"Gefahr erkannt - Gefahr gebannt!" Ich liebe ja Sprichwörter, weil sie für mich komplexe Aussagen einfach in wenigen Worten auf den Punkt bringen. Leider bin ich bei der Umsetzung nicht genauso präzise, kurz und knapp, sondern stolpere immer wieder über meine eigenen Schwächen.
Eine Sache die mich bei meinen Mitmenschen manchmal stört oder auch belustigt ist das "Schubladendenken". Ich hatte mal einen Chef (den ich sehr mochte und schätzte), der nannte mich jahrelang "Läuferin". Der Hintergrund hierfür war, dass ich ihn erzählt hatte, dass ich für einen Halbmarathon trainierte - er war selbst ein begeisterter Jogger. Egal wann ich ihn am Kopierer oder im Flur traf, die erste Frage war immer "Na Läuferin, was macht das Joggen..." Grundsätzlich ja nett - aber er stellte mir das Frage auch dann noch, als ich ihm schon x-mal erzählt hatte, dass ich nicht mehr laufe. Für ihn war ich in der Schublade "ambitionierte Läuferin" und dort steckte ich fest... Natürlich war ich ihm deswegen nicht böse. Für mich war es die harmlose Variante von "Schublade" und der Satz entwickelte sich zwischen meiner Kollegin und mir schon zum "Runing Gag".
Gerade im Alltag mit Gubacca stelle ich jedoch fest, dass auch ich diesen Fehler bei ihm häufig mache. Anstatt eine Situation erst einmal abzuwarten, öffne ich ganz schnell meine "Schublade" und bin sicher genau zu wissen, was passiert. Und obwohl ich diese "Gefahr" bei mir genau kenne, tappe ich doch immer wieder in hinein in die Falle. So auch gestern nachmittag auf unserem Spaziergang. Am Strand kam mir ein Ehepaar mit einem schwarzen Mischling entgegen. Gubacca war an seiner langen Flexi und der fremde Hund kam uns ohne Leine entgegen. Mit gekonnten Blick, den glaube ich jeder Hundesitzer entwickelt, wusste ich nach wenigen Augenblicken, dass uns ein Rüde entgegenkam. "Soll ich lieber anleinen?", rief mir die Frau entgegen. Kaum antwortete ich "Wenn es ein unkastrierter Rüde ist, JA!", stand Bobby auch schon vor uns. Zu spät... also Flexi ab und beide agieren lassen. Ein kurzes anschnüffeln, kurze Spielaufforderung von Gubacca, Bobby wollte nicht... wir gingen einfach weiter. Bobby war ein unkastrierter Rüde und passiert ist nix. Gubacca hat in keiner Weise negativ auf ihn reagiert.
Werde ich gefragt, ob Gubacca mit fremden Hunden klar kommt, antworte ich automatisch "Ja mit allen Hündinnen und unkastrierten Rüden." Aber kommt er tatsächlich auch mit unkastrierten Rüden nicht klar?! Wenn ich ganz ehrlich bin - ich weiß es eigentlich nicht, weil ich es nie groß probiert habe. Aber einmal, einmal da hat er aggressiv auf einen anderen Rüden reagiert und an der Leine... da reagiert er anders und überhaupt, haben alle meine Rüden auf unkastrierte Artgenossen reagiert... Schublade auf - Gubacca steckt drin...
Ich könnte jetzt noch einige Beispiele hierfür aufzählen, aber ich denke ihr wisst was ich meine. Viel zu häufig bewertet man eine Situation bzw. ein gezeigtes Verhalten bei seinem Hund über und meint, dass ist immer so oder vergleicht ihn mit seinen Vorgängern. Gubacca ist Zwerg-Riese - und nicht Rocky, Benji, Nicki oder Chiru... und heute reagiert er vielleicht so und morgen so... "... Gefahr gebannt?!" Ich bemühe mich!
Ansonsten brauche ich glaube nicht zu schreiben, wann ich morgens wieder aufgestanden bin ;-)...
... um diesen EINMALIGEN Sonnenaufgang nur für euch festzuhalten! Ich gebe zu: Diesmal sah es am Meer genauso wie am Freitag morgen aus... Der gleiche Strandkorb - die selbe Uhrzeit - vielleicht etwas andere Wolken am Himmel... ich könnte es aber nicht beschwören!
Am Vormittag hatte es dann noch begonnen zu regnen und wir dachten schon, es würde ein fauler Sofatag werden. Detlef hat' s eh nicht gestört - er wollte unbedingt Formel 1 sehen.
Abends gab es dann nach dem spannenden Krimi auf ARD noch eine letzte Runde runter zum Strand. Leider haben wir momentan kein Vollmond - hätte ich zu gerne fotografiert und dann war auch die erste Urlaubswoche schon wieder rum...
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