Tag 5 | Julianadorp Life's a Beach

März 30, 2022

Heute ging es mit dem Rad nach Callantsoog, dem Nachbarort von Julianadorp. Claudia übernahm das vierbeinige Invaliden-Duo und ich schwang mich auf den Drahtesel. Ich gebe es ja nur ungern zu, aber mein  "Damien" steht seit unserer Ankunft wie festgewachsen auf seinem Stellplatz am Ferienhaus. Ein "hoch" auf die Menschen die sich unbedingt einen SUV kaufen müssen und dann Angst haben, auf so engen Straßen wie hier, Auto zu fahren, sage ich nur. Leider gehöre ich zu dieser Spezi Mensch. Allein die enge Einfahrt vom Ferienhaus hat mir bei meiner Ankunft Schweißperlen auf die Stirn getrieben. Ich darf gar nicht daran denken, wie ich da jemals wieder rauskomme... Irgendwie scheint in den letzten drei Jahren hier alles geschrumpft zu sein! Es könnte aber auch daran liegen, dass ich bei unserem letzten Urlaub mit meinem MINI hier war. Aber abgesehen von meinen "Fahrängsten" ist Radfahren ja auch viel gesünder und schöner! Man kann an jeder interessanten Ecke anhalten und fotografieren und ich muss mich später nicht über "Urlaubsspeck" ärgern.


Von Juliandorp nach Callantsoog sind es nur acht Kilometer und ein "Fietspad"(Fahradweg) führt die Dünen entlang. In den Reisebeschreibungen ist die Strecke mit 25 Minuten angegeben. Das ich später in Callantsoog ankam, lag aber nicht an meinen fehlenden sportlichen Qualitäten, sondern dass es unterwegs so viel zu bewundern gab. Es geht doch nichts über eine gute Ausrede! Aber die Strecke ist wirklich leicht zu bewältigen und es gibt nur leichte Steigungen. Auf jeden Anstieg folgt dann auch sofort wieder ein Stück bergab, so dass man mit viel Schwung wieder nach oben radeln kann.




Leider führt der Radweg nur ein kurzes Stück mitten durch die Dünen, die mich mit ihrer Höhe immer wieder faszinieren.  Kurz nach dem Strandzugang am Paal 6 geht es  unterhalb der Dünen weiter und der Fahrradweg verläuft, parallel zu der  Straße "Zanddijk"  die dann in den "Duinweg" übergeht.



Am Leuchtturm Grote Kaap sollte man auf jeden Fall einen kurzen Stopp einlegen, um die Aussicht von oben zu bewundern. Viele Informationen findet man nicht zu dem roten Leuchtturm im Internet. Laut Wikipedia soll der Turm 1966 fertig gestellt worden sein und 1985 wurde er durch den Rundstahlleuchtturm mit weißem Lichtmantel ersetzt.




Ein Stückchen weiter konnte ich diese skurrile Holzkunst am Rande des Fietspad bewundern. Für den Garten sicherlich ein kleines Stück zu groß, aber ein breites Grinsen haben mir die wilden Gesellen  sofort ins Gesicht gezaubert.


Radsport scheint hier in Nordholland voll im Trend zu sein - auf der kurzen Strecke wurde ich von mehren Gruppen schnittiger "Rennfahrer" im strammen Tempo überholt. Ich muss zugeben mir haben die Rennräder im Nacken förmlich "Flügel" verliehen und ich trat dann doch bis zum nächsten Anstieg kräftiger in die Pedalen. Schließlich möchte Frau ja auch nicht aussehen, als ob sie beim Seniorensport wäre. Im Ortskern von  Callantsoog angekommen fand ich schnell einen Fahrradständer um mein Rad daran abzuschließen und stehen zu lassen. Das ist echt toll hier - egal ob am Strand, vor den Lebensmittelgeschäften oder wie hier in der kleinen Einkaufsstraße - fast überall stehen viele Fahrradständer. Ganz zu schweigen von dem gut ausgebauten Radwegenetz, dass es hier gibt. So macht das "Radeln" echt Spaß!




Zu Fuß ging es dann weiter Richtung Strand, der sich direkt hinter dem  kleinen Ortszentrum befindet. Natürlich gibt es auch hier direkt am Strandzugang, dass typische Strandlokal auf "Stelzen". Callantsoog wirbt unter anderem damit einen der schönsten Sandstrände in den Niederlande zu haben. Ob das stimmt? Ich weiß es nicht. Auf dem ersten Blick unterschied er sich für mich nicht von den Abschnitten bei Juliandorp. Aber vielleicht ist der Strand ja noch breiter oder hat noch feineren Sand... Callantsoog-Liebhaber könnten uns das bestimmt verraten!



Da ich Claudia aber auch nicht ganz so lange mit Gubacca und Raja alleine lassen wollte, blieb es bei einem kurzen "Blick auf den Strand werfen" und ich marschierte zurück zu dem kleinen Dorfplatz mit den Geschäften. Callantsoog ist ein kleiner, beschaulicher Badeort. Die Anzahl der Geschäfte hält sich in Grenzen. Es gibt ein paar Bekleidungsgeschäfte, hübsche Souveniergeschäfte in denen ich sofort fündig wurde und was man sonst so von den Touristenorten kennt. 



Nur Bäckereien mit leckereren Kuchen waren bis jetzt echt in unserem Urlaub Mangelware. Oft ist das Angebot an Kuchen sehr begrenzt und besteht aus sehr bunten und süßen Sahnestücken. Wobei die Konsistenz dann eher an eine sehr feste Creme und nicht an luftige Sahne erinnert. Aber ich wurde dann zum Glück doch noch fündig und machte mich mit einem gut verpackten Kuchenpaket in der Fahrradtasche auf den Rückweg.



In Sachen "Verpackung" sind die Niederländer für mich echte "Weltmeister". Egal ob in den Konditoreien, in den Schnellimbissen oder beim Fleischer: Alles wird so eingepackt, dass man es gut geschützt nach Hause transportieren kann. Und so landeten die Törtchen dann trotz Fahrradtransport unversehrt auf unseren Kuchentellern im Ferienhaus.



Und wer jetzt glaubt ich wurde schon sehnsüchtig von Gubacca erwartet, den muss ich enttäuschen. Patient Gubacca fühlte sich pudelwohl bei seinem Ersatzfrauchen Claudia und ließ sich mit Raja gerne etwas verwöhnen. 



Nach dem Kaffeetrinken kümmerte ich mich dann um die beiden Invaliden und Claudia war mit dem Rad Richtung Den Helder unterwegs. Zum Glück ging es Gubacca heute schon etwas besser  und die kurzen Runden im Ferienpark verliefen schon fast ohne humpeln. Abend gab es dann wie es sich für die zwei "Sportlerinnen" gehört, leckeren Salat und dann war trotz der Einschränkungen auch schon wieder ein schöner Urlaubstag zu Ende.






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Bine & Gubacca