Seufz... irgendwie hatte ich ja gehofft, dass Wort "Pubertätsalarm" nicht mehr tippen zu müssen. Aber wahrscheinlich ist das bei einem 16 Monate alten Jungrüden auch etwas viel verlangt...Nach einer sehr langen und entspannten Zeit in der ich mich dem "Feinschliff" widmen konnte, steht unsere Ampel seit ein paar Tagen auf "orange". Kevin ist wieder häufiger unser Gast und ich gewöhne mich schon fast an den zweiten Hund bei uns.
Ein bisschen muss ich mich jetzt auch einmal selber loben. Ich reagiere mittlerweile auf Kevin deutlich entspannter und lasse mich nicht mehr so schnell aus der Reserve locken. Trotzdem ärgert es mich ein wenig, dass "Kevin" mit seinem "spätpubertären Verhalten" genau meinen wunden Punkt getroffen hat: Zwerg-Riese ohne Leine laufen zu lassen. Wenn eine Sache bei Gubacca von Anfang an toll funktionierte hatte, war das der Rückruf mit Pfeife. Wie ein Blitz kam Zwerg-Riese angeschossen und freute sich sogar sichtlich sein "Können" unter Beweis zu stellen. Das ganze fing dann langsam an zu bröckeln, sobald Wasser nur in "Riechweite" kam. Momentan brauche ich bei Zwerg-Riese nur die Leine zu lösen und er schießt wie ein Pfeil davon... Ich möchte ihm ja nichts böses unterstellen, aber sein Verhalten hat schon fast etwas provokantes an sich. Ihm geht es in dem Moment, wie ich befürchte, überhaupt nicht darum etwas interessantes zu erkunden oder einen Vogel hinter her zu jagen, sondern er testet sehr unverschämt seine Grenzen. Von daher verpufft mein "Gubacca hier" momentan fast immer im leeren Raum und ich habe Probleme "Kevin" wieder an die Leine zu bekommen.
"Ich bin dann mal weg!" |
Höher, weiter, schneller... - das kleine Kraftpaket ist rasend schnell geworden und der Radius ist mittlerweile sehr groß, den er sich von mir entfernt. Von der Theorie ist mir klar, wie ich einem solchen Benehmen entgegen treten müsste: Einfach weitergehen und Kevin nicht mehr beachten..."Irgendwann bekommt er Panik, wenn du zu weit weg bist und kommt dir hinter her..." sagt mein Mann mir immer wieder. Hätte ich die Möglichkeit nur durch Wiesen und Felder mit ihm zu laufen, ohne Autoverkehr weit und breit - ich würde es vielleicht sogar schaffen durchzuziehen. Leider haben wir fast überall Straßenverkehr oder Kuh- und Pferdewiesen. Und dort wo es keine Straßen mit Verkehr gibt - haben wir Waldgebiete, wo er jagen gehen würde... Eine doofe Situation und immer öfters ertappe ich mich dabei, dass er einfach angeleint bleibt.
Mittlerweile ärgere ich mich da sehr über mich selbst. Mit meiner Angst habe ich es ganz schnell geschafft, das Problem zu verschlimmern. "Freilauf" ist für Gubacca nichts ganz alltägliches mehr, sondern hat einen sehr hohen Stellenwert bei ihm bekommen. Das Laufen an der Flexileine oder toben mit seinen Freundinnen sind dafür kein gleichwertiger Ausgleich. Von daher bin ich momentan sehr emotional gefordert meine Angst zu überwinden und ihn einfach wie früher laufen zu lassen.
Zusätzlich werde ich aber in den kommenden Tagen versuchen den Rückruf neu und wieder besser bei ihm zu konditionieren. Im Internet habe ich hierzu einige tollen Anregungen gefunden und ich werde euch hier auf dem laufenden halten, ob und wie es bei uns funktioniert.
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