Das kleine Gos-ABC: Q wie Qualität statt Quantität

Oktober 30, 2025

Manchmal ist weniger wirklich mehr. Zum Beispiel Zeit. Während überall von me time die Rede ist, habe ich mit Gubacca unsere ganz eigene Variante erfunden: we time.Gemeinsame Zeit, bewusst und ohne Stoppuhr.

Früher dachte ich ja, ein „guter Spaziergang“ müsse lang sein. Zwei Stunden durch den Wald, ordentlich Bewegung, Hund müde, Mensch zufrieden. In Wahrheit war’s dann eher so: Ich hänge meinen Gedanken hinterher, Gubacca seinen Gerüchen  und am Ende kommen wir beide mit leicht leerem Kopf, aber ohne echtes „Miteinander“ zurück.


Gos d’Atura Gubacca steht im Wind und schaut aufmerksam über die Wiese beim Windrad


Heute machen wir’s anders. Unsere Mittagsrunde ist heilig. Nicht wegen der Strecke, sondern wegen des Ziels: dem alten Strandkorb „beim Windrad“. Irgend jemand hat ihn dort aufgestellt – schief, wettergegerbt, perfekt. Für uns ist das mehr als ein Sitzplatz. Es ist ein Ritual.

Ich setze mich, Gubacca legt sich daneben, bekommt eine längere Streicheleinheit. Danach verstecke ich den Futterbeutel irgendwo auf der Wiese – und er sucht mit dieser übertriebenen Ernsthaftigkeit, als hinge das Weltgleichgewicht davon ab. Dann sitzt er wieder vor mir, schaut zufrieden, und ich schwöre, man kann in diesem Moment sehen, wie bei uns beiden der Alltag einmal kurz auf „Pause“ springt.



Gos d’Atura Gubacca liegt entspannt im alten Strandkorb beim Windrad


Und wehe, ich laufe bei Regen einfach vorbei. Dann bleibt er stehen, rührt sich keinen Zentimeter und fixiert mich mit seinem typischen „Sag bloß, du willst DAS jetzt ausfallen lassen“-Blick. Ich seufze. „Na gut, nur kurz.“ Zehn Minuten später sitzen wir immer noch da – er leicht dampfend, ich halb durchgeweicht – aber beide ziemlich zufrieden.

Qualität eben.

  • Share:

You Might Also Like

0 comments