Viele Wege führen nach Rom - aber scheinbar nur einer nach Plön und der war gesperrt! Schade, denn eigentlich wollte wir heute Plön mit seiner schönen Altstadt, dem Schloss und dem angrenzenden See besichtigen... "Eigentlich" - wie so oft, wenn ich ein Ausflugsziel vorschlage, geht etwas schief. Das behauptet zu mindestens mein Mini-Rütter. Dabei hatte ich mich diesmal perfekt für meine Rolle als Reiseleiterin vorbereitet - gründlich im Internet nach Parkmöglichkeiten recherchiert und eine schöne Wanderroute an dem See ausgesucht. Aber wer kann schon damit rechnen, dass die Bundestraße nach Plön gesperrt ist und das Navi uns zum doppelt so weit entfernten Kiel führt?! Das kommt davon, wenn man seinem Wagen einen männlichen Namen verpasst. Schon ist man beim Autofahren mit einem zweiten Besserwisser an seiner Seite gestraft. Normalerweise füllt Mini-Rütter diese Rolle hervorragend alleine aus. Egal welche Route ich im Navi bestätigte - es akzeptierte die Umleitungen nicht und wollte eigene Wege gehen bzw. fahren. Aber warum in die Ferne schweifen, wenn man doch am schönen Sehlendorfer Strand laufen kann? Dort sind wir nämlich zum Schluss gelandet.
Bis dorthin war es aber ein weiter Weg voller Irren und Wirren, wie man so schön sagt. Nach 40 Kilometern hatten wir zwar fast Kiel erreicht, aber von Plön war weit und breit nichts zu sehen. Auf sämtlichen Straßenschildern, an denen wir vorbei kamen, war die Richtung Plön durchgestrichen und die Umleitung nahm kein Ende. Wir haben es dann aufgegeben und suchten auf die schnelle nach einer schönen Alternative. Auf der Strecke waren wir an dem Selenter See vorbeigekommen und beschlossen dort mit Gubacca zu laufen. Ein Parkplatz war schnell gefunden, nur leider kein Rundweg um den See. Nach 100 Metern endete der Weg einfach, aber dafür wurde Gubacca von einer wildgewordenen kleinen Bulldogge angegriffen. Es ging alles glimpflich aus und mein Spanier blieb sogar sehr lange ruhig. Erst als der Giftzwerg Detlef ankläffte, fühlte Gubacca sich bemüßigt einzuschreiten. Bei meiner zweiten Ausflugs-Alternative konnte meiner Meinung nach nichts mehr schief gehen und ich wollte Detlef gerne die Turmhügelburg in Lütjenburg zeigen. Ich war vor zwei Jahren schon mit meinen Eltern dort und fand das kleine Freilichtmuseum sehr schön. Dumm nur, dass im Internet zwar stand "ab 11 Uhr geöffnet", wir dann aber vor geschlossenen Türen standen.
Letztendlich fuhren wir in Lütjenburg noch einkaufen und dann ließ mich Detlef mit Gubacca am Strand von Sehlendorf raus. Der Arme musste die eingekauften Lebensmittel zum Ferienhaus bringen. Als Entschädigung für den etwas unglücklich verlaufenden Vormittag hatten Gubacca und ich den Strand komplett für uns alleine und es kam sogar auch die Sonne wieder raus. Gubacca war nicht unglücklich über das Ersatzprogramm und stürzte sich mit Begeisterung in die Fluten... Bei dem tollen Wetter und dem blauen Meer kam ich mir sofort wieder wie im Sommerurlaub vor.
Gestern hatten wir nicht ganz so schönes Wetter gehab: Es war ein richtig typisch düsterer Novembertag. Aber perfekt für einen langen Strandspaziergang, bei dem man so richtig schön vom Wind durchgepustet wird. Es gibt doch nichts schöneres als es sich im Anschluss mit heißen Kakao und leckeren Kuchen gemütlich zu machen, oder?
Vorher konnte ich endlich einmal als Reiseführerin punkten und Detlef den Geschenkewald in Weißenhaus zeigen. Den Weg hatte ich ja schon letzte Woche alleine erkundet. Trotzdem hatte ich Bedenken, ob Detlef den Steilküstenwald auch so faszinierend finden würde. Ich rechnete schon fast mit einem: "Und dafür bin ich soweit gelaufen?" Insgeheim bin ich nämlich davon überzeugt, dass ihn ein hochmoderner Supermarkt mehr begeistern kann, wie meine landschaftlichen Highlights. Was natürlich vehement von ihm abgestritten wird.
Am Steilküstenwald angekommen quitschte ich sicherheitshalber so oft "Ist das nicht ein ganz besonderer Ort", dass Detlef einfach nicht anders konnte als zu bestätigen "Einfach toll!" Ob wir es ihm glauben sollen?! Ich habe da so meine Zweifel. Aber immerhin überwand er seine Höhenangst für mich, damit ich "künstlerisch wertvolle" Fotos machen konnte.
Auf dem Rückweg zum Sehlendorfer Strand mussten wir über Gubacca lachen. Am Anfang unserer Wanderung marschierte Gubacca wie ein kleiner Gockel stolz den Strand entlang. Seine Rutenhaltung erinnerte mich dabei an eine Autoscooter-Stange. Ihr kennt bestimmt diese hohe Metallstange, die oben gebogen ist und den Scooter mit Strom versorgt. Genaus so sah Gubaccas Rute auch aus. Auf dem Rückweg war davon nichts mehr zu sehen. Der Gang von ihm war doch etwas schleppend und mit seiner Rute hätte man problemlos den Strand fegen können. Es fehlte nur noch ein: "Harry, hol schon mal den Wagen!" von ihm.
So langsam nähert sich unser Urlaub leider dem Ende zu. Am späten Nachmittag waren wir noch einmal mit den Rädern unterwegs und morgen heißt es dann auch schon so langsam wieder Koffer packen.
Aber jetzt genießen wir erst einmal den Abend und freuen uns auf den letzten Tag am Meer!
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Liebe Grüße
Bine & Gubacca