778. Tag | Reisetagebuch Langholz Tag 3

Juni 25, 2019

Jetzt ist die Hitzewelle  auch bei uns an der Ostsee angekommen. Zwar zum Glück nicht so extrem wie in vielen Teilen Deutschlands, aber morgens um 7 Uhr zeigte auch unser Thermometer schon  24 Grad an. Ich schaffe es einfach nicht im Urlaub lange zu schlafen und so waren wir um die frühe Uhrzeit auch wieder alleine am Strand. Und das in Short und T-Shirt!!! Ich freue mich riesig über das tolle Wetter.



Ich muss ja zugeben, mit den langen und breiten Sandstränden in Holland kann Langholz nicht mithalten. Der Naturstrand ist verdammt steinig und man hat keinen feinen Sand so weit das Auge reicht... Dafür punktet Langholz für mich mit der Nähe zum Meer und es ist selbst in der Hochsaison nicht überlaufen. Für mich ist das Natur pur und ich fühle mich dem Meer so herrlich nah. 




Ich muss immer schmunzeln - kaum sind wir von unserer  Morgenrunde zurück schläft Gubacca auch schon wieder in seiner Lieblingsecke - direkt neben dem Kaminofen. Ich glaube eigentlich wäre er lieber ein Langschläfer wie  Herrchen. Aber was muss man als lieber Gefährte nicht alles in Kauf nehmen... , würde er jetzt wahrscheinlich dazu sagen. 




Nach dem Frühstück schnappte ich mir das Rad und machte eine kleine Radtour Richtung Klein-Waabs.  Kleinwaabs, Großwaabs und Langholz bilden zusammen mit einigen kleineren Ortsteilen und neun Gutshöfen die Gemeinde Waabs. Waabs kann auf eine lange Geschichte zurückblicken und wurde erstmals 1382 als "groten Wopensee" erwähnt. Die zahlreichen Megalithgräber in der Umgebung zeigen jedoch, dass die Siedlungsgeschichte noch viel weiter zurück liegt. Langholz, was soviel wie "Langes Gehölz" bedeutet ist von den drei Ortsteilen der einzige der direkt an der Ostsee liegt. Mit dem Rad startete meine kleine Tour über die Hauptstraße des Ortes, der Ostseestraße in Richtung der "Küstenstraße" (L26).  Die Straße liegt zwischen Wiesen, Feldern und einem kleinen Waldstück. Die Gemeinde hat früher überwiegend von der Landwirtschaft und Fischerei gelebt. Auch heute wird noch viel Weizen, Gerste und Raps angebaut.








Dank der E-Bikes sieht man hier viele Urlauber die mit den Fahrrädern unterwegs sind. Es gibt ein sehr gut ausgebautes Radwegenetz, aber mit einem normalen Rad braucht man doch ein bisschen Kondition da es teilweise doch sehr viel Berg hoch und wieder runter geht. Leider habe ich es nicht geschafft die "Steilkurve" zwischen Langholz und Kleinwaabs mit der richtigen Kamera-Perspektive zu erwischen. Oben angekommen, war ich doch ein wenig aus der Puste.





Klein-Waabs hat einen kleinen historischen Ortskern. Die prägenden Elemente sind die Marienkirche, das Armenstift und das Pastorat. Die ältesten Teile der Marienkirche stammen aus der Zeit der Gotik. Die Vorgängerkirche soll näher am Wasser gestanden haben und im 14 Jahrhundert abgebrannt sein. Ihre heutige Form erhielt die Kirche durch den wuchtigen vierstöckigen Turm Ende des 16. Jahrhunderts. Die Wölbung des Kirchenschiffs durch drei Kreuzrippengewölbe folgte 1608. Im inneren gibt es bemerkenswerte Kunstwerke. Hierzu zählt der frühgotische Taufstein aus gotländischen Kalkstein, aber auch eine gotische Holzskulptur. Sie soll von einem in 1460 geschaffenen großen Marienalter stammen. Im Altarraum sind ebenfalls Wandmalereien aus der Renaissance. Rund um die Kirche liegt der kleine Friedhof der Gemeinde.



Das Armenstift direkt neben der Marienkirche steht unter Denkmalschutz und wurde 1730 vom Ludwigsburger Gutsherrn Friedrich Ludwig von Dehn errichtet. Über viele Jahrhunderte hinweg bot es den älteren Bewohnern der Gemeinde ein Zuhause. Heute wird das historische Gebäude als Wohnhaus genutzt.



Das dritte Gebäude des kleinen historischen Ortskerns ist das Pastorat, das 1842 erbaut wurde. Bezeichnend für das Gebäude ist der große Garten. Eine Reminiszenz an frühere Zeiten, in denen sich die Pastoren selbst versorgen mussten.  So waren viele der Pastoren auch Teilzeitbauer mit eigenen Vieh und Anbau von Gemüse, Obst, Kartoffeln und eigenen Kräutern.




