B wie Barquillo – das Wort kommt aus dem spanischen und lässt sich ins deutsche mit „Waffelröllchen“ übersetzen. Wer jetzt aber ein Waffelrezept erwartet, den muss ich leider entäuschen. Barquillo ist eine der möglichen Fellfarben beim Gos d`Atura. Weitere Farben sind: Arena, Gris, Negro und Negro y fuego. Wer aber trotzdem ein Waffelrezept haben möchte darf sich vertrauensvoll an mich wenden - ich habe noch ein ganz leckeres von meiner Oma anzubieten!
Die spanische Farbbezeichung "Barquillo" beschreibt ein auf den ersten Blick graubraunes Haarkleid. Dali, der Rüde von meiner Freundin Violetta, ist "Barquillo" und man kann bei ihm gut erkennen, dass sich sein Fell aus ganz vielen unterschiedlichen Tönen zusammen setzt. Dabei reicht die Farbpalette von hell über mittel bis hin zu einem sehr dunklen braun. Die hellen Farbbereiche befinden sich wie bei Dali, oft im Brustbereich und sind gerade an den Pfoten sehr ausgeprägt.
Viele Hunderassen, wie zum Beispiel Pudel, Border Colli oder auch den Australian Shepherd gibt es in unterschiedlichen Fellfarben. Von daher ist es zuerst einmal nichts außergewöhnliches, dass es auch den Gos d' Atura in mehreren Farben gibt. Aber anders als bei vielen Rassen sind die Übergänge zwischen den einzelnen Fellfarben beim Gos oft fließend. Daher ist es bei ihm auch manchmal schwierig, die Farbe direkt nach der Geburt zu bestimmen. Einige Welpen kommen hell auf die Welt und erscheinen auf den ersten Blick "Arena". "Arena" lässt sich mit sandfarbig übersetzen und ist der hellste Ton beim Gos. Mit der Zeit werden manche Welpen jedoch immer dunkler und bekommen dann doch noch den Barquillo Farbton. Aber nicht nur die Unterscheidung zwischen "Arena" und "Barquillo" ist nach der Geburt schwierig. Auch das "Negro y fuego"(schwarz mit sandfarbigen Abzeichen) lässt sich teilweise am Anfang nur schwierig vom "Barquillo" unterscheiden.
Die Farbgebung beim Gos verändert sich das ganze Hundeleben lang und das Fell wirkt immer wieder mal heller oder dunkler. Das ist nicht nur bei Barquillo so, sondern auch bei den anderen Gosfarben. Gubacca ist "Arena" und auch bei ihm wächst das Fell am Rücken zwischendurch sehr hell nach oder der Brustbereich wird wieder mal dunkler. Bei Dali sieht man auf dem unteren Foto wie der Gesichtsbereich gerade wieder etwas heller wird. Im Zusammenhang mit der Fellfarbe hört man häufig den Begriff "Wundertüten". So wie man bei einer Wundertüte nie weiß was sie beinhaltet, kann man bei vielen Gos d' Aturas nie vorhersagen, in welche Richtung sich die Farbe später entwickeln wird.
Durch die fließenden Übergänge der einzelnen Farbgebungen ähnelt Barquillo auch beim erwachsenen Gos manchmal dem Negro i fuego. Hierbei ist die Grundfarbe zwar schwarz, aber auch diese Hunde haben sandfarbene Abzeichen. Man kann das auf dem Foto von Dali und Carmela gut sehen. Auf der ersten Blick sieht es aus, als ob beide die gleiche Fellfarbe hätten. Carmela (links auf dem Foto) ist aber eine schwarzhaarige Hündin mit hellen Abzeichen (Negro i fuego) und nicht wie Dali Barquillo. Beim Auskämmen der Unterwolle würde man den Farbunterschied erkennen können. Dalis Unterwolle (auf dem Bild unten rechts) hat einen hellen Grauton und Carmelas ist schwarz. Auch am Haaransatz sieht man deutlich wie hell das Fell dort ist.
Bei dem oberen Foto von Carmela (links) und Dali musste ich gerade schmunzeln, weil die beiden mich sofort an älteres Ehepaar erinnerten. Natürlich sieht man auf dem Bild, dass beide noch jung sind. Aber uns Menschen sagt man ja nach, dass Paare die lange zusammen sind, sich mit der Zeit immer ähnlicher werden. Es gibt sogar wissenschaftliche Studien dazu, die das belegen sollen. Bei Hunden scheint es dieses Phänomen auf jeden Fall auch zu geben - Carmela und Dali gleichen sich trotz unterschiedlicher Fellfarben sehr, wie ich finde.
Wobei ich gerade Bedenken habe, ob die These bei uns Menschen tatsächlich stimmt. Ich bin zwar schon gefühlte 100 Jahre mit Herrn Mini-Rütter verheiratet, aber optische Ähnlichkeiten sucht man bei uns vergebens. Aber Ausnahmen bestätigen ja bekanntlich die Regel und Carmela und Dali sind ein toller Beweis, dass es so etwas bestimmt auch bei Hunden gibt! Ihre gemeinsame Tochter Bennisy ist ein bildhübsche Mischung ihrer Eltern und man erkennt die Familie schon auf den ersten Blick.
So sehr sich die Rasse oft ähnelt - so groß kann aber auch der optische Unterschied sein. Das sieht man bei Bennisy und Gubacca sehr schön. Bei den beiden würde man glaube ich auf den ersten Blick nicht die gleiche Rasse vermuten, wenn man den Gos nicht kennt.
Und auch Dali und Gubacca unterscheiden sich vom Aussehen deutlich und zeigen wie vielfältig diese Rasse in ihrem Erscheinungsbild ist. Gubaccas Fell ist deutlich kürzer und feiner in der Struktur. Eine weitere Ähnlichkeit zu uns Menschen. Wer von natur aus blond ist, wie ich, hat zwar oft überdurchschnittlich viele Haare, aber dafür sind sie auch sehr fein. Es ist doch immer wieder erstaunlich wieviele Parallelen es zwischen Menschen und Hunden gibt.
Zum Schluss möchte ich Violetta und Dali noch ganz herzlich zu ihrem tollen Ausstellungserfolg gratulieren. Der bildbhüsche Rüde hat vor kurzem den Titel "Internationaler Schönheits-Champion" verliehen bekommen! Ich habe mich für die beiden riesig gefreut!
Lesetipp: Mehr Fotos und Infos über das tolle Familientrio findet ihr auf ihrer Homepage: https://www.camivida.com/ .
Vielen lieben Dank Violetta für die tollen Fotos und die liebe Unterstützung beim Text!
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Liebe Grüße
Bine & Gubacca