Gestern Abend hatte ich echt mit Regen gerechnet. Es hatte sich so schnell zugezogen und war so windig, dass ich mit Gubacca nur eine kurze Abendrunde gemacht habe. Geregnet hatte es zwar nicht, aber es hat sich heute morgen deutlich abgekühlt. Diesmal hatte ich an das Handyladen gedacht ;-) und natürlich wurde Gubacca auch an diesem Morgen zum x-Mal am Strand fotografiert. Gut, dass mein Computer die Bilder feinsäuberlich nach dem Datum sortiert: Ich könnte die vielen Strandbilder von ihm nicht mehr zuordnen.
Gubacca am Strand zum Spielen zu motivieren ist eher schwierig. Er findet es viel spannender zu schnüffeln. Dafür hat er neue tolle Angewohnheit: Sobald ich stehenbleibe um zu fotografieren oder mich auf die Steine setze um das Meer zu genießen, kommt er und legt sich ruhig neben mich. Das war vor kurzem noch undenkbar. Überhaupt merkt man, dass Gubacca noch einmal ein Stück erwachsener geworden ist. Er ist sehr pflegeleicht im Urlaub, passt sich schnell an und man muss nur darauf achten, dass er ausreichend Ruhe hat. Bei den hohen Temperaturen ist das nicht besonders schwierig.
Bei Gubacca zeigt sich immer mehr der Herdenschutzhund und der Hütehund ist nicht sehr präsent. Er liebt es an einer strategisch günstigen Stelle zu liegen und die Umgebung zu scannen und zu beobachten. Ich bin immer wieder erstaunt mit welcher Geduld er bei uns am Strandkorb liegt, aber wehe man lässt ihn los ;-). Diese Erfahrung durfte ich auch schon hier machen, als ich ihn beim Einpacken unserer Sachen ableinte und ihn einen Moment aus den Augen ließ. Schneller als ich reagieren konnte, wollte er an unserem Strandabschnitt für Ordnung sorgen und verjagte einen ankommenden kleinen Rüden und wollte eine Frau verbellen, die sich in der Nähe sonnte... Aber wie war das mit dem Porsche nach Südfrankreich?! Man darf einfach nie vergessen für was eine Rasse auch lange Zeit gezüchtet wurde. Also einfach angeleint - entschuldigt und ab ging es nach Hause.
Am frühen Vormittag hatte es sich dann komplett zugezogen und es blieb kühl. Besonders traurig war ich nicht darüber - nach fast 4 Tagen am Strand, freute ich mich auch endlich mal eine größere Runde mit Gubacca laufen zu können. Rund um Langholz kann man wunderbar durch die Wiesen und Felder laufen und benötigt die Leine kaum. Wir liefen Richtung Klein-Waabs am alten Militärgelände vorbei und dann wieder Richtung Steilküste.
Die Steilküste zwischen Klein-Waabs und Langholz gehört zu meinen absoluten Lieblingswegen. Man hat von dort aus eine wunderschöne Aussicht auf das Meer und die Bänke dort laden einfach zum Verweilen ein. Auf dem Blog MeerART gibt es einen schönen Blogbeitrag über den Strand von Langholz und die Steilküsten (www.meerart.de/die-straende-von-waabs). Die Autorin verwendet darin den Begriff LangsamZEIT für Langholz und das trifft es einfach wunderbar.
Der Strand unter der Steilküste wird von Jahr zu Jahr schmaler und es ist sehr steinig dort. An der hohen Steilküstenwand sieht man richtig, wie das Meer sich immer mehr von dem Land zurückholt.
Mich faszinieren immer diese wunderschönen Meerfarben von einem hellen grün bis zum kräftigen Blau. Es gibt viele Sandbänke an unserem Strandabschnitt und die schimmern bei Sonnenlicht in diesem schon fast mintgrün. Beim Schwimmen sind die Sandbänke herrlich, weil man dort einfach auch mal stehen kann und den Strand von einer ganz neuen Perspektive bewundern kann.
Morgens... bei dem noch schönen Wetter... wer wollte da überhaupt nicht ins Wasser?! Der Herr Gubacca - aber jetzt bei dem trüben Wasser, da musste Zwerg-Riese natürlich noch einmal rein ins Meer. Dabei hatte ich mich doch insgeheim schon gefreut, mal wieder mit einem sauberen und vor allem trockenen Gubacca zurück zukommen. War wohl nix...
Eine Sache auf die ich im Urlaub gerne verzichten könnte, ist der lästige Lebensmitteleinkauf. Oft habe ich ja das Glück und kann mich erfolgreich drücken und Detlef fährt ohne mich, aber immer gelingt mir das leider nicht. Diesmal wollten wir das ganze aber zu mindestens mit einem Bummel durch Kappeln verbinden. Gubacca mitnehmen oder im Ferienhaus lassen? Wie macht man es richtig? Diese Frage stelle ich mir oft im Urlaub. Jetzt habe ich das Glück, dass ich Gubacca überall problemlos alleine lassen kann. Er bellt nicht, geht nicht auf das Sofa oder Bett, macht nichts kaputt und hat vor allem auch für sich überhaupt kein Problem damit. Trotzdem habe ich manchmal ein schlechtes Gewissen, wenn wir in den Städten unterwegs sind und ich die vielen Urlauber mit Hunden sehe. Hätte ich ihn auch lieber mitnehmen sollen? Hätte er das schöner gefunden? Bei manchen Sachen muss ich gesehen, traue ich ihm auch zu wenig zu. Das habe ich im Urlaub mit Claudia oft gemerkt. Dort habe ich ihn deutlich häufiger mitgenommen, weil Raja ungern alleine blieb und eigentlich immer dabei war. Und siehe da nach dem Strandspaziergang war auch das überlaufene Pal überhaupt kein Problem mit Gubacca. Von daher versuche jetzt einfach immer abzuwägen, ob es meine Bedenken sind, dass er störend auffallen könnte oder ob es tatsächlich einfach nur Stress für ihn wäre. Ein Stadtbummel bei dem warmen Wetter gehört aber auf jeden Fall nicht zu seinen Lieblingsbeschäftigungen und so fuhren wir ohne Gubacca los.
