2497. Tag | Wieder ordentlich tam, tam um Gubacca

März 08, 2024

Natürlich wurde auch in  diesem Jahr wieder das obligatorische "Tam, tam" um Gubacca an seinem Ehrentag veranstaltet. Und wie immer brach kurz vorher bei mir der Stress dafür aus. Warum haben Geburtstage nur diese verflixte Eigenschaft wie aus dem nichts auf einmal da zu sein! Eben noch lehnte ich mich ganz entspannt zurück und hatte noch Ewigkeiten Zeit und schwups waren es nur wenige Tage bis zu Gubaccas 7. Geburtstag. Jetzt wird sich bestimmt, der ein oder andere fragen, was man denn für einen Hundegeburtstag vorbereiten muss. Schließlich wird Bine ja nicht so bekloppt sein und noch Gäste einladen und eine Feier organisieren, oder?  


Ich kann alle die jetzt denken "Zuzutrauen wäre es ihr auf jeden Fall!",  beruhigen. Die Antwort lautet "nein". Wobei..?! Vielleicht wäre das sogar eine Marktlücke! "Wir organsieren die Geburstagsfeier für Ihren Vierbeiner? Sie können für Ihren Hund und seine tierischen Kumpels wählen zwischen einem Nachmittag im Bällebad oder einen Abenteuerspaziergang!" In den USA gibt es so etwas bestimmt bereits und ich sehe mich schon mit einem prall gefüllten Terminkalender als "Dog-Birthday-Planer" hier sitzen. Aber  von meiner neuen Geschäftsidee zurück zu Gubaccas Ehrentag. Mein Problem ist, dass ich gerne alles auf den letzten Drücker erledige. Und so hatte ich auch diesmal bis "kurz vor Schluss"  immer noch keinen blassen Schimmer, was es diesmal für ein selbst gemachtes Geschenk geben könnte. Unser Rückblick auf das vergangen Lebensjahr musste noch geschrieben werden und wie immer hatte ich hierbei die Sorge, dass ich zu wenig in den letzten Monaten fotografiert hatte.  Außerdem gibt es auf der Geburtstagskarte immer ein aktuelles Foto von Gubacca und mir. Für letzteres traf sich Claudi extra noch  an ihrem "heiligen" Freitag nachmittag mit uns.  Alles Dinge, bei denen der ein oder andere vielleicht denkt "Ja, dann lässt man es halt weg", die mir aber sehr am Herzen liegen.





Zum Glück wurde aber auch in diesem Jahr wieder alles rechtzeitig fertig: Gubacca`s Rücbklick auf sein 7. Lebensjahr ging pünktlich um 0 Uhr online und der Tag startete mit einer Mini-Torte, auf der die Geburtstagskerzen brannten. Eine Tüte mit leckeren Kaustangen stand gut gefüllt daneben und als Geschenk gab es eine selbstgenähte "XXL-Schnupperdecke-Deluxe". 




Die Kerzen wären Gubacca wahrscheinlich egal gewesen, aber das Schnüffeln und Suchen von Trockenfutter  ist genau sein Ding und so wurde die Decke auch sofort begeistert  in Beschlag genommen. Fasziniert bin ich immer wieder, wie lange Gubacca  damit beschäftigt ist und dass er auch tatsächlich seine Nase einsetzt. Ich hatte schon fast damit gerechnet, dass er einfach wild an der Decke zieht und reißt, um an sein Futter zu kommen.




Für nachmittags stand dann ein gemeinsamer Familienausflug auf dem Geburtstagsprogramm. Natürlich sollte es auch hierbei nicht einfach eine gewöhnliche Runde sein, die wir schon "x-mal" gelaufen sind. Etwas neues musste her! Und so fiel meine Wahl auf den Feuerwachturm Farnberg. Nachbarn von uns hatten uns begeistert davon erzählt und "Höhe & Klettern"  ist genau das richtige für mich. Auch mit dem Wetter hatten wir richtig Glück und es schien endlich auch mal  die Sonne.




Ich muss zugeben, meine geplanten Ausflüge haben fast immer einen Haken und es geht etwas schief. Von daher bereitete ich mich diesmal akribisch auf die Strecke vom Wanderparkplatz zum Turm vor. Sicherheitshalbe machte ich  mir noch mehrere Screenshots von der Karte auf meinem Handy, damit wir uns nicht verlaufen konnten. Herr Mini-Rütter wollte sich darauf lieber nicht verlassen und ließ sich den Weg doch noch einmal von einer netten Spaziergängerin erklären, die wir am Parkplatz trafen. Zum Glück! Ich wäre tatsächlich in die falsche Richtung losgelaufen. Aber bestimmt wäre das nur eine Variante gewesen - bekanntlich führen ja viele Weg nach Rom und bestimmt auch zum "Farnturm".



Der Feuerwachturm Farnberg

Mit 136,4 m ü NN ist der Farnbreg die dritthöchste Erhebung in der Haard. Die größte Steigung hatten wir wohl bereits mit dem Auto auf dem Weg zum Wanderparkplatz hinter uns gebracht - denn große Anstiege mussten wir nicht bewältigen. 



