Tag 5: Hohwacht - endlich wieder Meer!

November 04, 2021

Regen?! Und das in unserem Urlaub?!  Mittlerweile hatte ich mich  an das schöne Wetter schon richtig  gewöhnt und  es als normal angesehen. Von daher schaute ich heute morgen auch etwas ungläubig, als ich sah, dass es in Strömen regnete. Ganz das "Pimpelchen" wurde die frühmorgendliche Strandrunde dann auch sofort gestrichen und es ging mit Gubacca nur bis zum Bäcker.  Kaum waren wir wieder im Ferienhaus zurück, marschierte dann sogar der feurige Spanier demonstrativ in seine Schlafbox und zeigte mir, wie er sich den vormittag bei dem "Schiet-Wetter" vorstellte. Es fehlte nur das im Hotel übliche "Bitte nicht stören"Schild an seiner "Tür".


Es gibt Sprüche bzw. Weisheiten, die erinnern mich sofort an meine Kindheit. Hierzu zählt "Es gibt kein schlechtes Wetter, sondern nur die falsche Kleidung!" Früher machten meine Eltern oft im Frühjahr mit uns Kindern Urlaub an der Ostsee. Egal wie schlecht das Wetter war - es ging an den Strand! Für uns war es ganz selbstverständlich im dicken Parka eingemummelt und mit Gummistiefeln durch den Regen zu marschieren. Mit dieser frühkindlichen Prägung  und dann noch als Hundebesitzerin ist es eigentlich überhaupt nicht zu erklären warum ich keine Regenhose besitze - aber Detlef! Mit einem bestens für das Wetter gekleideten Mini-Rütter ging es mittags mit den Rädern zum Behrensdorfer Leuchtturm. Wer so überhaupt nicht passend angezogen war? ICH!  Die  liebe Bine  "glänzte" mit einer sehr schicken, aber nur wasserabweisenden Trecking-Hose und wurde ordentlich nass.


Dabei ist das bei uns Zuhause immer genau umgekehrt. Detlef ist derjenige, der es fertig bringt zu einem matschigen Waldspaziergang seine feinsten "Lederschühchen" anzuziehen. Man merkt ihm an, das er nur ein "Aushilfs-Hundebesitzer" ist. Von daher habe ich auch direkt nach der Urlaubsbuchung darauf gepocht, dass er sich regenfeste Kleidung bestellt. Das Ergebnis sieht man auf den Bildern. Ich hingegen habe es ständig nach hinten verschoben. "Du hast ja noch Zeit..." oder "Bis zum Urlaub ist ja noch lange..." Dabei nehme ich mir schon  seit Ewigkeiten vor, mir endlich eine Regenhose zu kaufen.  "Typisch Bine", muss ich zugeben.  Ich erledige vieles einfach immer auf den letzten Drücker... und dann ist es oft zu spät.



Zum Glück ließ der Regen dann aber nach und wir hatten, wenn überhaupt, nur noch von unten mit dem Matsch zu kämpfen. Trotzdem war es eine tolle Radrunde zum Leuchtturm Neuland. Fern von der Hauptstraße konnten wir quer durch das Naturschutzgebiet "Kleiner Binnensee" bis zum Hundestrand Behrensdorf durchfahren.




Auf der gesamten Strecke des Naturschutzgebietes gibt es zehn (!) hölzerne Übergänge zum Strand, von denen man einen schönen Blick  hat. Ich muss aber zugeben, dass ich ab der vierten "Brücke" nicht mehr angehalten habe, um zu fotografieren. Aber tolle Foto-Motive sind sie alle!


Der Leuchtturm Neuland ist das Wahrzeichen der Gemeinde Behrensdorf. Sehr zu meinem Leidwesen kann er nur zweimal im Jahr - am Tag der offenen Tür - besichtigt werden. Von 1. April bis zum 31. September hat man die Möglichkeit, sich dort trauen zu lassen. Ganz preiswert ist das aber nicht. Zu der üblichen Standesamtgebühr muss man noch 200 Euro für diesen besonderen Ort  zahlen.  Der Turm diente 80 Jahre als Seezeichen - heute wird er von der Bundeswehr als Warnsignalturm genutzt.




Auf dem Rückweg machten wir noch einen kurzen Stopp an dem Badestrand von Behrensdorf. Der sich dort anschließende Hundestrand ist während der Touristen-Saison ein tolle Möglichkeit dem Trubel in Hohwacht zu entkommen. Vor zwei Jahren waren wir dort oft mit Lottchen und Gubacca und hatten den Abschnitt oft fast für uns alleine.





Ordentlich vom Wind durchgepustet ging es dann wieder quer durch das Naturschutzgebiet in Richtung Ferienhaus zurück. Ähnlich wie auch in Hohwacht gibt es hier auch die "Wilde Weide".  Urwüchsige Rinder und Schafe leben hier über das gesamte Jahr draußen und sorgen für die biologische Vielfalt des Gebietes.




Dieses kecke junge Highland-Rind hatte es mir besonders angetan. Man merkt, dass die Tiere Menschen gewöhnt sind und keine Berührüngsängste haben. 




Gubacca verbrachte auch den nachmittag in Tiefschlaf. Er fand eine Strandrunde vollkommen überflüssig und bog bei unser Runde zielstrebig Richtung Wäldchen. Kaum zurück bezog er dann auch schon sofort wieder seinen "Wachtposten"  -  die Haustür - um dort weiter zu schlafen.




Ich machte es mir in der Badewanne gemütlich - der perfekte Abschluss für unseren stürmischen und regenreichen Urlaubstag. Aber  richtig schön war er trotzdem - endlich wieder Meer!


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