Tag 7 | 12 von 12 November - der letzte Urlaubstag

November 13, 2022

Eigentlich ist es schon fast unmöglich, sich nach einem so schönen Urlaubstag auf zwölf Fotos zu beschränken - aber so sind die Regeln bei "12 von 12".  Immer am 12. eines Monats  - 12 Bilder von unserem mehr oder weniger aufregenden Tag. Im September und Oktober war es ja eher "wenig aufregend", weil ich krank war. Von daher freue ich mich riesig, dass die Aktion auch endlich mal in unsere Urlaubszeit fällt und ich schöne Meerbilder zeigen kann.
 

 
 
Habe ich schon einmal erwähnt, dass ich den letzten Urlaubstag immer ganz schrecklich finde? Den ganzen Tag begleitet mich das Gefühl "Das ist das letzte Mal, dass du...". Natürlich ist auch hier Herr Mini-Rütter ganz das Gegenteil von mir. Er freut sich immer, wieder nach Hause zu fahren. Am liebsten würde er sogar  bereits am Vorabend abdüsen, damit ihm das frühe Aufstehen am Abreisetag erspart bleibt. Manchmal lasse ich mich sogar darauf ein - wenn es besonders warm werden soll oder wir schon vorher wissen, dass wir ansonsten in einem langen Stau stehen würden. Aber diesmal "no chance" mein lieber Herr Mini-Rütter - Zeeland wird bis zur letzten Minute ausgekostet.



Wie schafft man es am letzten Urlaubstag noch einmal alles zu erleben, was einem in der gesamten Zeit hier gut gefallen hat? Eine große Herausforderung, der ich mich aber wie in jedem Urlaub  wieder sehr gerne stelle. Von daher verhinderte heute morgen  auch nur die dunkle Jahreszeit, dass ich nicht schon um 6.30 Uhr, sondern eine Stunde später, zum Strand unterwegs war.  Gubacca schien schon geahnt zu haben, dass es wieder der berühmt, berüchtigte "Duracell-Bine" Tag werden würde. Normalerweise muss ich ihn mehrmals rufen, bis er dann ganz gemächlich aus seiner Box marschiert. Ich glaube wenn es nach ihm gehen würde, wäre er ein Langschläfer wie sein Herrchen. Aber heute wartete er schon auf mich und war bereit für die Morgenrunde.
 


Seit gestern Abend wird es deutlich voller bei uns im Ferienpark. Die letzten Tage waren nur  relativ wenige der Häuser belegt gewesen und es herrschte eine herrliche Ruhe. Jetzt stehen fast in jeder Einfahrt ein oder zwei Autos und viele der Wochenendgäste kommen aus Belgien und den Niederlanden. Im ersten Moment war ich etwas enttäuscht darüber, dass es hier am letzten Tag doch noch trubelig wird. Denn so sehr ich  auch manchmal über die "Gesloten"-Schilder geflucht habe, es war schön, dass nur so wenig los war und Gubacca überwiegend ohne Leine laufen konnte. Aber eigentlich ist es ja auch eine tolle Gelegenheit einen Eindruck davon  zu bekommen,  wie es hier im Sommer bei einem  ausgebuchten Ferienpark ist. Und außerdem - ändern kann ich es eh nicht...




Am Strand musste ich heute morgen wieder über Gubacca lachen. Er rennt immer voller Elan und Tatendrang Richtung Meer und es sieht aus als ob er sich mit Karacho in die Wellen stürzen würde. Aber von wegen - kurz vorher bremst er ab und steht nur bis zu den Pfoten im Wasser.  Ja der "Herr Gubacca" ist erwachsen geworden. Auf der einen Seite genieße ich natürlich den souveränen Rüden zu dem er sich entwickelt hat. Manchmal fehlt mir aber  auch der kleine Kevin.  Der wilde Jungspund, der  auf 500 Meter jede Wasserstelle gerochen hat und von nichts  davon abzuhalten war, auch im Winter zu baden. 

Gubacca bellt hier am Strand seltsamerweise viel häufiger als sonst. Ein Phänomenen, das ich hier bei vielen Hunden beobachte. Ihm scheint die Weite und Breite des Strandes  zu irritieren und in Alarmbereitschaft zu versetzen. Fast schon als ob er hier Schutzmöglichkeiten vermisst. Aber vielleicht interpretiere ich da jetzt auch zu viel in sein Verhalten rein. Was ihm aber eindeutig fehlt sind Schnüffelstellen. Es gibt keine Felsbrocken wie in Waabs, sondern soweit das Auge reicht nichts als heller Sandstrand. Von daher zieht es ihm auch immer mehr zu den Dünen und er bleibt nur selten bei mir am Wasser. Ein Vorteil hat das ganze aber auch - ich komme immer mit einem trockenen und sauberen Gubacca zurück ins Ferienhaus.






