Tag 4 | Julianadorp Life's a Beach

März 29, 2022

Zwei Hunde im Schongang - beide lädiert in Sachen laufen. Gubacca's hinken zeigte sich heute noch deutlicher und ich kann gar nicht mehr zählen wie oft ich die Pfote auf eine Verletzung oder ähnliches untersucht habe. Jedes Video der letzten Tage vom Strand wurde genauestens  analysiert und überlegt, was der Auslöser sein könnte. Tierarzt oder nicht Tierarzt - das war wieder einmal die berühmte Frage. Aber da Gubacca überhaupt keine Schmerzanzeichen zeigte, beschlossen wir erst einmal abzuwarten. Aber das Gedankenkarussel routierte, kann ich euch sagen.



Raja leidet unter dem cauda equina Syndrom und in ihrem Stadium  ist die Krankheit unheilbar. Von daher waren Claudia und ich sehr erleichtert, dass sich zumindest bei ihr der Zustand hier ein bisschen verbessert hatte. Kleine Minirunden rund um das Ferienhaus sind möglich, aber ein unbeschwertes flitzen am Strand undenkbar. 



Aber wir können die Situation ja nicht ändern und Trübsal blasen nützt auch nichts. Also macht man das Beste raus, sagten wir uns, und  packten die beide ins Auto, um so die Umgebung zu erkunden. Wobei das "erkunden" eigentlich nur auf mich zutrifft. Claudia und ihr Mann haben sich vor 1 1/2 Jahren hier in der Nähe ein Mobilheim gekauft und Claudia konnte als Reiseführerin glänzen.




Jedes Wochenende ans Meer fahren zu können ist schon etwas tolles und ich muss zugeben ich beneide Claudia um diese Möglichkeit sehr. Bisher kannte ich den "Zweitwohnsitz" nur von Bildern und Erzählungen und war schon sehr gespannt darauf alles in natura zu sehen. Daher ging unser erster Ausflug heute natürlich auch nach Westerland, wo ihr Mobilheim steht. Westerland gehört zu der Gemeinde Hollands Kroon und liegt ca. 13 Kilometer von Den Helder entfernt, an der Spitze der einstigen Insel Wieringen. Claudia und ihr Mann haben sich für den Campingplatz entschieden, weil  er etwas entfernt von dem Touristen-Rummel liegt, sie aber trotzdem auch relativ schnell mit dem Auto am Strand von Den Helder  sind.




Obwohl ich mir eigentlich ein Campingurlaub für mich überhaupt nicht vorstellen kann, liebe ich alle Fernsehreportagen zu dem Thema. Ähnlich wie viele Menschen sich stundenlang Kochbücher anschauen können, aber nie den Kochlöffel schwingen. Wenn ich mich Zuhause so in der Nachbarschaft umschaue oder den Fernsehsendungen glaube, ist mittlerweile halb Deutschland  mit dem Camper oder einem Wohnmobil unterwegs. Mein Lebenstraum wäre jedoch eher ein kleines Ferienhaus am Meer - aber bei den Preisen die man mittlerweile dafür zahlt, liegt die Betonung wohl leider auf "...traum". Von daher finde ich den Trend zu den Mobilheimen gut und war sehr neugierig darauf Claudias "mobiles Zuhause" zu sehen. Ich war dann auch angenehm überrascht wieviel Platz so ein Mobilheim auf 41 m2 bieten kann. Zwei Schlafzimmer, Bad und zusätzliche Toilette,  großzügiger Wohnbereich - das war alles andere als beengtes Wohnen und hat mir sehr gut gefallen!



Vor der "Mobilheim-Besichtigung machten wir  einen kurzen Abstecher  zum Lutjesstrand, der nur wenige Gehminuten vom Stellplatz entfernt ist und das Invaliden-Duo konnte sich die Beine vertreten.  Der Lutjesstrand liegt am Amstelmeer und ist der beliebteste Süßwasserstrand der "Kop von Nord-Holland".




Auf dem Rückweg ging es dann noch zum Außenhafen von Den Oever um in einem der Restaurants "lecker Fisch" zu essen. Ich bin ja schon kein schlechter Esser - aber bei der riesigen Portion musste sogar ich kapitulieren, aber es hat super geschmeckt.






Mit einem leicht irritierten Gubacca nach dem Motto "Wo war denn jetzt der Spaziergang für mich" ging es zurück zum Ferienhaus. Schonen kann ja soooo doof sein! Hoffen wir mal, dass es ihm morgen schon wieder etwas besser geht!

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