Nach rund 1,6 Kilometer standen wir dann auch schon vor dem 36 Meter hohen Turm. Eigentlich trennten uns jetzt nur noch 179 Stufen sportliche Herausforderung bis zu der Aussichtsplattform mit dem tollen Blick über die Haard und das Ruhrgebiet. Die Betonung liegt auf eigentlich - denn wie hatte ich  oben schon geschrieben - bei Bines neuen Ausflugszielen geht irgendwie immer etwas schief. Aber schaut euch selbst das Foto an.




Der Turm war bis zum 5. April gesperrt. "Und nun?", fragten wir uns. Das wäre ja ein verdammt  kurzer Ausflug gewesen, wenn wir direkt zum Auto zurück laufen würden. Andererseits verliere ich in großen Waldgebieten, fast immer die Orientierung. "Wir laufen einfach den Hauptweg noch ein Stück weiter und drehen dann wieder um", schlug der Göttergatte vor. Dann kam aber wieder schnell der "kleine Pfadfinder" bei mir durch und wir bogen doch bei der nächsten Wegbiegung ab. Ich hatte auf meiner extra für den Ausflug heruntergeladenen Wanderapp entdeckt, dass es ganz in der Nähe einen schönen Rundweg geben sollte. Und "Rund" hört sich doch schon mal gut an, da kann man sich nicht verlaufen... 




Die Strecke war echt schön zu laufen. Es gab verschiedene Themenstationen mit Eisenfiguren, die ihre ganz eigene Verbindung zum Stimberg haben und witzigerweise teilweise auch zu uns. Und so fand sich Gubacca bei einem Schäfer wieder, der Göttergatte konnte neben einem Bergmann für das Foto posieren und ich durfte mich neben dem Teufelchen  in Position bringen. Letzteres lassen wir mal unkommentiert so stehen. Wir liefen an den mystischen Teufelsteinen vorbei. Die massiven Gesteinsblöcke sind Quarzit, das dunkel eingefärbt sind. 




Der Stimberg ist mit 156,9 Metern über den Meeresspiegel die höchste Erhebung in der Haard und wir hatten an vielen Stellen einen herrlichen Ausblick. Es ist doch immer wieder faszinierend, wie viele tolle Ausflugsziele es bei uns ganz in der Nähe gibt, die ich überhaupt nicht kenne und ich kam mir fast schon wie im Urlaub vor.








Zum Schluss verliefen wir uns dann aber doch noch. Es wäre ja auch schon  ein kleines Wunder gewesen, wenn es mir mal nicht passiert wäre. Ich höre schon den Lieblingsspruch von meiner Mutter. "Wie kann man sich auch blind auf die Technik verlassen?!" Sie gehört noch zu der Generation, die bei jeder Reise einen Autoatlas dabei hat. Ich bin genau das Gegenteil und verlasse mich gerne ausschließlich auf die Technik. Außerdem - ohne meine Wanderapp hätten wir diesen schönen Rundweg  nie entdeckt! Und wer denkt schon daran, dass die Hardt berühmt und berüchtigt für ihre "Funklöcher" ist.




Das Gubacca sich dann jedoch sofort zielstrebig einen Unterschlupf gesucht hatte, gab mir dann doch zu denken. Er richtete sich wohl schon auf einen längeren Aufenthalt ein. Aber der Göttergatte und ich müssen auch ein herrliches Bild abgegeben haben. Beide den Blick fest auf das eigene  Handy gerichtet, nahmen wir nichts mehr von unserer Umwelt wahr und befolgten artig die Anweisungen des jeweiligen "Äpfelchen". Nur leider marschierten wir in unterschiedliche Richtungen weiter. Während der Göttergatte noch konkrete Anweisungen wie "biegen Sie links ab" bekam, beschränkte sich meine nette Computerstimme nur noch auf ein "Laufen Sie in Nord-Ost-Richtung". 


Auf wen sollten wir uns jetzt verlassen? Die konkreten Ansagen gewannen. Aber anstatt breiter wurde unser Weg immer schmaler und nach 15 Minuten hatten wir restlos die Orientierung verloren  - unsere Handys auch. Auch, wenn der Göttergatte es später abgestritten hat, ich sah doch eine gewisse Panik in seinen Augen aufblitzen. Wahrscheinlich sah er uns schon in der Hardt übernachten. Letztendlich fand die Handy-Navigation uns aber wieder und leitete uns gemeinschaftlich zu unserem Parkplatz zurück. Ein herrlicher Nachmittag, mit allen was dazu gehört.



Abends wurde dann doch ordentlich mit dem Geburtstagskind auf der Couch gekuschelt und dann ging ein sehr schöner Tag zu Ende. Fazit vom 7. Geburtstag: Ordentlich "tam, tam..." ist doch immer wieder schön und man sollte viel öfters auf "neuen Wege" gehen...Diese kleinen Auszeiten machen unser Leben so besonders und ich freue mich schon auf viele gemeinsame Abenteuer mit Gubacca für den nächsten Geburtstagsrückblick.

  • Share:

You Might Also Like

0 Kommentare