Das kleine Gos-ABC: D wie doppelte Wolfskralle

Dezember 01, 2022

Die doppelte Wolfskralle, die auch Afterkralle oder Afterzehe genannt wird, ist eine Besonderheit beim Gos d' Atura und kommt aber auch bei anderen Hunderassen, wie zum Beispiel beim Berger de Brie, dem Berner Sennenhund, dem Kangal oder dem Malinois, vor.

 


Sie sind sogenannte Rudimente der ersten Zehen. Ähnlich wie unsere Weisheitszähne, die im Laufe der Evolution überflüssig wurden, haben sie sich mit der Zeit zurückgebildet. Obwohl man es bei dem Namen vermuten könnte - Wölfe haben diese Krallen nicht. Viele Hunderassen übrigens auch nicht - sie besitzen hinten nur vier Zehenkrallen.

Die Wolfskrallen einzeln oder wie beim Gos doppelt, befinden sich an den Innenseiten der Hinterläufe und entsprechen verglichen mit unserer Anatomie dem großen Zeh Sie sind nicht zu verwechseln mit den Daumenkrallen an den Vorderläufen, die für den Hund einen praktischen Nutzen haben und sich mit unserem Daumen vergleichen lassen. So kann man bei unseren Hunden häufig beobachten, dass sie damit zum Beispiel ihre Kaustange zwischen den Pfoten fixieren oder ein Spielzeug festhalten. 
 


Die Wolfskrallen hingegen sind auf den ersten Blick funktionslos. Für die Hirtenhunde waren sie jedoch nützlich, da sie bei großen Schafsherden in den Pferchen auch über die Schafe laufen mussten und durch die doppelten Afterkrallen einen besseren Halt durch die größere Auflagefläche hatten. Da sie beim Laufen nie mit dem Untergrund in Berührung kommen fehlt ihnen der natürliche Abrieb und sie müssen regelmäßig kontrolliert und gegebenenfalls mit einer Krallenschere gekürzt werden. Zu lang gewachsene Wolfs-, aber auch Daumenkrallen sind ein Verletzungsrisiko für unsere Hunde und eine verletzte Kralle ist sehr schmerzhaft. Es ist jedoch nicht erlaubt, die Krallen vom Tierarzt ohne triftigen Grund entfernen zu lassen. Hier greift das Tierschutzgesetz mit dem Verbot für die Amputation von Körperteilen, das verhindern soll, dass ein Tier ohne zwingenden Grund Schmerzen erleiden muss.

Im FCI Standart ist das Vorhandensein der Wolfskrallen beim Gos d' Atura vorgeschrieben.

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