1846. Tag | Ab ins Hessenländle - Teil 1

Mai 31, 2022

Ausspannen, sich verwöhnen lassen, die Seele baumeln lassen oder wie Gubacca auf dem Foto, sich einfach mal so richtig hängen lassen - wo kann man das am besten?! Richtig - beim Schwesterchen im Hessenländle!


Abgesehen von dem "Wohfühl-Faktor ist es aber auch ein lieb gewonnenes Familien-Ritual, dass ich meinen Geburtstag bei Micky verbringe. "Back to the roots" und so... Am Geburtstag an dem Ort zurück kommmen, wo man auf die Welt kam. Ich bin ja in dem kleinen Dorf bei Kassel aufgewachsen. Hört sich doch toll an, oder?!  Aber der eigentliche Grund ist eher, dass ich meine Schwester wegen der Entfernung viel zu selten sehe und es dann einfach schön ist, so einen Tag gemeinsam zu verbringen. Und ich muss zugeben - ich genieße auch jedes Mal das tolle Verwöhn-Programm - Micky schafft es immer wieder, aus jedem Geburtstag, einen ganz besonderen Tag zu machen. 


Bei so vielen Geschenken hätte ich vielleicht mit einem leeren Wagen losfahren sollen. Aber wie immer war mein Auto bis zur letzten Lücke vollbepackt und niemand hätte bei dem Anblick der vielen Taschen und dem großen Koffer vermutet, dass ich nur für eine Woche wegfahren wollte. Im strukturierten und gut geplanten packen bin ich eine echte Niete. Kaum war der Koffer im Auto verstaut, fielen mir auch schon wieder mehrere Kleidungsstücke ein, die ich unbedingt benötigen könnte und die dann noch untergebracht werden mussten. Dabei bin ich überhaupt nicht besonders modebewusst - die "Girly-Zeiten sind lange vorbei - aber ich bin gerne auf jedes Wetter gut vorbereitet. Ganz nach dem Motto "Es gibt kein schlechtes Wetter, sondern nur die falsche Kleidung." Die Wettervorhersage war da nämlich nicht sehr hilfreich gewesen und reichte von 25 Grad und Sonne bis  kühlen14 Grad bei Regen.


Kaum bei Micky angekommen nahm Gubacca auch sofort seine Lieblingsposition im Wohnzimmer ein: mit dem Kopf unter die Heizung. Uns wird bei dem Anblick immer Angst und Bange und wir befürchten jedes Mal, dass wir irgendwann einen Heizungsmonteur rufen müssen, der ihn rettet, wenn er feststeckt. Ganz die aufmerksame Gastgeberin verschiebt Micky zwar schon immer vorher das Sofa, damit er mehr Platz hat - aber der kleine "Bollerkopf" muss einfach unter den Heizkörper gequetscht werden. Ansonsten glänzte der Spanier aber die gesamte Urlaubswoche mit tadellosen Benehmen und ich war wieder richtig stolz auf ihn. 



Ich genieße die Spaziergänge bei Micky mit Gubacca immer sehr. Von ihrer Wohnung aus sind es nur wenige Schritte und schon sind wir mitten in den Feldern. Keine Autos, keine Radfahrer... lediglich vereinzelt ein Spaziergänger oder Hundebesitzer - einfach herrlich. Ich muss Gubacca dort nur ganz selten anleinen und das ist für mich echter Luxus. Wir wohnen zwar auch ländlich - aber im Vergleich zum Hessenländle ist bei uns im Ruhrgebiet alles viel beengter und ständig kommt dann doch wieder eine Hauptstraße mit viel Verkehr.  




Hoch zum Dörnberg

Was für mich der pure Luxus ist, findet Micky jedoch langweilig Sie läuft nur ungern bei sich durch die Felder. Wie war das noch mal mit den Menschen, die am Meer wohnen und nie zum Strand gehen?! Für mich unvorstellbar.  Ein weiteres Lieblingsziel von mir ist der Dörnberg - das ist mit dem Auto nur 15 Minuten entfernt und wir waren auch in dieser Woche wieder sehr oft dort.