Nachdem Frühstück gab es dann erst einmal das obligatorische Pflichtprogramm wie vor jeder Abreise: Kofferpacken, letzte Einkäufe erledigen und den Wagen volltanken. Letzteres stellte sich als großes Problem heraus, weil wir keine Tankstelle fanden, an der wir bar bezahlen konnten. Es gab nur Tankautomaten, bei denen wir uns unsicher waren, ob nur Kreditkarten oder auch unsere Bankkarte akzeptiert würde. Abgesehen davon muss ich zugeben, weiß ich überhaupt nicht wie ein Tankautomat funktioniert und die Anleitung auf Niederländisch war da nicht gerade hilfreich. Es ist zwar peinlich, aber letztendlich fuhren wir mit fast leeren Tank zum Ferienhaus zurück und hoffen jetzt auf der Heimfahrt noch eine Tankstelle zu finden, an der wir bar bezahlen können. Das ist ja wieder mal das richtige für mich Angsthase. Ich werde schon immer nervös, wenn die Tanknadel nur noch einen Viertel Inhalt anzeigt.  




Wie gut, dass wir hier eh viel lieber mit den Rädern unterwegs sind und so packten wir mittags Gubacca in sein "Hunde-Taxi" und machten uns auf den Weg zu dem Radarturm "De Lange Neel" und dem angrenzenden Strand, der uns Montag so gut gefallen hatte. Ich hatte erst damit geliebäugelt noch einmal nach Domburg zu radeln, aber auf dem "Banjaard-Boulevard", wie ich den Radweg auf dem Deich immer nenne, herrschte reger Betrieb und Gubacca hätte überwiegend im Hänger bleiben müssen. Dann doch lieber  noch einmal die herrliche Aussicht von dem Sperrwerk aus genießen und bei dem tollen Wetter dort am Strand spazieren gehen. 





Den herrlichen Strand hatten wir dann auch tatsächlich ganz für uns alleine und ich kam mir schon fast wie im Paradies vor. Passend dazu gibt es  hier wunderschöne Muscheln in allen Farben. Mein Favorit sind die kleinen Schwertmuscheln. Sie sind sehr lang und  schmal und haben ein leicht gebogenes Gehäuse. Wahrscheinlich wird auch dieser Beutel zu Hause irgendwo einfach verschwinden, aber es macht einfach riesigen Spaß am Meer entlangzulaufen und Muscheln zu sammeln.




Gubacca brachte mein Strandspaziergang diesmal in einen richtigen Gewissenskonflikt. Sollte er die Bine begleiten oder doch  lieber bei Herrchen im Sand sitzen bleiben? Der konnte wegen seinen Rückenschmerzen immer noch nicht weit laufen.  Eine große Herausforderung für einen Hütehund, wobei ich aber nach wie vor überzeugt bin, dass in Gubacca mehr Herdenschutz- als Hütehund steckt. Aber das ist ein anderes Thema. 



Letztendlich siegte bei Gubacca dann aber die "Sorge" um sein Herrchen. Als Gubacca neun Monate alt war, wurde Herr Mini-Rütter im Urlaub krank und musste mit dem Rettungswagen nachts ins Krankenhaus gebracht werden. Gubacca war damals derjenige, der als erstes bemerkte, dass mit seinem Herrchen etwas nicht Ordnung war und das Erlebnis hat Spuren bei ihm hinterlassen (-> Big Story Gubacca). Noch heute kommt er sofort angerannt, sobald Detlef nur einmal hustet. Diese Fürsorge zeigt "Herr Gubacca" aber leider ausschließlich gegenüber seinen Herrchen und von daher wunderte es mich auch heute nicht, dass er lieber bei dem "Rückengeplagten" blieb.




Kaum waren wir von unser Radtour zurück und hatten zum letzten Mal den leckeren Apfelkuchen mit Schlagsahne gegessen, machten wir uns spontan erneut auf den Weg  zum "De Lange Neel", um von dort aus den Sonnenuntergang zu genießen. Auf dem unteren Foto seht ihr den Strand von Banjaard und man bekommt eine Vorstellung, wie lang und breit dieser Abschnitt ist.




Der Sonnenuntergang  am "De Lange Neel" war dann auch noch einmal etwas ganz besonderes. Die  hohen Windränder und der lange schmale Radarturm machen einem deutlich, wie winzig man doch eigentlich ist und wir kamen uns vor wie auf einem anderen Planeten. 



Und damit endet nicht nur unser "12 von 12" Beitrag, sondern es schließt sich auch unser Reisetagebuch. Es war ein toller Urlaub, mit vielen schönen Erlebnissen und herrlichen Ausflügen. Für uns steht fest wir werden in 2023 wiederkommen. Dann aber für zwei Wochen - eine Woche ist einfach viel zu kurz.





12 von 12 Foto

Zum Schluss gibt es noch das "12 von 12 Foto". Für jeden der zwölf Beiträge wird einmal das selbe Motiv fotografiert -  meine Lieblingsbank auf unserer "Windradrunde". Wir sind wieder gut Zuhause angekommen und unsere erste "Gassirunde" führte uns natürlich zum Bänkchen, damit wir den Beitrag auch mit dem aktuellen Foto abschließen können. Nach düsterer Jahreszeit und November sieht das nicht aus, oder?





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