Tag 6 | Julianadorp Life's a Beach

März 31, 2022

Woran merkt man, dass es Gubacca besser geht? Er fängt an sich zu langweilen. Die ersten Tage ließ er sich ja noch sehr geduldig schonen, aber so langsam wird der Bewegungsdrang bei ihm wieder stärker. Zum Glück ist auch das Hinken mittlerweile nur noch direkt nach dem Aufstehen sichtbar und ich konnte aufatmen. Die Ungewissheit was der Auslöser sein könnte, hat mich die letzten Tage doch sehr belastet. 



Aber trotzdem - Vorsicht ist ja bekanntlich die Mutter der Porzellankiste -  für Gubacca gibt es weiterhin den "Schongang" und den Turbo lassen wir mal lieber ausgeschaltet.  Zum Glück konnte ich  in Julianadorp einen Hundefahrradanhänger ausleihen  und so stand  gemeinsamen Unternehmungen trotzdem nichts mehr im Weg. Bis auf das Wetter... der  herrliche Sonnenschein der ersten Tage ist leider schon wieder Geschichte und wir haben so richtig "Schittwetter".




Gubacca akzeptiere das "Leihtaxi" sofort und ließ sich wie immer gerne durch die Gegend schaukeln. Während die Bine kräftig in die Pedale treten musste um den starken Wind und Regen zu strotzen, lag der Herr gemütlich auf seinen dicken Hundekissen und freute sich wieder unterwegs zu sein.



Unser Ferienpark hat eine schöne Lage. Wir müssen nur die Hauptstraße ein kurzes Stück entlang fahren und dann können wir auch schon abbiegen und zwischen den Feldern bis nach Den Helder radeln. 


Neben den vielen Narzissen die hier fast überall und an jeder Stelle blühen, gibt es viele Felder mit Hyazinthen in allen erdenklichen Farben. Ein herrlicher Anblick, der bei mir immer sofort ein "das muss ich fotografieren" auslöst. Das scheint aber nicht nur mir so zu gehen. An den unmöglichsten Ecken sieht man Urlauber mit den Autos stoppen, um ein Handybild von der Farbenpracht zu machen. 


Ein bisschen irritiert war ich über den riesigen See, wo vor drei Jahren noch ein riesiges Tulpenfeld war. Die Lösung hierfür ist jedoch ganz einfach: Im Norden der Niederlande werden die Felder unter Wasser gesetzt um so Unkräuter, Schimmel, Schädlinge, Krankheiten, Blumenzwiebelreste zu beseitigen. Die Methode wurde vor 25 Jahren von einem Blumenzwiebelgärtner entdeckt und erspart eine chemische Behandlung des Bodens.  Anstatt die Felder nach der Ernte mit Pestiziden zu besprühen pflügt man hier den Boden und legt an den Begrenzungen kleine Deich an. Aus den naheliegenden Grachten wird dann Wasser gepumpt und die Felder auf eine Höhe von 10 Zentimeter geflutet. Eine Innovative Idee, die dem Naturschutz dient und auch höhere Erträge bringen soll.



Kurz vor Den Helder bog ich dann mit dem Gubacca-Taxi ab und machte einen kurzen Abstecher zum Strand. Zwischen den Orten Huisduinen und Julianadorp aan Zee liegen insgesamt sieben Strandabschnitte (Huisduinen, Donkere Duinen, Duinoord, Falga, Zandloper, Julianadorpund Drooghe Weert), die sich alle ein wenig voneinander unterscheiden.





Zurück ging es dann über den Fahrradweg zwischen den Dünen.  Die Strecke ist deutlich schöner zu fahren, als nach Callantsoog, da sie nicht neben den Dünengebiet, sondern mitten durch verläuft. Bei dem nassen Matschwetter wäre es jedoch besser gewesen, einen anderen Weg zu nehmen. Der nasse Sand hatte sich komplett in den Rädern und Bremsen vom Fahrrad festgesetzt. Ich hatte zwar unser "Gefährt" auf dem Weg zum Strand oben stehen lassen, aber trotzdem kam ich mit einem  knirschenden und blockierenden Gubacca-Taxi zurück. Mir war das wahnsinnig peinlich, weil das Rad nicht mir, sondern Claudia gehört. Anstatt "aufwärmen" mit heißen Tee stand daher erst einmal ausgiebiges Radputzen  auf dem Programm und ich war noch nie so dankbar über einen Gartenschlauch. Mit einem Eimer Wasser hätte ich den feinen Sand der jede Ritze blockierte nie entfernt bekommen.


Und dann wurde es sehr weihnachtlich bei uns. Was wir morgens noch für einen verfrühten Aprilscherz hielten, traf tatsächlich ein: Es begann zu schneien und eine Puderzuckerdecke blieb liegen.



Die letzte Abendrunde war dann auch sehr winterlich und kalt und nichts erinnerte mehr an das frühlingshafte Wetter, dass wir fast den gesamten März zu Hause hatten.




Irgendwie haben wir wohl diesmal das falschen Zeitfenster bei unserem Urlaub erwischt. Aber egal - ein eingeschneiter Strand hat bestimmt auch seinen Reiz und ich bin gespannt, was uns morgen früh an Wetter-Kapriolen erwartet.



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