657. + 658. Tag | Können Hunde träumen?

Februar 26, 2019

Ich muss mittlerweile schon immer über mich selbst lachen. Kaum schläft Gubacca, habe ich das Gefühl, zur Kamera greifen zu müssen. Häufig sind es seine witzigen Schlafposen, die schon sehr dem Yoga ähneln. Oft sieht Zwerg-Riese dabei aber einfach so jung und unschuldig aus, dass mein Körper wahrscheinlich "Tonnen" von dem Bindungshormon Oxytocin ausschüttet.



Gubacca träumt häufig im Schlaf. Er liegt dabei immer auf der Seite und es wird mit den Pfötchen gerannt, gebellt, geknurrt oder gefipst. Ganz wild wird es dann mit der Rute, sobald die Atmung schneller wird, knallt sie im Schlaf schon fast wie eine Peitsche auf den Boden. Was träumt er wohl gerade? Rennt er mit seinen Hundefreunden über die Wiesen? Erlebt er den vergangen Tag noch einmal im Traum?



Können Hunde überhaupt träumen? 

Die Wissenschaftler gehen davon aus, dass Hunde vergleichbare Schlafphasen wie wir haben. Ob sie dabei aber auch träumen, lässt sich natürlich nicht belegen, wird jedoch vermutet. Sicher soll jedoch sein, dass auch Hunde sich 10 bis 25 % ihrer Ruhezeit in der sogenannten REM-Phase befinden. In dieser Phase träumen wir Menschen am lebhaftesten. Man erkennt diese Phase daran, dass die Augen sich hinter den geschlossenen Lidern bewegen, daher auch der Name „REM“ (Rapid Eye Movement), was übersetzt „schnelle Augenbewegung bedeutet. Die Atmung wird flacher und die Muskeln erschlaffen. Diese „Schlaflähmung“ verhindert, dass die Träume auch ausgelebt werden.  Sehr interessant fand ich, dass kleine Hunde häufiger träumen sollen, wie große Rassen. Dafür soll die Dauer eines Traumes bei den Großen wiederum länger sein. Wahnsinn, dass die Körpergröße auch Einfluss auf so etwas haben kann. Auch bei Gubacca dauern die Träume manchmal zwei bis drei Minuten. Es wird jedoch bezweifelt, dass Hunde sich bewusst an einen Traum erinnern können.



Wovon träumen Hunde?

Es wird davon ausgegangen, dass die Hunde im Schlaf ihre Erinnerungen verarbeiten. Sehr junge Hunde sollen zum Beispiel verstärkt von ihrer Welpenzeit träumen. Bei Gubacca habe ich den Eindruck, dass er tatsächlich in seinen Träumen viel die Ereignisse des Tages verarbeitet. Hatten wir  zum Beispiel unangenehme Hundebegegnungen höre ich ihn später im Schlaf häufiger knurren. Nach einem Spaziergang mit Angela und den Aussies bellt und rennt er verstärkt im Traum. 

Man soll sogar auch Rassespezifische Unterschiede feststellen können. Demnach rennt ein Jagdhund im Traum eher einem Hasen hinter her und ein begeisterter Schwimmer, wie der Retriever, tummelt sich im Wasser. Ich könnte mir vorstellen, dass das stimmt. Bei den schnellen Pfotenbewegungen von Gubacca und den manchmal energischen Bellen dabei, hütet er bestimmt gerade eine Herde mit 500 Schafen. Und wenn es nicht die Schafe sind... Wasser kommt garantiert in vielen seiner Träume vor!



Lernen Hunde im Schlaf?

Ja, der Schlaf soll tatsächlich das prozedurale (unbewusste) und das deklarative, bewusste Lernen  beim Hund fördern. Das beobachte ich häufig bei Gubacca. Ich weiß noch wie ich an einem Abend mit ihm den Wechsel von links nach rechts geübt habe. Irgendwie schaffte ich es einfach nicht ihm verständlich zu machen, was ich von ihm wollte. Am nächsten Morgen beherrschte er es auf einmal - für mich war das schon fast wie ein kleines Wunder.



Beim Thema "Schlafen" musste ich gerade an eine Szene aus einer der Martin Rütter Shows denken. Martin Rütter beschreibt dort sehr amüsant, wie nervtötend wir Frauen das Schnarchen des Partners empfinden. Die Bandbreite reicht vom harmlosen Nase zu halten bis zu drastischeren Maßnahmen. Liegt jedoch der Hund schnarchend auf den Rücken, löst das förmlich wahre Glücksgefühle bei uns aus. Ist was dran, oder? Mich beruhigt es auf jeden Fall oft sehr... bei Gubacca :-).

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