Lieblingsort Langholz Tag 9

Murphys Gesetz - wenn der Wetterbericht schlechtes Wetter ankündigt, dann schüttet es auch wie aus Kübeln...Und so fiel unser heutige Kappeln-Ausflug fast ins Wasser. Ich könnte ja jetzt schreiben, es gibt kein schlechtes Urlaubswetter, sondern nur die falsche Kleidung. Und die falsche Kleidung hatte mein Herr Mini-Rütter ja diesmal tatsächlich eingepackt. Aber immerhin befand sich in seinem Koffer auch eine Regenjacke und so machten wir uns trotzdem auf den Weg nach Kappeln.

Es gibt bei meiner Familie und meiner Lieblingsfreundin einen gefürchteten Satz von mir und der lautet: "Kannst du bitte ein Foto für das Internet von mir machen". Natürlich habe ich dabei auch schon ein genaues Bild vor Augen, wie das Foto aussehen soll. Das man mir dabei nachsagt, dass ich zum Rumpelstilzchen werde, wenn das Ergebnis nicht so ausfällt wie ich mir das vorgestellt habe, halte ich für übertrieben.  Aber die Reaktionen auf meine Bitte fallen mittlerweile sehr unterschiedlich aus. Meine Lieblingsfreundin überhört diese Bitte mittlerweile häufig einfach. Meine Schwester hingegen zuckt zwar innerlich sofort zusammen, versucht aber meinen Wünschen gerecht zu werden. Dabei nimmt sie es zum Beispiel auch in Kauf mit kaputten Knie den Dörnberg hochzuklettern. Herr Mini-Rütter hingegen versucht es mit mehr Masse als Klasse. Anders kann ich mir das folgende Foto nicht erklären. 

Ich musste so lachen, als Herr Mini-Rütter mir später stolz sein Handyfoto von mir präsentierte. Abgesehen davon, dass er mir meine Füße abgeschnitten hatte und ich pummeliger aussehe, wie ich tatsächlich bin, hatte er doch ein ganz entscheidendes Bildelement überhaupt nicht mit fotografiert. Der witzige Rahmen, der extra für "Gruß-Fotos" aus Kappeln dort stand...

Auch in Eckernförde hatte ich ihn gestern gebeten, ein Bild von mir auf der Strandschaukel zu machen. Auf wundersame Weise existierte später nur dieses eine Foto auf seinem Handy auf dem auch ein sehr entscheidendes Bilddetail fehlte: ICH!

Ihr merkt schon mit so einem Fotografen-Team im Rücken wird es nichts mit einer Instagram-Karriere und ich muss darauf hoffen, dass es der hübsche Spanier Gubacca  dann wieder rausreißt. Aber zurück zu Kappeln. Ähnlich wie in Eckernförde ist auch Kappeln im Wandel. Besonders am Hafen findet man immer mehr moderne Restaurants und Hotels, die Stadtbild verändern. 

Wobei ich finde, dass es hier nicht so gut wie in Eckernförde gelingt. Mein Eindruck war eher, dass die neuen Gebäude und Gastronomiebetriebe die alten vertreiben und immer mehr Raum für sich einnehmen.

Die Innenstadt von Kappeln ist recht klein, bietet aber alles was man benötigt. Vom für die Region typischen "Stolz-Kaufhaus", den Souvenirgeschäften bis hin zu Bäckereien und kleinen Lokalen.  Ein bisschen grinsen musste ich darüber, wie wetterabhängig doch die "Shoppingwünsche" sind. Gestern in Eckernförde hätte ich mir am liebsten zahlreiche T-Shirts im lässigen Strandlook in bunten Farben gekauft und heute zogen mich die Allwetterjacken magisch an und ich hätte mir fast eine schicke, aber auch sehr teure Regenjacke gekauft. Die Vernunft siegte dann, als ich mich selbst daran erinnerte, dass ich drei, wenn auch vielleicht nicht ganz so schicke Jacken im Schrank hängen habe. Für die "Outdoor-Geschäfte" am Hafen lohnte sich der Regentag heute aber sichtlich - viele Urlauber kamen mit gut gefüllten Taschen aus dem Laden. Wir beschränkten uns diesmal auf das obligatorische Softeis - das geht immer - und marschierten "Pudelnass" zurück zum Auto.