"Ob blond, ob braun... ich liebe alle Frauen...", diesen Eindruck kann man so langsam von unserem feurigen Spanier bekommen. Nach der blonden Nica und der dunklen Benissy, eroberte diese bildhübsche Border Collie Hündin Gubaccas Herz im Sturm.
Über fehlende Sozialkontakte kann sich Gubacca diesmal echt nicht beklagen. Aber auch ich habe noch nie so viele nette Leute in einem Urlaub kennengelernt, wie hier in den letzten Tagen. Das liegt aber wahrscheinlich noch nicht mal an Langholz, sondern an meiner neuen Taktik bei Hundebegegnungen.
Normalerweise bin ich dabei ja eher die Weltmeisterin der Vermeidungstaktik, da mein Einschätzungsvermögen auf größere Distanz - kommt mir ein Rüde oder ein Mädel entgegen - doch in der letzten Zeit ein bisschen zu wünschen ließ. Und siehe da - die Welt besteht aus viel mehr Hündinnen, wie ich dachte. Und treffen wir doch auf einen Rüden und die Begegnung läuft mal so richtig sch... - dann wende ich mich mit einem strahlenden Lächeln an das Frauchen oder Herrchen und frage, ob ich das mit Gubacca noch einmal üben darf.
Wie zum Beispiel vorgestern bei dem Labrador, der ein Haus weiter wohnt. Wir kamen mit Gubacca vom Strand zurück und ich sah schon von weiten, dass das Frauchen den großen Rüden am Straßenrand kämmte. Wäre ich alleine gewesen hätte ich vielleicht in Erwägung gezogen, einfach die zweite Abbiegung zu nehmen. Aber mit Herrn Mini-Rütter an der Seite war das keine Option für mich. Die Blöße wollte ich mir auf keinen Fall geben, wo ich doch ständig seine Hundeführungsqualitäten in Frage stelle. Also tief einatmen, Pobacken zusammen kneifen, Brust raus und vorbei mit Gubacca. Ich wollte schon gerade ein triumphierendes "na geht doch" von mir geben, als mir der Spanier steil hoch ging und mir fast die Schulter auskugelte. Der Labrador muss ihn wohl doch noch schief angeschaut haben und die Zündschnur gegenüber großen Rüden ist bekanntlich sehr kurz bei Gubacca. Vielleicht sollte ich demnächst auch den klugen Ratschlag "der Hund läuft links, wenn der andere rechts ist" einfach ignorieren. Denn auch diesmal hatte ich schwer zu kämpfen, mit der linken Hand die Furie in Schach zu halten, da er dabei immer steil nach rechts zog und ich gleichzeitig geradeaus weiterlaufen musste.
Kaum im Ferienhaus angekommen, packte mich die Wut. So eine Blamage vor der Frau und vor allem vor Herrn Mini-Rütter wollte ich nicht auf mir sitzen lassen. Das wirkte ja fast, als ob ich meine 23 Kilo an der Leine nicht im Griff hätte! Was aber offensichtlich der Fall gewesen war - auch wenn ich das nur sehr ungerne zugebe. Eine gute Figur hatte ich da nicht gerade abgegeben. Das brodelte in mir und schwups schnappte ich mir die Leine und den Pöbelkönig und marschierte zurück. Der Blick von Detlef war herrlich! Das Frauchen schaute auch sehr irritiert, warum ich jetzt schon wieder auf sie zumarschierte. "Darf ich das noch einmal üben?", fragte ich sie. "Aber gerne, ich mache nur die andere Leine ans Halsband", kam prompt als Antwort. Auch ihr Hund hatte ein Rüdenproblem und sie freute sich über eine Trainingsmöglichkeit. Und so marschierten wir einige mal aneinander vorbei und siehe da, es funktionierte. Beide Rüden liefen lamm fromm aneinander vorbei. Geht also doch!
Im Endeffekt hat sich die Taktik jetzt sogar doppelt "bezahlt" gemacht und nicht nur Gubacca profitiert davon. Auch ich lerne dadurch viel öfters nette Leute kennen, da ich die Konfrontationen jetzt nicht mehr vermeide. Die vermeintlichen Rüden entpuppen sich dann auch erstaunlich oft als Mädel, wie die hübsche Borderhündin heute morgen. Wobei Gubaccas Spielfreude sich sehr in Grenzen hält - anstatt über den Strand zu flitzen, möchte er doch viel lieber auf "Tuchfühlung" gehen. Die Mädels nehmen es gelassen...... und wenn die Hormone zu sehr Salsa tanzen, gibt es ja direkt eine Möglichkeit sich im Meer abzukühlen... Rüden, sage ich nur...
Aber auch die Bine konnte sich abkühlen, zwar tanzten bei mir keine Hormone Salsa, aber meine extra gekaufte Luftmatratze hatte ihren ersten großen Einsatz im Meer. Und Herr Mini-Rütter hat es diesmal sogar auch geschafft, das ganze so zu fotografieren, dass es "Blogtauglich" ist. Geht doch... sage ich nur dazu. Man muss nur ordentlich meckern, dann wird sich von der männlichen Seite auch mehr Mühe gegeben.
Bewacht wurde die ganze Aktion natürlich vom "coolen Mr. Baywatch" - ich hatte Violetta versprochen, ihr noch ein Foto von Gubacca unter seinem blauen Schirmchen zu schicken. Dann hieß es aber auch "adiós" für den Spanier - am Strand war es heute einfach viel zu heiß für ihn.
Dafür gab es abends dann natürlich den obligatorischen Strandspaziergang für Gubacca und ich hoffe ihr habt noch Lust auf Abendstimmungen am Meer. Davon gibt es auch heute wieder eine ganze Bilderflut und wie immer hatte ich das Gefühl, dass gerade heute das Meer wieder besonders faszinierend und schön aussah...
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Bine & Gubacca