Zitat des Monats: Wer führt hier eigentlich wen?


Collage mit dem Zitat „Ich dachte, ich führe. Bis ich merkte, er lässt mich glauben, ich würd’s tun.“ in warmen Naturtönen, passend zum MY-GUBACCA-Look.


Es gibt diese Momente, in denen ich mir sicher bin, das Spiel voll im Griff zu haben. Zum Beispiel, wenn ich – ganz raffiniert – Gubaccas Futterbeutel „verliere“. Der Plan: Ich lasse das Teil unauffällig ins hohe Gras fallen, während er gerade beschäftigt ist, und schicke ihn später auf die Suche. So viel zur Theorie.

In der Praxis läuft das ungefähr so: Gubacca kennt mich. Nicht so ein bisschen, sondern auf eine Art, die beunruhigend präzise ist. Ich vermute, er hat längst eine interne Statistik, an welchen Wegmarken die Bine typischerweise Dinge verliert. Entsprechend aufmerksam wird beobachtet, ob sich meine Hand zufällig Richtung Tasche bewegt.

Neulich, am Windrad, dachte ich also, diesmal sei ich schlauer. Ich ließ den Beutel gleich zu Beginn fallen – unauffällig natürlich. Gubacca trabte fröhlich voraus, schnüffelte hier, schnüffelte dort, kein einziger Blick zurück. Ich freute mich diebisch. Endlich mal Überraschung auf meiner Seite!


Gubacca, der Gos d’Atura Català, sucht konzentriert im hohen Gras entlang eines Feldwegs. Warmes Licht, natürliche Farben, ruhige Stimmung.


Auf dem Rückweg, gute zweihundert Meter vor der Stelle, setzte ich mein bestes „Oje, wo ist denn nur der Beutel hin?“-Gesicht auf und rief dramatisch: „Such, Gubacca!“

Was dann geschah, war … entlarvend. Ohne auch nur zu zögern, drehte er ab, galoppierte los – zielgerichtet, präzise – und blieb genau dort stehen, wo ich das Ding auf dem Hinweg hatte fallen lassen. Kein Suchen, kein Zögern. Nur dieser Blick: Wirklich, Bine? Dacht’s du, ich merk das nicht?

Da fiel mir wieder mein eigenes Zitat ein:

„Ich dachte, ich führe.
Bis ich merkte,
er lässt mich glauben,
ich würd’s tun.“

– Bine

Tja. Vielleicht bin ich einfach nur Teil seines Plans...

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