Kappeln gehört zu meinen Lieblingsstädten und ist von Langholz nur 25 Autominuten entfernt. Die kleine Stadt liegt an der Schlei, Deutschlands längster Ostseefjord und hat sich zum Touristischen Zentrum entwickelt. Wir parken immer direkt vor der Klappbrücke und sind dann nach wenigen Gehminuten am Hafen mit seinen vielen Lokalen und kleinen Geschäften.
Die Klappbrücke ist eine 210 Meter lange Stahlkonstruktion und öffnet 15 Minuten vor jeder vollen Stunde, damit die größeren Schiffe passieren können. Direkt neben der Brücke gibt es eine weitere Besonderheit von Kappeln, den Heringzaun. Von den ehemals 40 Flechtzäunen die es in mitten in der Schlei gab, ist er der einzige der noch erhalten ist. Damit ist er sogar einmalig in Europa. Die Anlage ist aus Weidenholz und die Menschen nutzen ihn schon seit den 15. Jahrhundert um damit Fische zu fangen. Der Heringzaun ist das Wahrzeichen von Kappeln und einmal im Jahr, zu Himmelfahrt, finden die "Kappelner Heringstage" statt.
Ich muss zugeben - Hering haben wir nicht gegessen, aber ein Fischbrötchen war Pflicht... okay, man soll immer ehrliche Blogbeiträge verfassen: für Detlef. Ich habe einen Eisbecher - logisch Haselnussbecher, gegessen. Das ist herrlich praktisch - vom Eisbecher, über Kuchen bis zu Fisch- und Fleischgerichten bekommt man am Hafen alles in einem Lokal.
Auf dem Heimweg kam dann noch die lästige Pflicht - der Lebensmitteleinkauf und dann kamen wir auch schon bei herrlichen Sonnenschein wieder zurück. Mit Gubacca saß ich dann noch eine Stunde am Strand in der Sonne und das war dann auch schon wieder der Tagebucheintrag von heute. Morgen soll es wieder richtig heiß werden - wir haben vorgesorgt und sind jetzt stolze Besitzer einer Strandmuschel. Mal schauen, ob Gubacca darin etwas Schatten findet.
2 Kommentare
Die Ähnlichkeit zum Briard ist schon deutlich :) Richelieu würde genau so handeln. Immer aufpassen und wenn die Möglichkeit besteht - also ohne Leine - immer vorab alles prüfen und checken. Wir haben unsere Joy ja direkt von einem Heidschuckenhof und dort habe ich die eigenen Hunde arbeiten sehen. Irre, zwei der Hütehunde sind an der Herde und passen auf, manchmal auch nur einer, denn Heidschnucken sind besser zu hüten als Schafe (sagt der Schäfer) und ein Hund ist gar nicht zu sehen, der überprüft vorab das Gelände, ist immer vorraus, wandert durch das Unterholz etc. Da die Heidschnucken ja in einem Teil der beliebten Südheide ihre Arbeit tun, fragte ich mich, was mit den vielen Wanderern ist, vor denen dann plötzlich ein großer schwarzer Altdt. Schäfi Rüde steht. Der Schäfer bestätigte auch, das es genau so schon öfter passiert, denn unter anderem ist der Herdenschützer auch dazu da. Ist schon echt cool, die bei der Arbeit zu beobachten. Der große schwarze Rüde war übrigens Joys Papa. Also auch Joy ist immer voran (naja war, jetzt mit fast 12 hat das sehr nachgelassen) und Richelieu würde es genau so machen. Gubacca anscheinend auch - jeder hat halt seine Aufgaben :)
AntwortenLöschenDas mit in die Stadt nehemen, Richelieu liebt es, Joy hasst es. Die zittert dann so leise vor sich hin, obwohl das mit Richelieu an ihrer Seite etwas besser geworden ist. Richelieu benimmt sich allerdings natürlich meisten nicht vorbildlich - schließlich laufen auch andere Rüden in der Stadt rum - Frechheit..... Also, ich falle fast immer auf, Stefan geht mit Joy auch gern mal weiter vor mir.....warum nur...hihihi
Übrigens, das Foto mit dem schlafenden Gubacca und eine Ecke weiter ebenso ausgestreckt, das schlafende Spieli. Zu süß!!!!
Liebe Grüße von Siggi
Wieder so schöne Bilder. Da bekommm ich direkt Sehnsucht nach dem Meer. Aber auch die anderen Bilder sind wirklich toll geworden.
AntwortenLöschenLeona ist zwar ein Bolonka und damit ein Schoßhund, aber das weiß sie nicht. Sie ist wie Gubacca eine kleine Polizistin, die immer für Ordnung sorgen muss.
Liebe Grüße
Auenländerin
Vielen lieben Dank für deinen Kommentar! Wir freuen uns immer riesig über Rückmeldungen.
Liebe Grüße
Bine & Gubacca