Tag 4: Hohwacht - endlich wieder Meer!

November 03, 2021

Natürlich ließ es mir wieder keine Ruhe, dass ich den Weg gestern zum Steilküstenwald nicht gefunden hatte. So ganz konnte mich mein Orientierungssinn doch nicht verlassen haben! Vom Sehlendorfer Strand aus,  sieht man schon das erste Stück einer  Steilküste, so dass es doch auch einen Wanderweg dorthin geben musste. Wenn vielleicht nicht mit dem Fahrrad -  aber dann zumindest zu Fuß, dachte ich mir.  Und wer ist für so eine Erkundungstour der perfekte Wanderpartner - der nicht die Augen verdreht, wenn ich mich mal wieder verlaufen habe? Richtig - Gubacca!



Von Sehlendorf nach Weißenhaus über die Steilküste

Bis zum Sehlendorfer Strand fuhr ich aber sicherheitshalber erst einmal mit dem Auto. Von Hohwacht bis nach Weißenhaus sollten es 15 Kilometer hin und zurück sein. Das war mir zu Fuß definitiv zu weit. Am Strand war, wie auch schon die letzten Tage, wenig los. Wir hatten wieder herrliches Wetter mit viel Sonnenschein und es machte richtig gute Laune am Wasser entlangzulaufen, Gubacca sein Spieli zu werfen und einfach die Seele baumeln zu lassen. 





Je mehr wir uns der Steilküste näherten, umso steiniger wurde auch der Strandabschnitt. Ein richtiges Kontrastprogramm zu dem feinen Sand bei Sehlendorf. Kurz vor der Steilküste konnte man dann auch tatsächlich vom Strand aus, auf  einen breiten Wanderweg wechseln, der bis nach Weißenhaus führte. Wir hätten gestern nur 100 Meter mit den Räder weiterfahren oder besser schieben müssen und wären auf den richtigen Weg gewesen.  Aber trotzdem muss ich auch Detlef ausnahmsweise recht geben - der lieber asphaltierte Radwege fährt. Der Gedanke, dass während der Saison  viele Urlauber  mit den Rädern die Steilküste entlang fahren und die Spaziergänger keine Ruhe haben, ist nicht schön. 






Von der Steilküste aus hatten wir einen herrlich Blick  Richtung Hohwacht. Die Strecke ab Ferienhaus zu laufen, wäre wirklich sehr weit gewesen. Auch so hatte ich die Strecke ordentlich unterschätzt. Es doch war ein längerer  Fußmarsch wie ich dachte.  Aber der Weg ist ja bekanntlich das Ziel und die Strecke war sehr schön zu laufen. Auf der einen Seite die Wiesen und Felder - auf der anderen das Meer - einfach herrlich!












Und dann hatten wir endlich den Ort erreicht, der mich bei unserem letzten Hohwacht-Urlaub so fasziniert hatte: Der Steilküstenwald Weißenhaus, der für mich  eine zauberhafte Atmosphäre hat und eine wahnsinnige Ruhe ausstrahlt.






Vielleicht hat der Ort ja wirklich etwas magisches - auf jeden Fall scheint er nicht nur auf mich diese Ruhe auszustrahlen. Der kleine Steilküstenwald ist nicht nur ein Ruheforst, sondern auch eine GeschenkeWald. Man kann hier Baumpatenschaften für viele Anlässe, egal ob Taufe, Geburstag oder Hochzeit kaufen und ein individuell angefertigtes Schildchen am Stamm anbringen lassen. Eine sehr schöne Idee wie ich finde!










Wie immer ging der Rückweg viel schneller, als hinzus. Entschuldigt, ich weiß jetzt kommt wieder mein "hessisch" durch und  "hinzus" ist kein schönes Hochdeutsch. Aber es ist doch ein seltsames Phänomen, dass einem der Hinweg immer länger vorkommt als der Rückweg? 


Trotzdem hatten wir für die gesamte Stecke gute 2 1/2 Stunden benötigt. Die  WhatsApp von "Herrchen" ließ daher auch nicht lange auf sich warten, ob bei uns alles in Ordnung wäre, oder ob ich mich wieder verlaufen hätte? Ich? Doch nicht die geborene Pfadfinderin, oder? Sichtlich mit mir und der Welt kam ich daher auch zum Ferienhaus zurück.



In der Ruhe liegt die Kraft

Vorhin kurzen musste ich über einen Beitrag in Instagram schmunzeln. Sarah schrieb dort über ihre Goshündin: 2 Stunden Waldspaziergang = 12 Stunden schlafen... Typisch für viele  Gos d' Aturas finde ich. Früher habe ich oft den Fehler gemacht, dass ich Gubacca im Urlaub rund um die Uhr mitgenommen habe.  Heute weiß ich, dass genau das falsch war. Weniger ist bei vielen Eindrücken mehr. Und ein sich zurückziehender Gubacca ist ein gutes Zeichen. Er hat gelernt sich seine Auszeiten zu nehmen. Trotzdem kam auch bei uns heute wieder prompt die besorgte Frage vom Mini-Rütter: Warum ist Gubacca denn so müde? Er wird doch nicht krank werden? Nein, konnte ich ihn beruhigen. Er verarbeitet  einfach die vielen aufregenden Situationen auf unseren Spaziergängen hier. Von daher hatte ich heute morgen auch überhaupt kein schlechtes Gewissen ohne vierbeinigen Begleiter mich auf das Fahrrad zu schwingen und zur Seebrücke in Alt-Hohwacht zu fahren.





Auf einen Sonnenaufgang wartete ich zwar an diesem Morgen vergebens, aber der leichte Nebel über dem Meer und dem Naturschutzgebiet hatte seinen ganz besonderen Reiz.







Schöner kann ein Tag nicht beginnen, oder? Noch ein kurzer Abstecher zum Bäcker und dann wurde gemütlich gefrühstückt. Urlaub ist doch einfach etwas herrliches!

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