1776. Tag | Ein schöner Tag!*

März 19, 2022

Was machen die schlimmen Nachrichten von dem Ukraine-Krieg mit uns Menschen? Mich versetzten sie die ersten Tage sehr in Panik. Bei allen bevorstehenden Ereignissen, wie der  Holland Urlaub mit Claudia zu Beispiel, schliech sich bei mir sofort der Gedanke ein: Ob bis dahin nicht schon  in ganz Europa Krieg ist?! Mein Tablet wurde zum ständigen Begleiter, um ja keine Entwicklung im Newsticker zu verpassen und ich verfolgte abends die Sondersendungen im Fernsehen. Ein Teufelskreis der Angst  in dem man oder besser gesagt ich, schnell gefangen war. Das mir aus diesem negativen Gedankenkarussel letztendlich ein Hundebuch heraus helfen konnte - wer hätte das gedacht!



 
"Gemeinsam zu mehr innerer Ruhe und Gelassenheit"* - wer wünscht sich das nicht von uns? Von daher sprach mich der Buchtitel auch sofort an und ich freute mich, dass der Kosmos-Verlag mir das Buch als Rezessionsexemplar zuschickte. Die Autoren Thomas und Ina Baumann beschreiben darin sehr ausführlich was Stress überhaupt ist, gehen dabei aber auch auf viele andere interessente Themen ein. So stellen sie zum Beispiel ganz am Anfang die Frage: "Hallo Lieblingshund! Wer bist du eigentlich?" Ist der Hund mittlerweile weder Mensch noch ein Tier?! Eine spannende These über die ich so noch nie nachgedacht habe. Interessant fand ich auch den Aspekt, welche Erwartungen hat ein Hund an seinen Menschen. Wir Menschen neigen ja normalerweise eher dazu, Anforderungen und Wünsche an unseren Vierbeiner zu stellen: "Souveränität - ein entspannter Hund bei allen gemeinsamen Unternehmungen. Respekt, Zuneigung und Bindung... Die Liste ist lang.




Thomas und Ina Baumann machen dann aber auch in ihrem Buch deutlich, das der gemeinsame Weg zu diesen Zielen, nicht NUR über positive Verstärkung ODER dem Extremismus im Hundetraining funktioniert: 

"Zur Erziehung eines Hundes gehört das liebevolle In-den-Arm-Nehmen genauso, wie ein konsequentes Reglementieren unerwünschter Verhaltensweisen."  

Das kann ich im Umgang mit Gubacca nur bestätigen, lässt sich aber auch auf ganz viele andere Lebensbereiche übertragen.  Denn konstruktive Auseinandersetzungen stärken nicht nur die Mensch-Hund-Beziehung. Aber eine kleine Tücke hat auch die enge Verbundenheit oder Bindung zu unseren Hunden: Unsere Stimmungen übertragen sich auf unsere Hunde. Sind wir gestresst, reflektieren das auch unsere Hunde. Daher setzt das Buch auch ganz viel bei uns Menschen an, gibt Tipps für  Entspannungsübungen und zeigt wie unterschiedlich wir auf Stress-Situationen reagieren können. So schildert ein Beispiel wie konträr Menschen mit einer drohenden Naturkatastrophe umgehen. Die einen verfallen in Panik und sehen den Weltuntergang schon besiegelt und die anderen genießen jeden Tag bis dahin, weil sie  eh nicht beeinflußen können, was passiert. 




Und eigentlich ist das doch auch genau das Beste was wir in der jetzigen Krisen-Situation machen können, oder?! Manchmal sind es die kleine Denkanstösse im Leben, die hilfreich sind und davon hat das Buch sehr viele!


Und so war es gestern trotz der vielen schlimmen Nachrichten ein richtig schöner Tag! Morgens ist es jetzt schon hell, wenn ich mit Gubacca rausgehe und wir hatten einen herrlichen Sonnenaufgang über den Feldern. 


Gubacca glänzte mit gutem Benehmen und jagte nicht dem Fasan hinterher, der natürlich mitten vor ihm auf dem Acker sitzen blieb. 



Mittags habe ich dann auch ganz pünktlich Feierabend gemacht und das Wochenende eingeläutet. Der neue Fahrradanhänger für Gubacca musste nur noch schnell aufgebaut werden - natürlich unter der wachsamen Beobachtung vom Spanier. Und dann konnten wir auch schon zur ersten Spritztour mit neuem Fahrrad und Hundeanhänger starten. 





Wobei ich auch wieder über mich schmunzeln musste. Gubacca bekam natürlich die gut gefederte Luxusvariante und ich hatte mir ein preiswertes gebrauchtes Rad über Ebay gekauft.  Man muss Prioritäten setzen, sage ich nur  - und die liegen eindeutig bei Gubacca. Und mein "neues" froschgrünes Rad sieht auch schick aus und hat immerhin 6-Gänge! Also auch "Luxus" für die Bine, die das letzte Jahr mit einer kaputten Gangschaltung den ollen großen Hänger gezogen hat.




Bevor jetzt aber der ein oder andere schon überlegt, ob er für mich sammeln muss: Nein :-). Die Sparsamkeit hat einen anderen Grund. Mein kleiner, süßer, feuriger Spanier hat leider die Angewohnheit mich doch ab und zu unsanft auf den Boden zu befördern, wenn er am Rad läuft und wir an einem Rüden vorbei müssen. Da ist mir mein "gutes" Rad, das ich auch besitze, zu schade und ich habe mich deswegen auch gegen ein E-Bike entschieden. Vielleicht schaffen wir es ja noch beide so "entschleunigt" zu werden, dass das zukünftig nicht mehr passiert. Bis dahin ist "Beinarbeit" ohne elektrische Unterstützung gefragt.





Was den Spaß aber überhaupt nicht beeinträchtigt und bei meiner Vorliebe für dicke Eisbecher auf der Strecke wahrscheinlich auch besser ist. Diesmal ging unser erster Ausflug aber natürlich zu Karlchen, dem der neue Anhänger stolz gezeigt wurde.



Gubacca genoß es sichtlich gut gefedert durch die Gegend geschaukelt zu werden und wir hatten einen richtig, richtig schönen Freitag.




In diesem Sinne - lasst euch nicht unterkriegen - wir können es eh nicht ändern. Machen wir das beste raus und genießen das tolle Wetter, das noch ein paar Tage bleiben soll.

*Hinweis: Das Buch "Entschleunigung von Mensch und Hund" wurde mir vom Kosmos Verlag kostenlos als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt.

  • Share:

You Might Also Like

0 Kommentare