1119. Tag | Reisetagebuch Ahnatal Tag 8

Mai 30, 2020

Für unseren letzten Urlaubstag hatte sich Micky etwas besonders schönes ausgedacht: Ein Besuch der  Blumeninsel Siebenbergen, die in der Karlsaue liegt. Wie fast alle unsere Ausflugsziele in Kassel,  kann auch die Blumeninsel auf eine lange Geschichte zurückblicken. Sie wurde um 1710 künstlich angelegt und vom damaligen Hofgartendirektor Wilhelm Hentze um 1820 umgestaltet. Wilhelm Hentze gestaltete eine Art Botanischen Garten und kombinierte die einheimische Flora mit exotischen Pflanzen. Rund 100 verschiedene Pflanzenarten aus aller Welt gibt es zu sehen und der Blick auf die umgebenden Wasserflächen ist herrlich.




Kassel würde von mir den Siegel als hundefreundliche Stadt bekommen - auch auf die Blumeninsel dürfen Hunde angeleint mitgenommen werden. Ein bisschen habe ich mich später geärgert, dass wir Gubacca zu Hause gelassen hatten. Die vielen Blumen wären  der perfekte Hintergrund für schöne Hundefotos von ihm gewesen. Das wird auf jeden Fall beim nächsten Besuch bei Micky nachgeholt.








Die Blumeninsel Siebenbergen entstand durch den Aushub des großen Bassins für die ebenfalls künstlich angelegte Schwaneninsel.  Auf der Schwaneninsel befindet sich ein kleiner Tempel, der seinen eigenen Zauber hat, wie ich finde.  Er steht im Mittelpunkt der Insel auf einem mehreren Meter hohen Plateau und ist dadurch bis weit in die Karlsaue zu sehen.



Warum heißt die Insel Schwaneninsel? Meine Vermutung war, dass sich auf der Insel die Schwäne zurückziehen und brüten. Damit lag ich aber vollkommen falsch, sondern der Name kann auf eine Legende zurück geführt werden. In der verwandelt sich Jupiter in einen Schwan und verführt Leda, die Frau des spartanischen Königs Tyndaresos. Die Karlsaue hat auch einen Planetengarten mit einem Planetenwanderweg. Der Ort des Jupiters befindet sich genau innerhalb der Schwaneninsel und so wird vermutet, dass die Insel deswegen "Schwaneninsel" genannt wurde.



Betreten kann man die Insel nur im Winter, wenn der Aueteich zugefroren ist. Damit ist sie ein herrlicher Rückzugsort für die dort lebenden Enten und Schwäne.



Herzhaft lachen musste ich über diesen kleinen "Kameraden" der unbedingt vor meine Handylinse wollte. Der neugierige Blick der Nilgans war einfach herrlich und Gubacca hatte als tierisches Model echte Konkurrenz bekommen.


Neben der Blumeninsel Siebenbergen und der Schwaneninsel hat die Karlsaue noch ein schönes Schloss zu bieten - die Orangerie. Oh, oh... ich höre schon so manchen innerlich aufstöhnen, schon wieder ein Schloss. Von daher halte ich mich mal kurz.


Anfang des 18. Jahrhunderts wurde die Orangerie durch den Langraf Carl errichtet. Er nutzte die beiden Eckpavillons mit seiner Frau als Sommerresidenz. In dem Mittelbau überwinterten zahlreiche Orange- und Lorbeerbäume - daher auch der Name Orangerie. Im zweiten Weltkrieg wurden Teile der Orangerie zerstört und das Schloss brannte bis auf das Marmorbad aus. In den 70er wurde dann damit begonnen die Schlossanlage wieder neu aufzubauen.



In Kassel wird mit der Kultur gelebt... Ich weiß nicht, ob der Ausdruck so stilistisch richtig ist, aber ich finde es einfach toll, dass die Schlösser und Parks freizugänglich sind. Wie auch schon in Wilhelmshöhe und Wilhelmstal begegneten uns heute einige Jogger, Spaziergänger und Hunde. Auf den Wiesen wird gesessen und es ist eine lebendige Atmosphäre. Das liebe ich an Kassel einfach!




Auf dem Heimweg gab es dann noch einen kurzen Boxenstop bei Micky' s Lieblingsbäcker und wir versorgten uns mit leckerer Torte. Zuhause angekommen wurden wir schon sehnsüchtig von Gubacca erwartet... sollte man eigentlich denken. Aber von wegen: Gubacca war mit sich und seiner Welt sichtlich zufrieden und schlief.


Gubacca ist echt ein Schatz in unserem Urlaub. Egal wo wir mit ihm hinfahren, er marschiert brav neben uns her und wenn er mal alleine bleiben soll, ist das auch kein Problem für ihn. Aber das war eigentlich auch schon immer einer seiner vielen liebenswerten Eigenschaften. Er ist unheimlich anpassungsfähig. Und so konnte ich mir auch heute erst in Ruhe mein Törtchen schmecken lassen, bevor wir eine Runde durch die Felder machten.



Die Wohnung meiner Schwester hat für mich eine Traumlage. Ich bin sofort mit Gubacca in den Feldern und wir können stundenlang laufen, ohne eine Autostraße überqueren zu müssen. Bei unseren Runden zuhause begegnen einem ständig Jogger, Radfahrer oder Autos. Das man einfach nur laufen kann, ohne auf Gubacca achten zu müssen, war für uns beide richtiger Luxus.




Heute war es aber eindeutig zu warm für Gubacca  und wir liefen nur eine kleine Runde. Ich bin echt froh, dass die vorigen Tage zwar sehr sonnig, aber kühl waren. Ansonsten hätten wir nicht so viele schöne Touren mit ihm machen können.






Abends wollten wir gerne eine Abschiedsrunde mit Gubacca  durch den Park von Wilhelmstal machen, aber die Pfingsturlauber-Welle  hat sogar auch hier zugeschlagen. Der Parkplatz platzte aus allen Nähten und sogar Micky' s Geheimplätze in Calden für "ruhige Runden" waren hoffnungslos überfüllt. Das war zwar schade, aber auch keine Katastrophe - in Ahnatal gibt es viele ruhige Ecken und wir liefen dort mit ihm. Ja, und dann hieß es schon so langsam Koffer packen. Morgen geht es dann schon wieder zurück nach Hause, viel zu schnell. Ich würde sehr  gerne noch bleiben.

Was fehlt noch? Der vorletzte Buchstabe für das Lösungswort zum Beispiel! Die 9. Frage lautet:

Was befindet sich auf der Schwaneninsel?

Ich hätte nie gedacht, dass das Rätsel doch so eine Herausforderung ist - finde es aber toll! Es wäre zu schade gewesen, wenn am 4. Tag schon das Lösungswort gefunden worden wäre. Morgen kommt die letzte Frage für den noch fehlenden Buchstaben und eine kleine Hilfestellung von mir. 

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