Ein Jahr mit Gubacca - wie schnell die Zeit vergangen ist! Es war ein schönes Jahr mit sehr vielen schönen Augenblicken, aber auch schon mal mit kleinen Tiefen. Heute kann ich über unsere kleinen "Tiefen" lachen. Vor einem Jahr fiel mir das nicht so leicht und ich habe mich in diesen Momenten auch manchmal gefragt "Werde ich diesem kleinen Monster wirklich irgendwann Herr werden? (Ja, wurde ich ;-))
Jeder von euch kennt bestimmt diese Horrorszenarien an die man noch lange denkt. Bei mir ist das der Donnerstagabend in der ersten Woche nach Gubacca´ s Einzug. Detlef und ich wollten meine Lieblingssendung, American Ninja Warrior im Fernsehen anschauen und Zwerg-Riese bekam seine "dollen 5 Minuten" im Wohnzimmer. Die "dollen 5 Minuten" bei unserem Lottchen bedeuteten immer, dass sie so richtig Gas geben musste und wild im Kreis durch den Garten rannte. Bei Gubacca war das schon heftiger. Wenn er seine "dollen" hatte, endete das sehr oft mit einem kaputten T-Shirt oder Kratzern an den Armen. An diesem Abend war er durch nichts zu beruhigen. Er versuchte seinen Hundekorb zu zerlegen, sprang uns ständig an oder versuchte in mein T-Shirt zu beißen. Das ganze wurde von einem permanenten hysterischen Bellen akustisch untermalt. An einen ruhigen Fernsehabend war nicht zu denken. "Könntest du bitte DEINEN Hund beruhigen - ich möchte mir die Sendung in Ruhe anschauen!", kam es dann auch prompt von meiner "besseren" Hälfte. Dumm nur, dass ich in dem Moment nicht sagen konnte "du wolltest doch auch einen Hund!" Gubacca war ja mein Hund... und ich war auch diejenige die unbedingt einen Gos haben wollte. An diesem Abend war ich um es harmlos zu formulieren, echt ein wenig überfordert. Wenn ich jetzt schon 7 Kilo nicht in den Griff bekam - wie sollte das später mit über 20 Kilo funktionieren? Wie oft hatte meine Familie mich im Vorfeld gefragt, muss es denn ein so großer Hund sein? Die Rasse gilt doch als so schwierig! Nimm doch lieber wieder einen Tibet Terrier - damit kennst du dich doch aus! Hatten die kritischen Züchterseiten im Internet doch recht? Wie oft wurde dort gewarnt, dass der Gos trotz seines niedlichen Aussehens kein einfacher Familienhund ist! Hatte ich mich mit meinen Fähigkeiten einen Hund zu erziehen überschätzt? Die Gedanke überschlugen sich und Zwerg-Riese tobte weiter...
Tagsüber klappte es prima mit Zwerg-Riese - nur abends mutierte er zum Monster. Mittlerweile hatte ich schon einen richtigen Horror ihn abends zu füttern. Kaum hatte er gefressen legte er los und war kaum zu bändigen. Da ich ihn ja schlecht ab sofort abends hungern lassen konnte (ich muss gestehen ich hatte damit geliebäugelt), überwand ich meine Hemmungen und rief Svea, seine Züchterin, an. Leicht ist mir das in dem Moment nicht gefallen. Wer gibt gerne zu, dass er schon nach fünf Tagen mit seinem Welpen überfordert ist. Gut, dass ich es gemacht hatte - Svea hatte einen tollen Tipp für mich. Ab sofort gab es die "Abendmahlzeit" nur noch im Futterball.
Und siehe da - unsere Abende wurden deutlich ruhiger. Die nächste Folge von American Ninja Warrior konnte ich mir sogar fast schon wieder entspannt anschauen. Bei schönem Wetter gab es den Ball im Garten und Zwerg-Riese war mit viel Spaß dabei sich sein Futter zu suchen. Ich kann diese Idee nur allen Welpenbesitzern ans Herz legen - es ist wirklich eine tolle Wunderwaffe und macht kleine oder große "Kevins" und "Chantals" herrlich müde. Alternativ kann man auch einfach eine handvoll Trockenfutter auf die Wiese werfen.
Heute, mit einem fast erwachsenen Gubacca freue ich mich immer richtig, wenn er abends noch einmal seine dollen 5 Minuten bekommt - so ändern sich die Zeiten! Den Futterball liebt Zwerg-Riese immer noch. Bei dem heißen Wetter der letzten Tage ist er nach wie vor eine tolle Beschäftigungsmöglichkeit für ihn.
Für alle die unseren Blog nicht von Anfang an verfolgen habe ich noch ein Lesetipp:
Ich bin sicher jeder Welpenbesitzer hat irgendwann Kevin oder Chantal mit im Hundekorb sitzen!
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