1135. - 1156. Tag | Schnee von gestern

Januar 23, 2021

Den 18. Januar habe ich mir ganz dick im Kalender angekreuzt: Schnee im Ruhrgebiet! Das hat bei uns in der Region schon fast etwas von einem "Naturwunder". Im letzten Winter hatten wir überhaupt keinen Schnee und ich hatte mich schon innerlich darauf eingestellt, alle Schneeflocken in diesem Jahr mit Photoshop zu simulieren. Aber Samstag, am späten Abend, kamen dann tatsächlich die ersten Flocken und Sonntag morgen lag ein zarter Hauch von weiß über den Wiesen und Feldern. Nach dem Frühstück ging es dann auch sofort mit der Kamera "bewaffnet" los - für mittags war schon wieder Tauwetter angesagt. Gubacca liebt es durch den Schnee zu flitzen. Zum Glück fanden wir ein windgeschütztes Wiesenstück, wo wir sogar ein bisschen im "Weiß" versanken.




Gubaccas Lebensfreude zu sehen, war wieder herrlich. Wie ein junger Welpe rannte er unermüdlich mit seinem Schlenkeraffe durch den Schnee und hatte riesigen Spaß. Manchmal kann ich es kaum glauben, dass er im März schon vier Jahre alt wird. Wo sind die Jahre geblieben? Die Zeit geht so schnell rum und es kommt mir wie gestern vor, dass ich  eine 2 als Kerze, anstatt der 3 für seinen Geburtstag gekauft hatte. Auch jetzt rechne ich oft in Gedanken noch mal sicherheitshalber nach. Aber es stimmt - er wird vier Jahre. Auf der einen Seite ist es ein doofes Gefühl, dass die Zeit nur so fliegt. Aber ich genieße es auch sehr, dass Gubacca erwachsen geworden ist. Beim Gos ist ja der dritte Geburtstag ein magisches Alter. Bei uns war es tatsächlich so und aus dem Zwerg-Riese ist ein ruhiger und entspannter Rüde geworden. 
 


Heute auf unserer Morgenrunde fiel mir der Blogtitel "Aus könnte werden ist ist geworden..." ein. Ich gebe zu, das ist schon fast ein kleiner Zungenbrecher. Der Gedanke, der dahinter steckt, ist aber ganz einfach. Mit einem jungen Hund macht man sich ständig verrückt, was aus einem Verhalten werden könnte. Wie oft habe ich als "leidgeplagte Junghundbesitzerin" zu hören bekommen: "Wenn du das jetzt nicht in den Griff bekommst, dann ..." Wie oft lag ich mit "Horrorszenarien" schlaflos im Bett und sah aus meinen Kevin ein Monster werden, dass ich nicht im Griff habe. Eingetroffen ist zum Glück nichts davon. Aber trotzdem war auch bei mir in den ersten Monaten, wenn nicht sogar Jahren, immer das Gefühl präsent, du musst das in die richtige Bahnen lenken. Wenn du jetzt nicht gegensteuerst, dann wird er aggressiv gegen andere Hunde, wird die Weltherrschaft an sich reißen und und und. Ich weiß noch wie mich die Welpenratgeber mit ihren Entwicklungsphasen gestresst haben. Wie oft habe ich mir die Frage gestellt, ob ich auch alles gemacht habe, um ihn richtig in der Sozialisierungsphase zu fördern. Schließlich ist nach dem kleinen Zeitfenster ja alles zu spät, oder?
 
 


Mit einem "erwachsenen" Gubacca bzw. Hund ist das wesentlich entspannter. Klar, gibt es dann auch Dinge, die einen Nerven. Wenn "Herr Wichtig" mich mal wieder zum Beispiel so ruckartig zu einer Pinkelstelle zieht, dass es mir fast den Arm auskugelt oder er bei Rüdenbegegnungen das letzte Wort haben muss. In solchen Momenten denke ich dann jedoch "er ist halt so". Die einzige Frage die sich heute stellt ist: Möchte ich es ändern oder akzeptiere ich es einfach. Das macht das Zusammenleben wesentlicher entspannter. Und damit wären wir wieder beim Blogtitel: "Aus könnte werden ist ist geworden..." und manchmal ist die Lösung dann einfach, den anderen auch ein Stück so zu nehmen wie er ist. In diesem Sinne wünsche ich euch ein schönes Wochenende - wir machen jetzt einen großen Feldspaziergang.

