trocken heimkamen wollte er nicht so ins Haus laufen ... erst musste ich das Handtuch holen ;)
    Bei solchen Gelegnheiten vermisse ich unser altes Haus. Der direkte Eingang ins "Hundezimmmer" mit der Möglichekt dort meine Sachen aufzuhängen und auch die Hunde zu trocknen (und eine Dusche direkt daneben) war klasse.
    Hier ist es der Innenhof, der uns das Leben erleichtert. Da kann ich die Hunde abrubbeln, die Handtücher können dort bleiben und es kommt nicht mehr ganz so viel Dreck ins Haus. Aber wirklich für Hundehalter konzipiert ist es nicht ;)

    Liebe Grüße,
    Isabella mit Cara und Shadow

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    1. Hallo Isabella, bei deiner Schilderung von Shadow musste ich so an Lottchen denken. Egal wie das Wetter ist - sie steht nach dem Spaziergang vor dem Badezimmer und möchte von meinen Eltern sauber gemacht werden.
      Deine Schilderung vom Hundezimmer hört sich toll an - bei uns muss ich durch das halbe Haus um Gubacca in die Dusche zu stellen :-(.
      Liebe Grüße
      Bine & Gubacca

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  3. Ich bin froh, dass wir den Keller zur Dreckschleuse erklärt haben. Hier ist der Pferdekeller und damit sowieso immer Dreck vorhanden.
    Liebe Grüße
    Auenländerin

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    1. Hätte ich auch gerne und hört sich sehr praktisch an!
      Liebe Grüße
      Bine & Gubacca

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  4. Jo, habe auch die Nase voll vom Wetter, aber das ändert leider nichts.

    Ich habe ja für die Alpenwanderung als Respekt vor den Hoteliers so einen Regenmantel für Chewie gekauft, und den nutze ich hier bei absolutem Dreckwetter auch, und ich gestehe, das ist nicht ganz unpraktisch. Die Beine mache ich im Garten mittels einer Gießkanne sauber und dann muss Chewie ein paar Minuten im Keller, durch den wir dann ins Haus gehen, auf einer Toftbo (Badematte von Ikea) liegen, die saugt ordentlich was weg. Bauch, Rücken und Hals bleiben dank Jacke sauber und trocken. Ich hätte nie gedacht dass ich die Dinger mal lobend erwähnen würde, denn ich fand sie eher affig.

    Den müffelnden Fellgeruch kenne ich auch, besonders im Sommer, wenn Chewie in alles reinspringt was wie Wasser aussieht und dann an der Luft vor sich hintrocknet. Mir wurde auf meine dahingehende Frage in unserem Schapendoes-Forum FKE (fermentierter Kräuterextrakt) empfohlen, den ich mit Wasser vermische und mittels Sprühflasche auftrage. Ansonsten gibt es spezielle Shampoos beim Tierarzt bzw. online zu finden. Ich bin mit diesem FKE aber erstmal zurecht gekommen. Liebe Grüße, Claudi

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    1. Claudi, auch wir sind stolze Regenmantebesitzer :-)! Bei starken Regen wird das Ding angezogen, egal ob Gubacca sich ziert oder nicht. Er rennt jedes Mal beim Anblich des Mantels mit Geschirr sofort weg. Draußen geht es dann aber und er stört ihn nicht. So ein Kellerzugang durch den Garten ist klasse. Bei uns ist der Weg von der Haustür in den Keller leider doppelt so weit wie in die Dusche. Die Matte habe ich - bei uns liegt sie dann immer in seinen Hundekorb. Die sind mega.
      Danke für den Tipp mit dem Kräuterextrakt - hört sich klasse an!
      Liebe Grüße
      Bine & Gubacca

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Vielen lieben Dank für deinen Kommentar! Wir freuen uns immer riesig über Rückmeldungen.
Liebe Grüße
Bine & Gubacca