Weiter ging es mit dem Rad wieder Richtung Strand und Langholz, vorbei an den Wiesen mit den vielen Pferden. Der Reitsport und überhaupt die Pferde sind  sehr präsent in Waabs. Es gibt nicht nur  die zahlreichen Pferdekoppeln, sondern auch den Reiterhof am Strand von Langholz und es finden   regelmäßig Reitturniere in Klein-Waabs statt. 




Direkt hinter dem großen Turnierplatz grenzt ein 11 Hektar großes ehemaliges Militärgelände der der Flugabwehr-Raketengruppe (FlaRak) an. Es gibt wohl von der Gemeindevertretung die Überlegungen das Gelände umzubauen und verstärkt Touristisch zu nutzen, aber für mich hat sich bisher dort nichts verändert. Es gibt zahlreiche Graffiti-Wände, die mich immer als Fotomotiv reizen. 




Bei dem Veröffentlichen von Graffiti-Fotos bin ich immer unsicher - eigentlich müsste man die Künstler nennen. Leider hinterlassen diese nur selten ihren Namen ;-). Von daher als Bildnachweis: Künslter unbekannt - aber ich finde "mein" Rad macht sich toll dazu. Sobald es kühler ist  muss ich vor den Graffitis unbedingt mal Gubacca fotografieren. Wobei das Outdoor-Model sehr unwillig ist... vielleicht sollte ich Knut sicherheitshalber mitnehmen. Apropo Knut: Gubacca' s Wahl fiel dann doch auf ihn und er durfte uns in den Urlaub begleiten.



Das Gelände ist bei den hier wohnenden Hundebesitzern  sehr beliebt zum Spazierengehen. Ansonsten sieht man dort nur selten jemanden.  Mein Weg führte mich dann weiter am Rand des eingezäunten Geländes. 

Mit Chiru hatten wir früher oft eine Ferienwohnung in Klein-Waabs und der Weg zwischen den Feldern, runter zum Strand war immer mein Lieblingsweg. Wie ein kleines Kind freue ich mich auch heute noch, wenn die erste Stelle kommt von der man aus das Meer sehen kann.







Mittags kletterten die Temperaturen auf 30 Grad. Gubacca mit an den Strand zu nehmen wäre eine Quälerei gewesen. Für ihn gab es eine kurze Runde und wir  machten uns dann ohne ihn auf den Weg. Der Kauf meiner orangenen Luftmatratze kam mir Zuhause ja noch sehr gewagt vor - aber: Ich kann sie nutzen!!!  Und ab ging es zum Baden ins Meer. Die Fotos wie ich mühevoll versuchte auf das Teil im Wasser zu klettern, erspare ich euch lieber: rettet die Kegelrobbe sage ich nur. 




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Für Gubacca gab es abends noch eine Baderunde am Strand. Um 21 Uhr hatten wir dort noch angenehme 24 Grad und es war für unsere Verhältnisse hier richtig viel los. Die "tropische Ostseenacht" wollten doch viele Urlauber ausnutzen - wann hat man das schon mal hier.






Danach konnten wir noch sehr lange auf der Terrasse sitzen und so ging wieder ein wunderschöner Urlaubstag zu Ende. 



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4 Kommentare

  1. Hach was für schöne Bilder. Am liebsten würde ich jetzt auch in den Urlaub fahren, aber das dauert noch ein bisschen. Hier heißt es weiter Sand schaufeln.
    Liebe Grüße
    Auenländerin

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    1. Ja bei den Temperaturen die wir momentan überall haben fühle ich mich wirklich wie "Hans im Glück", dass wir genau jetzt an der Ostsee sind. Sand schaufeln hört sich wirklich nicht toll an bei der Hitze.
      Liebe Grüße
      Bine

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  2. Oh weia, wie schön!!!! Viel Spaß noch im Urlaub!
    Unser Ostseeurlaub rückt auch näher, allerdings langsam ;)
    Im November in Boltenhagen fast 14 Tage :)))
    Aber wir beschweren uns nicht, waren wir doch im Mai auch im Allgäu.
    Somit wünschen wir euch weiter viel Spaß und für uns feine Fotos.
    Liebe Grüße von Siggi

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    1. Danke Siggi! Da muss ich doch gleich mal schauen wie Boltenhagen aussieht. Im Spätherbst am Meer finde ich auch sehr schön.
      Liebe Grüße
      Bine

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Vielen lieben Dank für deinen Kommentar! Wir freuen uns immer riesig über Rückmeldungen.
Liebe Grüße
Bine & Gubacca