  • Share:

You Might Also Like

6 Kommentare

  1. Schnee wäre hier jetzt nicht das Problem: setz ich in den fetten Schlitten, schnall das Wollschwein an und ab nach Bayern (okeee, warte noch schnell bis Corona wg ist...:-//)

    Die magische Grenze ist 3 Jahre? Der Hiesige kam ja mit 2,5 Jahren hier an mit diversen special features, keine Ahnung was davon (post)-pubertär war. Aber ich kann eidesstattlich versichern, daß wasimmeresauchwar es stündlich (na gut...wöchentlich) besser wurde.

    Das hat was von "altem Ehepaar": er lernt dich immer besser besser einzuschätzen, und da macht es gar nix, daß er das immer besser kann als du andersrum. Meister der Körpersprache---> wortloses Verstehen, seitens des Hundes.

    "Wir" sind ja ein alterstechnisch ein bißchen voraus, aber ich schwör dir: wie alter Rotwein, wird immer besser und genußvoller und du mußt so gut wie nix mehr machen außer dich zu freuen, bzw ihr euch aneinander.

    Unterschrieben an Eides Statt: Calito und Andrea

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Liebe Andrea, ich musste wieder so lachen bei den herrlichen Kommentar! Ja die Vergleiche mit dem alten Rotwein und dem alten Ehepaar stimmen und dieses sich einfach blind verstehen ist einfach wunderbar.
      Liebe Grüße
      Bine & Gubacca

      Löschen
  2. Ich glaube mittlerweile, dass man sich da viel zu viel Stress machen lässt. Irgendwie bin ich bei Leona in ihrer Welpenzeit (war auch mein erster Welpe) immer irgendwas hinterher gehechelt, statt dass ich diese besondere Zeit wirklich genossen hätte. Das würde ich wohl beim nächsten Mal anders machen wollen. Aber mal schauen, ob es dazu kommt.
    Liebe Grüße
    Auenländerin

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Liebe Auenländerin, genau die selben Gedanken habe ich mir auch gemacht und wünsche mir da ein bisschen mehr Waldorfschule für Hunde anstatt den Leistungsdruck. Bei uns gehen die Hunde mittlerweile direkt nach dem Welpenspiel in den Junghunderziehungskurs! Schrecklich - wieviel unnötigen Druck (meine Person eingeschlossen) man sich macht!
      Viele liebe Grüße
      Bine & Gubacca

      Löschen
  3. Ich musste jezt doch etwas überlegen, was und wie ich schreibe ;) Ich gestehe, ich kann damit umgehéhen, dass unsere Hunde so manche Macke haben ... und ich sehe vieles sehr viel entspannter als noch vor 30 Jahren. Dingo musste viel lernen und Lady dann noch viel mehr. Allerdings hat Dingo im Alter viele Macken entwicklet und ich fand seinen Alters-starrinn teilweise niedlich. Als dann Damon einzog, stellt ichmir gerade die Frage ob ich mit Erziehung nicht Dingo mnaches an schlnen Dingen einfach abtrainiert hatte - die er dann im Alter auslebte. o überlegte ich bei Damon die Zügel länger zu lassen - der mochte aber lernen und war irgendwie ein natürlicher Streber ;)
    rotzdem sind wir dann dabei geblieben - wir erlauben unseren Hunden einiges und leben dafür teilweise mit ihren Macken ;) Wobei ich zugebe, wenn mich etwas wirklich total nerven würde, dann würde ich es wohl auch abtrainieren.

    Liebe Grüße,
    Isabella mit Cara und Shadow - due heute auch Schnee hatten :)

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Liebe Isabella, ich kenne dich ja lage über das Internet und du begleitest mich mit deinen lieben Kommentaren sehr viele Jahre. Ich beneide dich manchmal für deine Gelassenheit. Besonders als Chiru damals krank wurde, musste ich oft an deinen Spruch denken: Geht nicht - gibt es nicht! Für mich hast du eine tolle Einstellung deinen Hunden gegenüber und deine Entspanntheit überträgt sich auch garantiert auf deine Hunde. So wie du Damon immer auf deinen Blog beschreibst würde ich sagen: alles richtig gemacht!
      Liebe Grüße
      Bine & Gubacca

      Löschen

Vielen lieben Dank für deinen Kommentar! Wir freuen uns immer riesig über Rückmeldungen.
Liebe Grüße
Bine & Gubacca