Auf den ersten Blick sind die Helfensteine vielleicht einfach nur eine geologische Formation vulkanischen Ursprungs. In vielen Berichten im Internet werden sie jedoch auch als Kraftort beschrieben und viele Menschen spüren dort eine kraftvolle Erdenergie. Anders kann ich es mir auch nicht erklären, dass ich jedes Mal - trotz meines mittlerweile fortgeschrittenen Alters - das Bedürfnis verspüre, waghalsig auf die hohen Felsen zu klettern. Meiner Schwester wird jedes Mal Angst und Bange, wenn ich mit mehr oder meist weniger gut geeigneten Schuhwerk die großen Felsbrocken erklimme. Aber die Aussicht von dort oben ist einfach herrlich  und für mich fühlt sich so "Freiheit" an.





Gubacca scheint die gleichen positiven Schwingungen dort zu fühlen und ist jedes Mal sichtlich enttäuscht, wenn er unten auf sein wagemutiges Frauchen warten muss. Auf die kleinen Felsen darf er mit klettern, aber ihn nach ganz oben mitzunehmen, ist mir dann doch zu gefährlich. Sein Vertrauen in meine Kletterkünste scheint aber auch nicht allzu groß zu sein. Er wartet jedesmal nur unter lautstarken Protest  mit Micky unten. Mich wundert das immer, weil mittlerweile ruhiges Warten für  ihn  überhaupt kein Problem ist. Auf dem oberen Foto könnt ihr die beiden ganz klein in der rechten Ecke erkennen.





Die Perle der Gartenkunst: Blumeninsel Siebenbergen

Zum Glück hatten wir in unserer Urlaubswoche besseres Wetter als angekündigt. Regen hatten wir nur ganz selten und wir konnten bei angenehmen 20 Grad viel unternehmen. Ein schönes Ausflugsziel ist immer wieder die Blumeninsel Siebenbergen in Kassel. Sie befindet sich am Ende der Karlsaue und verdankt ihren paradiesischen Charme dem damaligen Hofgartendirektor Wilhelm Hentze, der ab 1834 lange die kurhessischen Gärten leitete. Er gestaltete mit der Insel eine Art Botanischen Garten aus einer Kombination von einheimischen und exotischen Pflanzen. Heute kann man dort über 100 verschiedene Planzenarten aus aller Welt bewundern. 



Mein persönliches Highlight bei dem Besuch waren aber nicht die exotischen Pflanzen, sondern der eitle Pfau, den ihr auf den Fotos seht. Es war ein Anblick für die Götter wie er stolz vor den Handykameras  der Besucher posierte. Und ich muss zugeben, es hat mich vorhin nicht gewundert, als ich im Internet gelesen habe, dass nur die Männchen mir ihren imposanten Federkleid ein Rad schlagen können. Ein weibliches Lebewesen würde wohl nicht so ein "tam, tam" um sich selbst veranstalten, oder?! Natürlich musste auch ich wieder ganz nah mit dem Handy an dem Pfau rangehen, um nur wenige Augenblicke später einen Hechtsprung nach hinten zu machen. Der "eitle Kerl" hatte mich ins Visier genommen und marschierte mit lauten Gekreische (auch das können nur die Männchen) auf mich zu. Das war mir dann doch nicht geheuer und ich brachte mich lieber schnell in Sicherheit.  Meine Schwester konnte sich das Lachen natürlich nicht verkneifen und das "typisch Bine", durfte natürlich auch nicht fehlen.






Ansonsten stand eine Mischung aus "mit Gubacca" und "ohne" auf unseren Ausflugsprogramm. Für Gubacca ist das überhaupt kein Problem -  er bleibt überall problemlos alleine.  Diesmal hatte ich sogar manchmal das Gefühl, dass er erleichtert war in sein "Tiny-House" für Hunde verschwinden zu können und so Ruhe vor den unternehmungslustigen Schwestern hatte.




Was wir sonst noch alles im Hessenländle erlebt haben, könnt ihr im nächsten Blogartikel lesen. Jetzt muss ich mit Gubacca raus -  der Spanier ist leicht lädiert aus dem Urlaub zurückgekommen und hat Durchfall. Aber auch darüber erfahrt ihr demnächst mehr...


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